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Kraft der Tiefsee: Japan testet Strömungsturbinen zur Energiegewinnung

Wo liegen die besten Ressourcen für erneuerbare Energien liegen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die japanische Regierung. Der Inselstaat hat dabei das Potenzial des Meeres erkannt.

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Die Kairyu-Testeinheit. (Foto: IHI)

In Sachen Stromverbrauch steht Japan weltweit an fünfter Stelle. Grund dafür sind nicht zuletzt die dicht besiedelten Städte wie Tokio oder Yokohama, in denen die Menschen tagtäglich mit Strom versorgt werden müssen. Mit Blick auf erneuerbare Energien hinkt Japan im weltweiten Vergleich jedoch noch hinterher.

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Der Fokus lag lange auf Kernenergie, doch ein Ausbau dieses Bereichs gestaltet sich seit der Katastrophe von Fukushima politisch schwierig. Um seine Energieunabhängigkeit weiter bewahren zu können, braucht Japan einen neuen Weg. Das Land der aufgehenden Sonne weist aktuell nur ein unterdurchschnittliches Solarpotenzial auf und auch in Sachen Windenergie kann nicht mit Westeuropa oder den Vereinigten Staaten von Amerika mitgehalten werden, wie ein Blick in den globalen Solaratlas und das Wind-Pendant zeigt.

Effizienter als Wind und Sonne

Als Inselstaat besitzt Japan die sechstgrößten Hoheitsgewässer der Welt, was alternative Energiekonzepte auf Basis des Meeres besonders attraktiv macht. Eine Option wären Gezeitengeneratoren, wie sie auch vor der Küste Schottlands eingesetzt werden. Allerdings gilt diese Möglichkeit als unwahrscheinlich, da die Generatoren das hohe Aufkommen an Schiffsverkehr rund um den umtriebigen Handelsstaat negativ beeinflussen könnten.

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Stattdessen haben das japanische Unternehmen IHI und die New Energy and Industrial Technology Development Organization (Nedo) mit einer anderen Energiequelle experimentiert, die zuverlässig Energie liefern könnte. Die Rede ist dabei von den Strömungen des Meeres. Genauer gesagt geht es um die Kuroshio-Meeresströmung, auch Japanstrom oder Schwarze Strömung genannt, die sich größtenteils östlich der japanischen Inseln erstreckt. Sie ist an einigen Stellen bis zu 100 Kilometer breit und an ihrem stärksten Punkt, direkt an der Südostspitze Japans, bewegt sie bis zu 65 Millionen Kubikmeter Wasser – pro Sekunde.

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Fast so effizient wie Braunkohle

Hier besteht also das Potenzial der Installation von Meeresströmungsturbinen, um Energie zu gewinnen. Bereits seit 2011 arbeiten IHI und Nedo gemeinsam an diesem Projekt und haben seit 2017 einen kleinen 100-Kilowatt-Generator im Einsatz. Nachdem dieser jetzt dreieinhalb Jahre erfolgreich getestet wurde, soll bis 2030 eine größere und effizientere Version an den Start gebracht werden. Meeresströmungsturbinen könnten eine zuverlässige grüne Energiequelle darstellen, die einen großen Beitrag zu Japans Dekarbonisierungsbemühungen leisten könnte.

Auch der Jahresnutzungsgrad einer solchen Anlage ist hervorzuheben. Dieser berechnet sich aus den Messwerten eines Jahres, geteilt durch die im Brennstoff oder Rohstoff enthaltene Energiemenge. Liegt dieser bei 90 Prozent, bedeutet dies, dass zehn Prozent der enthaltenen Energie nicht genutzt werden konnten. Der Jahresnutzungsgrad von Meeresströmungsenergie liegt bei etwa 70 Prozent und reiht sich damit direkt hinter Braunkohle mit einem Wert von rund 80 Prozent ein. Zum Vergleich: Photovoltaik-Anlagen kommen auf 15 Prozent, Onshore-Windkraftanlagen auf 41 Prozent.

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