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Test

Surface Earbuds im Test: Teurer Spaß mit Luft nach oben

Microsoft ist bekannt für seine unkonventionellen Produktdesigns: Die Surface Earbuds stellen keine Ausnahme dar – im Test lieferten sie ein eher durchwachsenes Bild.

6 Min.
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Microsoft Surface Earbuds. (Foto: t3n)

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Sieben Monate, nachdem die Surface Earbuds zusammen mit dem Surface Book 3 (Test) und dem Pro 7 im Oktober 2019 enthüllt wurden, sind sie auch in den Europa gelandet. Schon bei ihrer Vorstellung konnten wir sie kurz in die Ohren einsetzen und ausprobieren, für einen Test reichten unsere Eindrücke jedoch nicht aus – das holen wir jetzt nach. Vollkommen überzeugen können sie uns nicht, vor allem im Vergleich mit der Konkurrenz.

Surface Earbuds: Angenehmer Tragekomfort für Stunden

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Allein optisch unterscheiden sie sich von den Modellen der Mitbewerber. Denn sie besitzen an der Außenseite verhältnismäßig große, runde Platten, wodurch sie fast wie Popsockets anmuten. Das besondere Design hat aber einen Zweck: Die Flächen sind touchempfindlich und dienen zur Steuerung der Lautstärke und mehr. Durch ihre Form ragen sie jedoch relativ weit aus dem Ohr heraus und sind das Gegenteil von dezent. Sie sind durch ihre Größe gewissermaßen nicht Ohrstöpsel, sondern gleichzeitig Modeaccessoire – quasi große, weiße Ohrringe, die im und nicht am Ohr getragen werden.

Microsoft Surface Earbuds

Microsoft Surface Earbuds. (Foto: t3n)

Wie schon im Oktober beschrieben, besitzen die Surface Earbuds ein offenes Design und lassen sich wie eine Schraube ins Ohr drehen. Mit dem passenden Silikonaufsatz, der in drei Größen in der Verpackung liegt, sitzen sie angenehm im Ohr, schließen es aber nicht komplett ab. Dennoch sitzen sie fest, selbst beim Joggen fallen sie nicht heraus.

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Im Unterschied zu Apples Airpods Pro oder Samsungs Galaxy Buds (Plus), die als regelrechte Stöpsel im Ohr festsitzen und damit eine passive Geräuschunterdrückung bieten, ist das bei den Surface-Buds nicht der Fall. Sie lassen wie Apples Airpods (ohne Pro) nahezu sämtliche Außengeräusche durch – von Abschottung etwa im Büro oder Coworking-Space keine Spur. Auf der anderen Seite müssen die Earbuds nicht aus dem Ohr genommen werden, wenn man sich mit jemandem unterhält, wenngleich es höflicher ist.

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Microsoft Surface Earbuds

Microsoft Surface Earbuds. (Foto: t3n)

Aufgrund ihrer Bauform und den weichen Materialien können sie problemlos stundenlang im Ohr getragen werden. Nach einer gewissen Zeit spürt man sie nicht mal mehr, so angenehm und unaufdringlich ist der Passkomfort.

Werden sie nicht im Ohr getragen, lassen sie sich in einem Case verstauen, das sie zugleich mit Strom versorgt. Die Transportschatulle aus glänzendem Kunststoff ist von den Abmessungen her größer als Apples Airpods-Case oder Samsungs Hülle für die Galaxy Buds. Nur das Case von Sennheisers Momentum TW2 ist noch größer. Microsofts Transporthülle teilt sich mit Sennheisers TW2-Case leider das Fehlen einer zeitgemäßen kabellosen Ladeoption. Immerhin lassen sich alle kabelgebunden per USB-C-Anschluss aufladen.

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Microsoft Surface Earbuds mit Case. (Foto: t3n)

Abgesehen vom fehlenden kabellosen Laden – was schade, aber verschmerzbar ist – erweist sich das Herausnehmen der Sound-Stöpsel aus dem Case als eine regelrechte Fummelarbeit. Die Earbuds sind beinahe plan in die Aussparungen eingelassen, sodass es nur möglich ist, sie mit der Fingerkuppe oder den Fingernägeln herauszupulen – ein Herausschütteln ist kaum möglich, da die Stöpsel von Magneten festgehalten werden.

Surface Earbuds: Smarte Steuerung, guter Sound

Während Airpods oder Samsungs Galaxy Buds sich nur eingeschränkt über die Ohrstöpsel selbst steuern lassen, bieten die Earbuds von Microsoft dank der touchempfindlichen „Teller“ umfangreiche Bedienoptionen, die ein wenig Übung erfordern. Über beide Platten kann die Wiedergabe per Doppeltap pausiert oder fortgesetzt werden, ein Langdruck auf eine der Seiten aktiviert den Sprachassistenten des verbundenen Geräts, mit einem Doppeltap beendet ihr zudem ein laufendes Telefongespräch oder nehmt einen Anruf entgegen.

Microsoft Surface Earbuds

Microsoft Surface Earbuds. (Foto: t3n)

Nun wird es etwas umständlich: Wischt ihr auf dem linken Earbud nach hinten und vorne, könnt ihr den Song wechseln. Die Lautstärke lässt sich derweil nur auf der rechten Seite durch ein Auf- oder Herabwischen ändern. Microsoft hat sogar eine dedizierte Spotify-Geste für Android-Smartphones: Tappt ihr drei Mal auf eine der Seiten, startet der Musikdienst. Das Ganze klingt recht kompliziert, nach einer Weile hat man aber aber den Dreh raus.

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Für Windows-User praktisch: Powerpoint-Präsentationen lassen sich per Wischgeste über die Earbuds steuern, Texte können in Microsofts Office-Programme wie Word und Outlook diktiert werden. Letztere Funktion dürfte aber auch problemlos mit anderen Kopfhörern möglich sein.

Hinsichtlich der Klangqualität überzeugen die Earbuds, soweit es mit dem offenen Design möglich ist. Höhen und Mitteltöne werden klar und nuanciert wiedergegeben, Bässe sind auch vorhanden, aufgrund des offenen Designs können die Tiefen aber nicht so wirken wie bei Ohrstöpseln mit geschlossener Bauweise. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Ohrhörer ihre klanglichen Stärken am besten ausspielen, wenn ihr euch in einer ruhigen Umgebung aufhaltet. Seid ihr draußen, stören Umgebungsgeräusche den Musik- oder Podcastgenuss.

Nicht nur die kleinen Lautsprecher der Earbuds bieten einen guten Klang, auch die jeweils zwei pro Stöpsel verbauten Mikrofone überzeugen: Bei Telefonaten oder Videocalls liefern sie eine gute Qualität, an der es wenig auszusetzen gibt.

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Surface Earbuds mit Apps für Android, iOS und Windows

Ein Blick auf die Surface-Earbuds-Windows-App. (Screenshot: t3n)

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Microsofts Earbuds unterstützen SBC- und aptX-Bluetooth-Codecs, AAC jedoch nicht. Die Bluetooth-Verbindungsstabilität ist sehr gut, hinsichtlich der Signalreichweite gibt es Modelle, die im Innenraum über Räume hinweg weiter funken – die Unterschiede sind aber marginal. Seltsamerweise bieten sie im Unterschied zu den neuen Surface Headphones keine Multi-Device-Unterstützung. Das bedeutet, ihr könnt die In-Ear-Hörer nicht gleichzeitig mit zwei Geräten verbinden. Ebenso hat sich Microsoft eine Ohrerkennung gespart, sodass die Musikwiedergabe weiterläuft, wenn die Ohrstöpsel aus dem Ohr genommen werden – für True-Wireless-Ohrhörer, die über 200 Euro kosten, könnte man so eine Funktion durchaus erwarten.

Microsoft Surface Earbuds mit Android-App. (Foto: t3n)

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In Sachen Akkulaufzeit schaffen die Earbuds um die acht Stunden mit einer Ladung. Geht der Saft zur Neige, könnt ihr drei Mal über das Case nachladen und erreicht auf diese Weise 24 Stunden Laufzeit. In den Apps für Android, iOS und Windows könnt ihr die restliche Akkuladung für beide Ohrstöpsel separat überwachen. Über den Ladezustand der Schatulle erhält man leider keine Auskunft. Lediglich die kleine LED im Innern der Box leuchtet rot, wenn der Akku wieder geladen werden muss.

Fazit: Gut, aber 200 Euro gut?

Microsofts erste True-Wireless-Earbuds überzeugen in vielen Kategorien – vor allem sind sie wegen ihres markanten Designs beinahe ein Fashion-Statement. Der Sound der Earbuds ist gut, wobei die Stöpsel ihre Stärken wegen ihrer Bauweise vor allem in ruhigem Umfeld ausspielen können. Dafür sitzen sie ausgezeichnet und stören auch nach stundenlangem Tragen nicht. Auch an der Laufzeit ist nichts zu beklagen – sie kommen zwar nicht an die über zehn Stunden der Galaxy Buds Plus, aber acht Stunden gehen voll in Ordnung. Gewöhnungsbedürftig, aber umfangreich ist die Bedienung über die Touchoberflächen – dass dem Hersteller die leichte Interaktion mit Kopfhörern wichtig ist, zeigt sich auch an den Surface Headphones (Test) mit ihren Drehreglern an den Ohrmuscheln.

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Microsoft Surface Earbuds

Microsoft Surface Earbuds. (Foto: t3n)

Dass sie kein kabelloses Laden unterstützen ist schade, aber noch verschmerzbar, schwerer wiegt jedoch das Fehlen von Multipoint-Unterstützung, um mehrere Geräte gleichzeitig mit den Earbuds zu pairen. Für Ohrstöpsel, die auf Produktivität ausgelegt sein sollen, gehört das Feature zum Pflichtprogramm. Hier können etwa Jabra 75t in Betracht gezogen werden. Leider wird dieses Feature jedoch von den wenigsten True-Wireless-Earphones unterstützt.

Wenn ihr auf markantes Design gepaart mit einem angenehmen Tragekomfort und guter Akkulaufzeit Wert legt und euch nicht scheut, dafür rund 220 Euro auf den Tisch zu legen, sind die Surface Earbuds etwas für euch. Andernfalls könnten die knapp 125 Euro* teuren Galaxy Buds Plus von Samsung oder Jabras 75t – knapp 180 Euro* – eine interessante Alternative sein. Wenn ihr True-Wireless-Stöpsel mit besseren Sound und aktiver Geräuschunterdrückung sucht, schaut euch die Sennheiser Momentum TW2 an, die aber mit knapp 300 Euro* noch teurer als Microsofts Ohrstöpsel sind.

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