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Studie sieht Grenzen für Einsatz von Wasserstoff

Wasserstoff soll einen entscheidenden Beitrag für ein klimaneutrales Deutschland leisten. Doch nicht überall sei der Einsatz von teuren Brennstoffen auf Wasserstoffbasis sinnvoll, warnt eine neue Studie.

1 Min. Lesezeit
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(Foto: Stephen Barnes/ Shutterstock)

Mit Ökostrom produzierter Wasserstoff gilt als ein Schlüsselelement für den klimaneutralen Umbau von Wirtschaft, Wohnen und Verkehr. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) weisen jetzt allerdings darauf hin, dass er nicht in allen Bereichen das geeignete Mittel sei, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. „Wasserstoffbasierte Brennstoffe sind ein beeindruckend vielseitiger Energieträger – doch beeindruckend sind auch ihre Kosten und die damit verbundenen Risiken“, sagte Falko Ueckerdt, Leitautor der am Donnerstag veröffentlichten Studie.

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Kommentar: Warum das Wasserstoffauto keine Zukunft hat

Für die meisten Sektoren sei die direkte Nutzung von Elektrizität, zum Beispiel in Elektroautos oder Wärmepumpen, wirtschaftlich sinnvoller. Brennstoffe auf Wasserstoffbasis sollten deshalb vorrangig in den Bereichen eingesetzt werden, die sich kaum direkt elektrifizieren ließen. Dazu zählten „Langstreckenflüge, Teile der chemischen Produktion, Stahlerzeugung und möglicherweise einige industrielle Hochtemperaturprozesse“, sagte Ueckerdt laut Mitteilung.

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Wasserstoff benötigt große Mengen Ökostrom

Mit Wasserstoff erzeugte Brenn- und Kraftstoffe (E-Fuels) sind einfacher zu speichern und zu transportieren als Strom oder reiner Wasserstoff. Das Problem liegt laut Studie aber in den großen Mengen von Ökostrom, der für die Herstellung von Wasserstoff benötigt wird. Beim deutschen Strommix des Jahres 2018 würde die Verwendung von wasserstoffbasierten Kraftstoffen in Autos, Lastwagen oder Flugzeugen etwa drei- bis viermal mehr Ausstoß von Treibhausgasen verursachen als die Verwendung fossiler Kraftstoffe.

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Für den Einsatz von Wasserstoff sieht die im Journal „Nature Climate Change“ präsentierte Studie eine längerfristige Perspektive. Bei steigenden CO2-Preisen könnten wasserstoffbasierte Brennstoffe wahrscheinlich bis 2040 kostenmäßig wettbewerbsfähig werden. Angesichts der Dringlichkeit der Reduzierung von Treibhausgasemissionen zur Stabilisierung des Klimas wäre 2040 jedoch zu spät für all jene Sektoren, in denen eine direkte Elektrifizierung möglich ist. dpa

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5 Kommentare
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Peter Preus

Eine Studie die lediglich den Ist-Zustand der Technologie bewertet ist vermutlich so wertvoll wie die Studien zu E-Autos vor 10 Jahren.

Antworten
Markus

Boar! Danke, Peter Preus! Genau das gleiche habe ich auch gedacht! Einige Stadtwerke in Deutschland werden diese Studie aus ihrer praktischer Erfahrung im täglichen Alltag nicht teilen können.

Antworten
10tacle

Solange bei BEVs kein Laden mit Wechselakku möglich ist und man die Tankstelle in die Garagen und vor die Haustüren bringen muss macht das Konzept für mich persönlich keinen Sinn. Ist wie bei Smartphones. Glasrückseite oder Alu-Body mag nett aussehen, nachhaltig aber geht anders.

Antworten
Christian Dohm

Bei Studien stellt sich mir als erstes immer die Frage, wer sie finanziert hat. Was mich grundsätzlich schon mal stört ist, dass erst geschrieben wird wieviel Ökostrom bei der Wasserstofferzeugung aufgewendet wird, um dann über den mehr oder weniger aktuellen Strommix in Deutschland über den CO2 Ausstoss zu schreiben. Wieviel CO2 erzeugt ein Windrad oder eine Solarzelle?
Natürlich wird bei der Wasserstofferzeugung Strom verbraucht, aber haben wir nicht auch das Problem, dass an sonnigen oder Windreichen Tagen mehr Ökostrom erzeugt wird, als verbraucht werden kann? Gibt es Studien, wieviel Prozent der Zeit ein Windrad abgeschaltet ist, weil gerade ein Strom-Überschuss herrscht? Würde man diese Energie, die man sonst zu namegativ-Preisen ins Ausland verkauft, bzw. durch Abschaltung reguliert, in die Erzeugung von Wasserstoff stecken, wie sieht es dann mit der Nutzbarkeit aus?
Es gab vor 2 Jahren einen Artikel, wo eine Gemeinde im Norden ein altes Windrad (wir erinnern uns an das Problem mit Ökostromerzeugung die aus der Subvention laufen?) für die Wasserstofferzeugung nutzen wollte. Sofort wurde dagegen protestiert, wegen des schlechten Wirkungsgrads. Na klar ist es besser das alte Teil abzureißen (entsorgen ist ja kaum möglich) oder als Mahnmal für schlechte Ökopolitik still stehen zu lassen….
Wir sollten weniger un 1&0 denken und lieber anfangen und ausprobieren, als gleich alles in Keim zu ersticken, weil es gerade nicht in unsere persönliche enge Idiologie passt.

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dennis

…so lange die Propaganda hier schön läuft… Wer hat die Studie in Auftrag gegeben? Hatten wir ähnliches nicht bei den Bleiversuchten Lobbyistentum des Benzins?

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