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Tausendkind: Insolventer Onlinehändler wird von Weltbild übernommen

Der Kinder-Onlineshop Tausendkind wird vom Weltbild-Eigner übernommen. Auch wenn die Marke bleibt, will Weltbild viel von Tausendkind integrieren.

Von Jochen G. Fuchs
2 Min. Lesezeit
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Weltbild-Muttergesellschaft Droege Group übernimmt Tausendkind. (Screenshot: Tausendkind/t3n)

Im März dieses Jahres musste Tausendkind Insolvenz anmelden. Jetzt übernimmt die Droege Group, die Muttergesellschaft der Weltbild-Gruppe, den Onlineshop. Die Gruppe, zu der auch Jokers und Bücher.de gehören, will Tausendkind als eigenständige Marke weiterbetreiben, aber auch in die Buchhandelskette Weltbild integrieren.

Tausendkind: Insolvent mit 50 Millionen Jahresumsatz

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Tausenkind startete 2010 und sammelte im Verlauf der Jahre mehrere Finanzierungsrunden in Millionenhöhe ein. Der Kreis der Investoren wurde stetig erweitert, Gruner + Jahr stieß seine über 20-prozentige Beteiligung ab, nach den frühen Investoren Capnamic Ventures, der VC Fonds Kreativwirtschaft der Berliner IBB Beteiligungsgesellschaft sowie den Venture-Kapital-Zweige der Mediengruppen Oberfranken, Pressedruck und Rheinische Post folgte 2017 noch der Fonds Davidson Capital. Im Jahr 2019 soll Tausendkind mit etwa einer Million Kunden rund 50 Millionen Euro Umsatz erreicht und knapp sechs Millionen Verlust geschrieben haben, was im März zum Insolvenzverfahren führte. Zuletzt wurde der Geschäftsbetrieb vom Insolvenzverwalter weitergeführt, mit der Übernahme soll das Unternehmen laut der Droege Group saniert sein.

Tausendkind soll laut Hochrechnungen vom Bundesverband Deutsche Startups rund 24 Millionen Venture-Capital erhalten haben, aber trotz einer letzten Runde im Jahr 2017 brachte das Umsatzwachstum weiterhin nur Verluste. Expansion durch Venture Capital zu finanzieren, ist ein normaler Vorgang, aber auch noch stetige operative Verluste über Fremdkapital nachzufinanzieren, lässt an der Substanz eines Unternehmens zweifeln. Die Droege Group spricht davon, dass Tausendkind von den „bewährten Weltbild-Prozessen“ profitieren soll – anscheinend sieht der neue Eigner operatives Optimierungspotenzial in den Prozessen und will so Kosten senken. Legt Droege Weltbild- und Tausendkind-Logistik zusammen, könnte das gelingen.

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Marke lebt weiter, Sortiment soll auch bei Weltbild angeboten werden

Die Tausendkind-Onlineshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden weiterbetrieben, die Umsätze werden zukünftig mit der Weltbild-Eigenmarke Kidoh zusammengelegt. Weltbild hat darüber hinaus auch Pläne, das Sortiment von Tausendkind in den eigenen Filialen sichtbar zu machen; besonderes Augenmerk soll dabei auf den Eigenmarken liegen.

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Zukünftig Fokus auf Eigenmarken

Die Droege Group will den Anteil der Eigenmarken bei Tausenkind deutlich ausbauen, um sich so zu differenzieren. Tausendkind ist mit eher hochwertigen, teilweise hochpreisigen Produkten im Fokus gestartet, hat aber im Laufe der Jahre auch günstigere Preissegmente und Artikel im Niedrigpreissegment hinzugefügt.

t3n meint: 

Auch die Ausrichtung von Tausendkind unter dem Weltbild-Dach ergibt Sinn: Kinderartikel mit dem Buchhandel zusammenzubringen, ist mittlerweile ein etabliertes Konzept, das zwar nicht innovativ, aber erfolgserprobt ist. Droege wird nach eigenen Angaben weiter in diesem Feld investieren; damit dürfte Tausendkind auf einem guten neuen Weg sein.

Jochen G. Fuchs

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Axel

Es ist schade zu sehen das diejenigen, die es zu verantworten haben, immer noch im Unternehmen sind. Die Pläne der Droege Group sind logisch und wirtschaftlich der Weg, den das Unternehmen hätte längst gehen müssen.

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