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Studie: Befürchtete Disruption der TV-Branche findet nicht statt

Der Tod des linearen Fernsehens wird seit Jahren immer wieder vorausgesagt. Deloitte sieht es differenzierter und hält eine zukünftige Koexistenz von linearen und non-linearen Angeboten für möglich.

Von Patrick Büttgen
3 Min. Lesezeit
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Laut Deloitte können lineares Fernsehen und non-lineare Streaming-Angebote zukünftig koexistieren und auch derzeit gebe es kein „entweder/oder“. (Foto: Shutterstock)

Seit Jahren wird dem linearen Fernsehen mit Blick auf das Wachstum non-linearer Angebote von Netflix, Amazon Prime Video, Youtube und Co. der Tod vorausgesagt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hat in einer Studie den Medienkonsum von linearen und non-linearen Bewegtbildinhalten in Deutschland untersucht und setzt den Prophezeiungen differenziertere Ergebnisse und für die Zukunft eine mögliche Koexistenz beider Angebote entgegen.

Video-on-Demand knüpft nicht an das goldene TV-Zeitalter an

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Der Deloitte-Studie zufolge hat sich Video-on-Demand längst etabliert. So würden 60 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung den Ausspielweg nutzen und dabei 16 Mal häufiger non-linear schauen als linear. Insbesondere bei unter 35-jährigen sollen Streaming-Angebote wie Netflix und Amazon Prime Video und Short-Form-Formate wie zum Beispiel Youtube-Videos weitaus häufiger genutzt werden. Ab einem Alter von 55 Jahren würden Deutsche hingegen lineare Angebote bevorzugen. Demnach verliert das lineare Fernsehen mit dem Aussterben der älteren Generationen nach und nach seine Zuschauer.

Hoffnungsschimmer sinkendes VoD-Wachstum

Das Wegfallen von Zuschauern durch das Aussterben älterer Generationen dürfte als eines der Kernargumente für den häufig vorausgesagten Tod des linearen Fernsehens wenig überraschend  und spätestens seit der Studie der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF bekannt sein. Überraschender ist das Fazit, dass Deloitte aus den Studienergebnissen zieht. So sei eine kurzfristige Disruption der Fernsehlandschaft nicht zu erwarten. Es sei für VoD- und Short-Form-Anbieter laut Klaus Böhm, Director und Leiter Media & Entertainment bei Deloitte, trotz ihres enormen Erfolges nicht möglich, ökonomisch nahtlos an das goldene TV-Zeitalter anknüpfen zu können. Die Verschiebungen hin zu non-linearen Angeboten würden außerdem deutlich moderater ausfallen als die Zunahme der Video-on-Demand Nutzer.

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Zwischen 2015 und 2017 soll der Anteil der VoD-Nutzer an der Gesamtbevölkerung um 21 Prozent zugenommen und auf 55 Prozent gestiegen sein. Bis 2019 sei er jedoch lediglich um 5 Prozent gestiegen und soll nun bei 60 Prozent liegen. Das in den letzten Jahren enorme Wachstum von Streaming-Angeboten nähere sich demnach der Sättigungsgrenze. Die Ursache: Nutzer unter 55 Jahren sind größtenteils bereits Nutzer von VoD-Angeboten. Enorme Zuwächse ließen sich für Streaming-Anbieter also fortan nur durch Überzeugung der Altersklasse ab 55 Jahren generieren – diese sind jedoch treue Anhänger linearer Angebote.

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Die Koexistenz linearer und non-linearer Angebote

Eine Mehrzahl der Nutzer würde laut Deloitte sowohl lineare und non-lineare Angebote parallel nutzen. Dies bedeute, dass es für die Nutzer kein „entweder/oder“ gebe. So würden Deutsche bei Live-Events weiterhin das lineare Fernsehen bevorzugen, während VoD vor allem bei Serien punkten könne.

Die Voraussetzung für eine zukünftige Koexistenz ist laut Deloitte, dass die Sendeanstalten des klassischen Fernsehens ihre digitale Transformation weiter fortsetzen und für die Zielgruppen relevante Inhalte und Formate entwickeln. Essenziell sei es dabei, vor allem attraktive und userfreundliche Angebote in Form von Mediatheken und Apps zu schaffen. Der Fokus müsse auf Attraktivität, Qualität und Exklusivität der Inhalte liegen. Für Anbieter non-linearer Angebote sei der Schlüssel für weiteres Wachstum, sich stärker für ältere Nutzer zu öffnen.

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Media Consumer Survey 2019: Datengrundlage der Studie

Für die Studie hat Deloitte in einer Onlinebefragung Daten zur Mediennutzung 2.000 deutscher Konsumenten zwischen 14 und 75 Jahren erhoben. Wie bei den Befragungen 2015 und 2017 stehe auch in diesem Jahr die Nutzerperspektive im Bereich TV und Video im Mittelpunkt. Der Fokus der Studie liege auf spezifisch deutschen Angeboten und Verhaltensmustern.

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Dein t3n-Team

John Doe

Jaja Netflix und das ganze Zeug, nur weiter wachsende Monopole.

Antworten
Torsten Kalwass

Hammer Studie! Der Wechsel vollzieht sich langsam, aber stetig. Weil Menschen nicht über Nacht in Scharen versterben? Und Live-Events werden vor allem „klassisch“ konsumiert im Gegensatz zu „on-demand“ weil… Na muss man es aussprechen?

Antworten
Anna Miller

Hallo,
danke für diesen informativen Artikel. Ich habe mich mit großem Interesse damit vertraut gemacht.
Ich bin auch der Meinung, dass traditionelles Fernsehen schon veraltet ist. Verschiedene Streaming-Dienste haben es schon verdrängt. Zurzeit ist IPTV sehr verbreitet. Das ist eine super Alternative. Ich bin davon begeistert. Mir wurde ein toller Anbieter emfohlen https://www.infomir.eu/eng/products/android-stb/mag425A/ wo ich eine passende Set-Top-Box erworben habe. Dieses Gerät ist leistungsstark. Die Anwendung ist auch sehr leicht.

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