Über mehrere Instanzen hinweg hatten E-Autobauer Tesla und die US-amerikanische Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) darum gestritten; jetzt steht fest: Tesla muss einen entlassenen Gewerkschafter wieder einstellen und ihm rückwirkend sein Gehalt zahlen. Die Entscheidung der für Arbeiterrechte zuständigen US-Aufsichtsstelle betrifft aber nicht nur den gefeuerten Tesla-Mitarbeiter, sondern auch einen Tweet von Firmenchef Elon Musk.
„Nichts hält das Tesla-Team in unserem Autowerk davon ab, für die Gewerkschaft zu stimmen. Sie könnten das morgen tun, wenn sie wollten. Aber warum für nichts Gewerkschaftsbeiträge zahlen und Aktienoptionen aufgeben?“, hatte Musk 2018 getwittert. Das sieht die zuständige US-Behörde als Drohung, die Aktienoptionen für Tesla-Angestellte zu streichen, falls sie eine Gewerkschaft gründen. Nach US-amerikanischem Bundesrecht ist es illegal, eine gewerkschaftliche Organisation der Angestellten mit Vergeltungsmaßnahmen zu belegen.
Aufsichtsbehörde kassiert Teslas Verschwiegenheitsklausel ein
Als Teil der Entscheidung wird Tesla auch seine Arbeitsverträge überarbeiten müssen. Die Aufsichtsstelle stört sich an einer Verschwiegenheitsklausel, die Tesla-Mitarbeitern untersagen soll, mit Journalisten zu sprechen, selbst wenn es sich bei dem Gespräch um öffentlich verfügbare Informationen handelt.
„Dies ist ein großer Sieg für Arbeiter, die den Mut haben, aufzustehen und sich in einem System zu organisieren, das derzeit stark zugunsten von Arbeitgebern wie Tesla gestapelt ist, die keine Skrupel haben, das Gesetz zu verletzen“, lässt sich UAW-Vizechefin Cindy Estrada zitieren. Die Entscheidung würde ihre Gewerkschaft zwar feiern, Estrada wirft jedoch ein: „Hier ist ein Unternehmen, das eindeutig gegen das Gesetz verstoßen hat, und dennoch dauert es drei Jahre, bis diese Arbeiter ein Mindestmaß an Gerechtigkeit erreicht haben.“
Eine offizielle Stellungnahme von Tesla gibt es nicht.
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