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Telegram-Gründer Durov: Apple verkrüppelt Safari und Webkit absichtlich

Telegram-Gründer Pawel Durov erneuert seine Kritik an Apple. Das Unternehmen verkrüpple Safari und Webkit absichtlich, damit Unternehmen statt Web-Apps „richtige“ Apps verwenden. Das sei schlecht für die gesamte Webentwicklung.

2 Min. Lesezeit
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Telegram-Gründer Pavel Durov. (Foto: picture alliance/REUTERS/ALBERT GEA

Moderne Websites könnten Apps ersetzen. In der Praxis werden die Funktionen von Webbrowsern jedoch künstlich eingeschränkt. Apple lässt etwa keine anderen Browser-Engines als die eigene zu. Das heißt, auch alle anderen Browser auf iOS laufen quasi als Instanzen von Safari und ohne eigenen Unterbau. Und zum anderen sei dessen Qualität absolut unterirdisch, schreibt Telegram-Gründer Pawel Durov nun in einem offenen Brief. Er sagt: „Wir vermuten, dass Apple seine Web-Apps absichtlich lahmlegt, um seine Nutzer zu zwingen, mehr native Apps herunterzuladen, bei denen Apple seine 30-prozentige Provision verlangen kann.“ Auch Wettbewerbsbehörden haben diesen Verdacht und ermitteln bereits.

Safari macht das Internet kaputt

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Durov bezieht sich zunächst auf eine 16-seitige Analyse von Tim Perry aus dem Jahr 2021. Perry ist Webentwickler und betreibt das Fachportal httptoolkit. Unter dem Titel „Safari schützt das Web nicht, es zerstört es“ legt er dar, dass und wie Apples (absichtliches) Totalversagen zu einem Quasi-Monopol von Chromium führt. Firefox habe nicht die Ressourcen, um mit Google mitzuhalten. Und Apple habe anscheinend keine Lust, Webstandards anzuführen, mit Google Schritt zu halten oder alternative Ansätze zu fördern. Zurzeit verweigere sich Safari dem derzeitigen Web und vernachlässige es – zum Nachteil von allen.

Apple-Webkit: Ausgebremste und fehlende Funktionen

Telegram-Entwickler haben bereits im April elf Web-Funktionen aufgeführt, die in allen Engines funktionieren – nur in Apples Webkit nicht oder nicht vernünftig. Darunter finden sich Punkte wie nicht anpassbare Text-Felder, die das generelle Interface-Layout ignorieren oder das künstliche Verlangsamen von Scroll-Refreshraten auf 30 Frames pro Sekunde durch die Webkit-Engine. Webkit könne beispielsweise weder komplexe Animationen in Multilayer-Apps darstellen, noch essenzielle Nachladefunktionen ausführen. Safari (Webkit) sei vor 15 Jahren großartig gewesen, heute sei es die schlechteste Webbrowsing-Erfahrung auf mobilen Endgeräten überhaupt.

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Wettbewerbsbehörde: Apple beraubt Akteure der Vorteile von Web-Apps

Durov erwähnt einen Bericht des britischen Kartellamts CMA (Competition and Markets Authority). Darin „befürchtet“ die Behörde, das Verbot Apples von Browser-Engine-Alternativen auf iOS „begrenze die Anreize“ für Apple, in die eigene Engine zu investieren. Dort heißt es wörtlich: „Diese Beschränkung schränkt auch die Möglichkeiten von Web-Apps – Anwendungen, die in einem Browser laufen und nicht einzeln heruntergeladen werden müssen – ernsthaft ein und beraubt Verbraucher und Unternehmen der vollen Vorteile dieser innovativen Technologie.“

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EU will Apple zur Freigabe von Browser-Engines zwingen

Web-Entwickler forderten erst kürzlich wieder, andere Engines auf iOS zuzulassen – ohne Erfolg. Sie gründeten etwa die Open Web Advocacy, um für freie Standards zu werben. Die Kritik ist anscheinend mittlerweile bei der Politik angekommen: Nun könnte der europäische „Digital Markets Act“ (DMA) Abhilfe schaffen. Im Entwurf steht, dass Webbrowser-Engines von den wettbewerbswidrigen Beschränkungen durch sogenannte Gatekeeper geschützt werden sollen. Apple wäre ein solcher Gatekeeper. Das Gesetz soll 2024 in Kraft treten. Vielleicht hört Apple dann auf, die Webentwicklung auszubremsen, wie es dem Unternehmen bereits 2019 vorgeworfen wurde.

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