Anzeige
Anzeige
News

Spielverbot und Zensur: Chinas Gaming-Gesetze kosten Tencent Milliarden

60 Milliarden US-Dollar haben Tencent und Netease in der letzten Nacht an Wert verloren. Das liegt an der verschärften Suchtprävention für Kinder und Jugendlichen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Der chinesische Gaming-Konzern Tencent kauft sich massiv in Unternehmen außerhalb des Reichs der Mitte ein – eventuell auch um Restriktionen zu entgehen. (Foto: Stefano Zaccaria/ Shutterstock)

Tencent und Netease heißen die Marktführer auf dem größten Gaming-Markt der Welt. Doch die chinesischen Behörden verschärfen massiv den Griff auf die Industrie, seitdem das Land die Suchtgefahr von Spielen bei Kindern und Jugendlichen stärker in den Fokus gerückt hat. Staatliche Medienberichte sprechen von „geistigem Opium“. Im Ergebnis hat die Regierung Jugendlichen zwischen Montag und Donnerstag das Zocken komplett untersagt. Am Wochenende dürfen sie insgesamt drei Stunden Onlinespiele nutzen: eine Stunde am Freitag, eine am Samstag und eine am Sonntag.

Nach Spielzeit-Grenzen werden nun Inhalte geprüft

Anzeige
Anzeige

Nun sollen Regierungsvertreter noch einen draufgesetzt haben. Sie trafen sich mit den Marktführern zu Gesprächen und verlangten, den Spiele-Content stärker zu prüfen. Neben obszönen und gewalttätigen Inhalten stören auch solche, „die ungesunde Tendenzen wie Geldanbetung und Verweiblichung fördern“. Das schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Bloomberg weist darauf hin, dass die Aufsichtsbehörden ebenfalls angekündigt haben, die Lizenzerteilung für Onlinespiele zu verlangsamen.

Onlinespiele stark reguliert

Chinas Regierung hat eine neue Kampagne gegen Spielsucht unter Minderjährigen und deren wachsende Ausgaben für virtuelle Spielgegenstände gestartet. Das soll den Nachwuchs des Landes zu produktiveren Beschäftigungen bewegen. Zwischenrein meldeten Zeitungen, die Verantwortlichen wollten die Lizenzerteilung komplett einfrieren, um die Menge der Titel zu reduzieren. Das passierte schon einmal: 2018 vergab die Aufsicht neun Monate lang keine Lizenzen für die Monetarisierung von Spielen. Tencents Marktwert sank um 200 Milliarden US-Dollar, weil der Konzern zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Gewinnrückgang verzeichnete. Nun befürchteten Anleger das Gleiche und zogen sich vorsorglich aus dem Investment zurück. Schon die Ankündigung zeigte also eine massive Wirkung: Die Kurse von Tencent und Netease rauschten in den Keller. Eine komplette Lizenzpause ist allerdings vom Tisch, eine Verlangsamung soll bereits die gewünschten Effekte erzielen.

Anzeige
Anzeige
Tencent Aktienkurs

Der Kurs von Tencent und Netease fiel um einen Wert, für den man zum Beispiel den Game-Konzern Bethesda hätte kaufen können – und zwar acht Mal. (Grafik: Bloomberg)

China hat die Internetkonzerne im Visier

Seitdem die chinesische Führung die gigantische Internetindustrie des Landes in den Fokus genommen hat, zittern auch die Schwergewichte der Branche. Dem Vernehmen nach sollen Regulierungswächter zunächst den angekündigten Rekord-Börsengang von Jack Ma’s Ant Group torpediert haben, anschließend leiteten sie Kartellermittlungen gegen Alibaba und weitere Konzerne ein. Auch die Datenschutzgesetze hat der Nationalkongress deutlich verschärft. Zuletzt gerieten Untersuchungen gegen die Online-Lieferdienste Meituan und Didi Global in die Schlagzeilen. Außerdem hat die Cyberregulierungsbehörde angekündigt, den Nutzern ein Ausschalten von Algorithmen zu ermöglichen.

Anzeige
Anzeige
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige