Tiktok, Linkedin und Co.: Mit diesen Tipps gelingen dir Social Videos zum Arbeitsalltag

Es wird gefilmt – überall. Die Chefin präsentiert ihre Strategie per Clip, der Kollege soll für Behind-the-Scenes-Video zeigen, was er tut und das Karrierenetzwerk Linkedin belohnt Beiträge mit Bewegtbild. Social Videos sind kein Trend mehr, sondern mitten im Arbeitsleben angekommen.
Die Einstiegshürden sind dabei nicht allzu groß. Die Technik? Schon vorhanden – ein Smartphone reicht. Die Soft Skills? Lassen sich mit ein wenig Übung erlernen. Und das Beste: Alle Berufsgruppen haben Spannendes zu erzählen oder zu zeigen. Ein paar Dos and Don’ts gibt es trotzdem.
Technik, die zählt: Das wichtigste Equipment für Social Videos
Die gute Nachricht: Du brauchst keine teure Kamera. Ein aktuelles Smartphone mit einer Videoauflösung von 1920 × 1080 Pixel (Full HD) reicht völlig aus. In einer ruhigen Umgebung genügt auch das eingebaute Mikrofon. Achte jedoch auf die Raumakustik – so wenig Hall wie möglich.
Videos drehen mit dem Handy: Brauche ich ein Mikrofon?
Sobald Nebengeräusche ins Spiel kommen, ist ein externes Mikro sinnvoll. Kleine magnetische Ansteckmikros liefern hervorragenden Sound und fallen kaum auf. An den Look eines Mikros am Kragen oder in der Hand haben sich die Social Media User:innen mittlerweile gewöhnt. Die Daumenregel lautet: Der Ton ist wichtiger als das Bild.
Welches Licht-Equipment hilft beim Videodreh?
Eine teure Lichtausrüstung ist kein Muss, meistens reicht das Tageslicht. Nutze das natürliche Licht und positionier dich so, dass es frontal auf dein Gesicht trifft. Für regelmäßige Aufnahmen kann eine Softbox hilfreich sein – sie sorgt für weiches, schmeichelhaftes Licht im Vergleich zu einem Ringlicht.
Unperfektheit ist das neue Perfekt. Ein professionelles Studio-Setup ist nicht notwendig. Der Trend auf Social Media allgemein geht zurück zu spontanen, authentischen Videos – genau wie in den frühen Tagen von Tiktok. Das lässt sich perfekt für den Arbeitsalltag nutzen.
Video-Präsentation: Wie überzeuge ich von der Kamera?
Ein erfolgreiches Social Video lebt von einer guten Präsentation – aber ohne steife Perfektion. Wichtig ist die richtige Positionierung vor der Kamera. Achte darauf, dass dein Kopf im oberen Drittel des Bildes ist – so bleibt Platz für Untertitel, die essenziell für Barrierefreiheit und Engagement sind. Halte das Smartphone ungefähr auf Augenhöhe und mit genügend Abstand (circa 50 Zentimeter). Und: Niemals von unten filmen – das wirkt unvorteilhaft. Im Zweifel lieber etwas zu hoch als zu tief.
Ein wichtiger Tipp: Schau direkt in die Linse. Ein häufiger Fehler ist, im Selfiemodus auf den eigenen Bildschirm zu starren. Bei vielen Handys leuchtet mittlerweile ein kleiner Punkt an der Linse, an dem du dich orientieren kannst. Nur so entsteht das Gefühl einer direkten Ansprache. Das kann am Anfang ungewohnt sein, daher einfach ausprobieren. Hier gilt: Übung macht den Meister. Und noch ein Tipp: Stell dir eine konkrete Person vor, der du auch einen Namen geben kannst. Sprich also nicht mit der Kamera, sondern mit der Person dahinter.
Perfektionismus kostet Zeit: Um nicht zu viel Zeit mit der Videoaufnahme zu verbringen, weil man immer noch nicht hundertprozentig zufrieden ist, ein Tipp: Setze dir eine Grenze, zum Beispiel maximal fünf Takes pro Video. Aus der Erfahrung ist nämlich der erste Versuch oft der beste.
Postproduktion: Der perfekte Feinschliff
Am Ende gilt: Authentizität ist wichtiger als Perfektion. Zuschauer:innen merken sofort, wenn etwas abgelesen ist – und schalten schnell ab. Wenn dir ein lockerer Vortrag mit einem Take nicht gelingt, kann das durch den nachträglichen Schnitt gelöst werden. Du kannst zum Beispiel auch Videos Satz für Satz aufnehmen und später zusammenschneiden.
Schnelle, dynamische Schnitte sind heute Standard und entsprechen den Sehgewohnheiten der Tiktok-Ära. Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer härter, deshalb solltest du auch im Arbeitskontext lange Pausen und „Ähms“ herausschneiden, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen nicht zu verlieren. Was sich beim Schneiden vielleicht zu hart anfühlt, kommt im finalen Video oft genau richtig rüber. Effekte, Übergänge und sonstige Spielereien braucht es nicht.
Fazit: Persönlichkeit schlägt Perfektion
Ob CEO oder Berufseinsteiger:in – wer Social Video erfolgreich nutzen will, braucht keine Perfektion, sondern Mut zum Ausprobieren. Das gilt für Equipment, Präsentation und die Postproduktion. Es kommt darauf an, Inhalte zu liefern, die die Zielgruppe wirklich sehen will. Deshalb: Einfach starten, testen und herausfinden, was funktioniert.