Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Nach Streit um Twitter-Handle: Besitzer stirbt – Troll muss ins Gefängnis

In den USA muss ein 18-jähriger Teenager in den Knast, weil er für den Tod eines 60-jährigen Mannes verantwortlich gemacht wird. Und das alles wegen eines Twitter-Namens.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Ende des Konflikts: die Polizei im Vorgarten. (Foto: PhotosbyAndy / Shutterstock)

Wer sich früh dazu entschied, bei Twitter einzusteigen, konnte sich noch einen coolen Nutzernamen zulegen, da jedes Handle nur einmalig vergeben wird. Ein junger Mann namens Shane Sonderman hätte laut „The Register“ gerne den Usernamen „@Tennessee“ gehabt, stammte er doch aus dem gleichnamigen Bundesstaat. Doof nur, dass dieser Name bereits vergeben war. Registriert hatte sich damit bereits vor Jahren der 60-jährige Mark Herring, von allen nur „Sparky“ genannt. Herring ist vor allem als Erfinder des weit verbreiteten Offline-Mail-Reader-Formats QWK bekannt.

Anzeige
Anzeige

Sonderman bat Herring darum, den Namen an ihn abzutreten, doch Herring weigerte sich. Ab hier nahm das Unheil seinen Lauf. Sonderman wollte sich mit der Abfuhr nicht zufriedengeben und heuerte eine Gruppe von Online-Bekanntschaften an, die den älteren Herren fortan in den Wahnsinn treiben sollten. Was zunächst mit kleinen Streichen begann, gipfelte in einer Tragödie. Nachdem die Bande Herrings private Telefonnummer herausgefunden hatte, orderten sie immer wieder Pizza auf seinen Namen, bevor sie schließlich bei den örtlichen Strafverfolgungsbehörden anriefen.

Polizeieinsatz führt zu Herzinfarkt

Am Telefon behaupteten Sonderman und seine Trolle am 27. April 2020, dass Hering eine Frau getötet und sein Haus mit Sprengfallen versehen habe. Daraufhin eilten die Beamten zur angegebenen Adresse. Der sich im Haus befindliche Herring, der von all dem nichts wusste, nahm den Aufruhr rund um sein Haus war und befürchtete einen Einbruch. Aus diesem Grund schnappte er sich eine Schusswaffe, um sich im Ernstfall verteidigen zu können.

Anzeige
Anzeige

Als er die Polizisten sah und aufgefordert wurde, seine Hände hoch zu nehmen, erlitt er einen schweren Herzinfarkt. Im Krankenhaus wurde er kurz danach für tot erklärt. Seine Verwandten waren sich später einig, dass die Todesangst Schuld am Herzinfarkt war.

Anzeige
Anzeige

Sonderman, der zum Zeitpunkt des Unglücks noch minderjährig war, wurde einen Monat später als Drahtzieher festgenommen und bekannte sich später zur Tat. Das als „Swatting“ bezeichnete falsche Ordern von bewaffneten Polizeieinheiten zu Belästigungszwecken ist in den USA strafbar. Wie sich im Laufe der Anklage herausstellte, war es nicht das erste Mal, dass Sonderman jemanden unter Druck setzte, um an seinen Nutzernamen zu gelangen. Er hatte bereits mehrfach Nutzern gedroht, damit sie ihre Namen an ihn abtreten. Sein Ziel war es, diese begehrten Usernamen dann online zu verkaufen. Ein Richter setzte dem jetzt ein Ende und verurteile Sonderman zu 60 Monaten Haft.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige