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Immer weniger echte Nutzer: Studie zeigt massiven Anstieg von Bot-Traffic im Web

Menschliche Website-Besucher:innen werden zur Mangelware: Eine neue Analyse zeigt, wie Google, ChatGPT und Co. mit ihren Bots die Spielregeln im Netz verändern – und warum Publisher Alarm schlagen.

Von Kim Hönig
2 Min.
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Statt menschlicher Besucher:innen sind immer mehr Bots und KI-Agenten im Web unterwegs. (Foto: New Africa/Shutterstock)

Im zweiten Quartal 2025 ist die Zahl echter Besucher:innen auf Websites um rund zehn Prozent gesunken. Gleichzeitig hat sich der Anteil automatisierter Aufrufe sogar vervierfacht. Während Anfang des Jahres also noch ein Bot auf etwa 200 reale Menschen kam, ist es inzwischen einer auf 50. Das geht aus Zahlen des Paywall-Dienstleisters Tollbit hervor, über die SEO Südwest berichtet.

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Besonders heikel: sogenannte „headless browser“. Diese Tools laufen unsichtbar, lösen Captchas und tarnen sich mit Chrome-Signaturen. In den Logs wirken sie dadurch wie normale User:innen – sind in Wahrheit aber nichts anderes als Bots. Für Publisher bedeutet das: Zugriffszahlen, die auf den ersten Blick stabil wirken, sich aber nicht in Abos oder Werbeeinnahmen ummünzen lassen. Oder in anderen Worten: Ihr Geschäftsmodell bröckelt zusehends.

Google schickt immer mehr Crawler statt echter Klicks

Auch bei Google hat sich das Verhältnis verschoben. Seit der US-Einführung der AI Overviews im Herbst 2024 ist die Aktivität des Googlebots um mehr als ein Drittel gestiegen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der tatsächlichen Weiterleitungen: Früher brachten 100 Crawls noch rund 450 echte Klicks, heute sind es nur etwas mehr als 300. Die Zahlen bestätigen damit Befürchtungen vieler SEO-Expert:innen.

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Damit fällt Googles Anteil am sogenannten Referral-Traffic von über 90 auf knapp 84 Prozent. Der Konzern bleibt zwar der dominierende Ausgangspunkt vieler menschlicher Website-Besucher:innen – doch diese Stellung schwankt bereits.

Und die Konkurrenz? KI-Plattformen wie ChatGPT oder Perplexity liefern bislang gar keinen nennenswerten Traffic zurück. Ihr Anteil liegt bei nur 0,1 Prozent. In Zahlen der Tollbit-Studie ausgedrückt: Auf einen Klick aus einer KI-Anwendung kommen immer noch 831 von Google.

Widerstand regt sich – mit begrenztem Erfolg

Viele Betreiber:innen reagieren längst, blocken bekannte Crawler proaktiv oder setzen restriktive robots.txt-Einträge. Die Zahl der abgewehrten Anfragen hat sich laut Tollbit im vergangenen Jahr auch vervierfacht.

Doch insgesamt ist der Effekt überschaubar, denn rund 13 Prozent aller KI-Bots ignorieren die Regeln schlichtweg – Tendenz steigend. Auch Crawler von OpenAI, Meta, ByteDance und Perplexity tauchen trotz Verbot regelmäßig auf und greifen Inhalte für ihr Angebot ab.

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Das Web unter Druck

Die Zahlen machen klar, wie stark das Gleichgewicht im Netz schon ins Wanken geraten ist. Inhalte werden massenhaft von KI-Systemen genutzt – aber kaum noch in Form von Klicks zurückgespielt. Für Geschäftsmodelle, die auf Reichweite, Werbung und Abos angewiesen sind, etwa Publisher und Verlage, ist das ein ernstes Risiko.

Expert:innen fordern deshalb verbindliche Vorgaben: KI-Agenten sollen sich eindeutig zu erkennen geben und für die Nutzung von Inhalten zahlen. Bis zu einer Umsetzung solcher Regeln bleibt es aber wohl Realität, dass menschlicher Traffic immer knapper wird – und Bots längst das Web dominieren.

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