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Studie: Positive Folgen für Arbeitskultur durch Corona – bis auf eine Sache

Dass Corona die Arbeitswelt nachhaltig verändert hat, wird kaum mehr bezweifelt. Vor allem das Homeoffice-Angebot ist deutlich gestiegen. Bereits im April 2022, nach der Aufhebung der Pflicht zum Homeoffice, lag die Quote bei 24,9 Prozent – so das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Vor der Coronapandemie haben weniger als 15 Prozent der Erwerbstätigen manchmal oder häufig im Homeoffice gearbeitet. Die IT-Branche markiert dabei den höchsten Wert: Rund 70 Prozent arbeiten heute remote.
Doch damit nicht genug: Der IT-Branchenverband Bitkom hat sich in einer Umfrage unter Digitalarbeitenden erkundigt, was sich nach Corona noch verändert hat. Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, mehr Angebote zur Kooperation und vor allem mehr Offenheit für Digitalisierung seien festgestellt worden. Allerdings klagen auch nicht wenige Fach- und Führungskräfte über ein erhöhtes Maß an Misstrauen. Die Befragten fühlen sich von ihren Arbeitgebenden deutlich stärker kontrolliert, so ein Ergebnis der Umfrage.
81 Prozent der Beschäftigten sagen, dass bei ihrem Arbeitgeber inzwischen eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien herrsche. 53 Prozent betonen, dass der Führungsstil kooperativer geworden sei und Vorgesetzte stärker auf die Bedürfnisse des Teams eingingen. Bei 47 Prozent seien die Arbeitszeiten inzwischen flexibler gestaltet, etwa durch die Einführung von Vertrauensarbeitszeit. Zeitgleich sagen aber auch 24 Prozent der Beschäftigten, dass Arbeitgebende die Arbeitsleistung genauer kontrollieren.
„Corona hat in vielen Unternehmen mehr als nur das Homeoffice etabliert, viele Arbeitgeber haben ihre gesamte Personalpolitik überdacht und angepasst“, erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg und begrüßt vor allem die positiven Entwicklungen. Gegenüber dem Negativtrend findet er jedoch deutliche Worte: „Eine zeitgemäße Unternehmenskultur sollte nicht auf Kontrolle aufbauen. Gerade in der Digitalwirtschaft sind Vertrauen und Flexibilität im Kampf um internationale Talente unabdingbar“, mahnt Berg.
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Welchen Stellenwert unter anderem moderne Führungs- und Arbeitsmodelle bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben, geht aus dem aktuellen Leadership-Trendbarometer des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) hervor. So geben 75 Prozent der Führungskräfte an, dass New Work kein Hype mehr, sondern betriebliche Notwendigkeit sei. Auch meinen 62 Prozent der Befragten, dass New Work primär eine Kultur- und weniger eine Strukturfrage ist.
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