Shopping-Plattform in der Kritik: Protestierende Temu-Händler stürmen Firmenzentrale
Die Shoppingplattform Temu ist auf einem Erfolgszug. Im Februar berichtete Table Media, sie sei die am meisten heruntergeladene App in Deutschland. In etwas mehr als drei Monaten sei die Webseite weltweit von rund 1,4 Milliarden Besucher:innen aufgesucht worden.
In China zeigen sich einige Händler:innen jetzt jedoch unzufrieden mit der Plattform. Wie Reuters berichtet, sind Hunderte chinesische Temu-Verkäufer:innen im Rahmen eines Protests zur Firmenzentrale gezogen. Nach Angaben der South China Morning Post ist es etwa 80 Demonstrant:innen dabei gelungen, in das Bürogebäude vorzudringen.
Die Händler:innen kritisieren, wie Temu auf Beschwerden von Kund:innen reagiert. Melden die Kund:innen Qualitätsmängel, dann soll die Plattform den Kund:innen den Einkaufspreis ersetzen. Die Ware dürfen sie behalten. Gleichzeitig, so der Vorwurf, müssen die ursprünglichen Verkäufer:innen eine „Strafzahlung“ an Temu leisten. Die soll nach Angaben der Demonstrant:innen teilweise das Mehrfache des ursprünglichen Kaufpreises betragen.
Die South China Morning Post zitiert eine Bekleidungshändlerin mit den Worten: „Ich habe kein Problem damit, den Verbrauchern ihr Geld zurückzuerstatten“. Sie und ihre Mitstreiter:innen wollten aber, „dass Temu aufhört, uns grundlos Bußgelder aufzuerlegen.“
Aktienkurs von Temu-Mutter fällt nach Protesten
Temu erklärte gegenüber der chinesischen Presse: „Diese Händler:innen haben es abgelehnt, die Streitigkeiten auf dem normalen, in den Verkäuferverträgen vorgesehenen Schlichtungs- und Rechtsweg beizulegen. Die Situation ist stabil, und das Unternehmen arbeitet aktiv mit den Händlern:innen zusammen, um eine Lösung zu finden.“
Nachdem Bilder der Proteste auf chinesischen Social-Media-Plattformen geteilt wurden, sank der Kurs von Temu-Mutter PDD an der New Yorker Börse um zeitweise 2,5 Prozent.