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Barbecue im All: Videos aus Chinas Tiangong-Station sorgen für Aufsehen

Die Verpflegung im All war bisher vor allem funktional. Bilder aus Chinas Tiangong-Station zeigen nun, dass Astronaut:innen-Nahrung auch genussvoll sein kann, wenn die Technik stimmt.

2 Min.
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Mit der Raumstation Tiangong verfolgt die chinesische Raumfahrtbehörde große Ambitionen. (Foto: Alejo Miranda/Shutterstock)

Videos, die von der chinesischen Raumfahrtbehörde (CNSA) aus Peking veröffentlicht wurden, sorgen derzeit für Aufsehen. Sie zeigen die Besatzung der Shenzhou-21-Mission an Bord der Raumstation Tiangong bei einer unerwarteten Tätigkeit: dem Zubereiten eines Barbecues.

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Der Taikonaut Wu Fei ist in den Clips zu sehen, wie er marinierte Hähnchenflügel und später Rindfleischstücke auf einem speziellen Rost arrangiert. Dieser wird anschließend in ein neues Gerät geschoben, das optisch an einen kompakten Heißluftofen erinnert.

Kochen statt Aufwärmen

Der entscheidende Unterschied zu bisherigen Verpflegungssystemen im All, etwa auf der ISS, liegt in der Temperatur. Während Speisen dort meist nur regeneriert, also erwärmt werden, erreicht der neue Ofen der Tiangong-Station laut Berichten chinesischer Staatsmedien wie Xinhua bis zu 190 Grad Celsius.

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Diese Hitze ermöglicht erstmals echte chemische Kochprozesse in der Schwerelosigkeit, wie die Maillard-Reaktion, die für Röst-Aromen und die Bräunung von Fleisch verantwortlich ist. Das Essen sei „golden und knusprig“, zitiert India Today einen Mitarbeiter des chinesischen Astronauten-Trainingszentrums.

Die Herausforderung der Schwerelosigkeit

Der Betrieb eines solchen Geräts im All ist eine erhebliche technische Leistung. In der Mikrogravitation verteilen sich Krümel, Rauch und Fettspritzer unkontrolliert in der Kabinenluft, was ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Wie technische Analysen, etwa auf Plattformen wie Reddit, nahelegen, muss der Ofen daher über ein geschlossenes System mit speziellen Filtern für Rauch und Öl verfügen. Das Grillgut selbst wird in einer Art „käfigartigen Vorrichtung“ fixiert, damit es während des Garvorgangs nicht davonschwebt.

Die Neuerung ist mehr als eine Spielerei. Die psychologische Belastung von Langzeitmissionen gilt als eine der größten Hürden für künftige Reisen, etwa zum Mars.

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Die Möglichkeit, frische Mahlzeiten zuzubereiten, steigert die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Besatzung erheblich. Die Speisekarte der Tiangong-Station umfasst laut Berichten mittlerweile über 190 Gerichte.

Kulinarische Soft Power im Orbit

Die Veröffentlichung der Videos durch die CNSA dient nicht nur der reinen Wissenschaftskommunikation. Die Bilder des genüsslichen Barbecues sollen auch die technologische Überlegenheit und den hohen Standard der chinesischen Raumstation demonstrieren.

In chinesischen sozialen Medien wurden die Clips, wie Futurism berichtet, vielfach geteilt. Dort zirkulierten Vergleiche zur Verpflegung auf der Internationalen Raumstation (ISS), die oft noch aus Tüten oder Pasten besteht.

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Während die ISS-Partner:innen, allen voran die Nasa und die ESA, ebenfalls an fortschrittlichen Ernährungssystemen forschen, etwa dem Anbau von Gemüse im All, setzt China mit dem Ofen ein klares Zeichen.

Es unterstreicht den Anspruch, die Lebensbedingungen im Orbit nicht nur erträglich, sondern komfortabel zu gestalten. Der Preis dafür ist ein erhöhter Energie- und Logistikaufwand, den Peking offenbar bereit ist zu tragen.

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