Studie zeigt: Diese zwei Faktoren machen dich im Büro produktiver

Müdigkeit am Arbeitsplatz ist ein weitverbreitetes Problem. Vor allem in stressigen und arbeitsintensiven Phasen hilft oft auch eine extra Tasse Kaffee nicht mehr. Wie das Wissenschaftsmagazin Science Alert berichtet, hat eine neue Studie jetzt aber zwei zentrale Strategien identifiziert, die den Unterschied zwischen einem produktiven Arbeitstag und einem energielosen Durchhänger ausmachen können.
Mikropausen und Unterstützung gegen Müdigkeit
Die Studie zeigt, dass sowohl regelmäßige Mikropausen als auch die Unterstützung durch Vorgesetzte signifikant dazu beitragen können, die Erschöpfung am Ende des Arbeitstages zu reduzieren. Beide Maßnahmen sind besonders effektiv, wenn sie miteinander kombiniert werden, und stellen laut der Studie das wirksamste Mittel dar, um den Herausforderungen arbeitsintensiver Phasen zu begegnen. Das gilt umso mehr, da sie eine bessere Schlafqualität und damit mehr Energie für den nächsten Tag fördern – eine Aufwärtsspirale für nachhaltige Produktivität.
Eine stärkere Unterstützung durch die Vorgesetzten kann auf verschiedene Weise zum Ausdruck kommen. Dazu zählt der regelmäßige Kontakt zu den Mitarbeiter:innen, genauso wie das Anbieten von Hilfe und die Wertschätzung ihrer Arbeit. Während dieser Faktor etwas ressourcenintensiver ist, stellen vor allem aber Mikropausen eine einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, Ermüdungserscheinungen entgegenzuwirken. Kurze Unterbrechungen von nur einer Minute reichen der Studie zufolge schon aus. Wichtig ist, die Arbeit bewusst zu pausieren, um den gewünschten Erholungseffekt zu erzielen.
An dieser Stelle können laut den Forscher:innen auch die Mitarbeiter:innen selbst aktiv werden und zu ihrer Produktivität beitragen: Indem sie ihre Aufgaben in kleinere Einheiten aufteilen, bleibt mehr Zeit für gezielte Pausen, in denen sie kurz durchatmen und neue Energien schöpfen können. Kurze Dehnübungen sind hier genauso förderlich wie der Gang zur Kaffeemaschine.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Die Studie wurde von Forscher:innen der Wake Forest University, der Virginia Commonwealth University und der Northeastern University durchgeführt. Sie haben zunächst 44 Wirtschaftsprüfer:innen zu ihren Arbeitsgewohnheiten befragt – eine Berufsgruppe, die regelmäßig mit viel Druck und deshalb auch mit einer hohen Fluktuation zu kämpfen hat. Anschließend führten die Forscher:innen ein kontrolliertes Experiment mit 179 weiteren Teilnehmer:innen durch, um den Zusammenhang zwischen den beiden genannten Strategien und der Reduzierung von Müdigkeitserscheinungen genauer zu untersuchen.
Das Ergebnis: Beide Maßnahmen – sowohl die kurzen Pausen als auch die Unterstützung durch Vorgesetzte – wirkten sich positiv auf das Energieniveau und die Konzentration aus. Besonders deutlich waren die positiven Effekte in den stressigsten Phasen des Arbeitsjahres, zum Beispiel während der Hochsaison der Wirtschaftsprüfung. Darüber hinaus zeigten die Experimente, dass Mikropausen nicht nur die Müdigkeit reduzierten, sondern auch die Genauigkeit verbesserten. Für die Qualität der Arbeit ist das ein entscheidender Faktor, da unter Stress die Fehlerhäufigkeit steigen kann.
Ein Experiment zum Nachmachen
Die Forscher:innen betonen, dass Unternehmen, die beide Strategien miteinander kombinieren, eine klare Win-Win-Situation erzielen: Sie verbessern nicht nur das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter:innen, sondern steigern auch nachhaltig die Produktivität und Qualität ihrer Arbeit. Langfristig könnte sich das auch positiv auf die hohe Fluktuation in der Branche auswirken.
Obwohl die Effekte der beiden Strategien im Rahmen der Studie bei einer sehr spezifischen Berufsgruppe untersucht wurden, ist davon auszugehen, dass sich Mikropausen und eine stärkere Unterstützung durch Vorgesetzte auch in anderen Berufsfeldern positiv auf die Müdigkeit am Arbeitsplatz auswirken können. Zumindest wären die Hürden niedrig, es einmal auszuprobieren.