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Tiktok-Verbot: Auch Twitter soll an Übernahme der Video-App interessiert sein

Microsoft ist offenbar nicht der einzige Interessent an der Übernahme des von einem US-Verbot bedrohten sozialen Netzwerks Tiktok. Auch der Kurznachrichtendienst Twitter soll seinen Hut in den Ring geworfen haben.

2 Min.
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Tiktok-App. (Foto: Shutterstock)

Wie das Wallstreet Journal aus unternehmensnahen Quellen erfahren haben will, ist neben Microsoft auch der Kurznachrichtendienst Twitter an einer Übernahme des schnell wachsenden Tiktok-Netzwerks interessiert. Anders als bei Microsoft soll es dabei indes nur um den US-amerikanischen Geschäftsbereich gehen, während Microsoft neben der Übernahme der Tiktok-Geschäfte in den USA, Kanadas, Australiens und Neuseelands möglicherweise auch das europäische oder gleich das weltweite Geschäft im Auge haben könnte.

Übernimmt der Twitter-David den Tiktok-Goliath? Vor allem, wie?

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Während Microsoft offenbar bereits seit Wochen mit dem Tiktok-Eigner Bytedance verhandelt, soll es zwischen Twitter und Bytedance laut WSJ zunächst nur Vorgespräche gegeben haben. Für Twitter wäre ein solcher Deal schwerer zu stemmen als für den Software-Hersteller aus Redmond.

Dabei spielt vor allem Twitters eigene Größe eine zentrale Rolle. Denn während Microsofts Börsenwert bei über 1,6 Billionen US-Dollar liegt, blickt Twitter auf eine Bewertung von vergleichsweise schwachen 29 Milliarden Dollar zurück. Tiktok wiederum wird von Experten auf einen hohen zweistelligen Milliardenwert geschätzt.

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Eine Übernahme dürfte für Twitter daher schwer zu finanzieren sein, zumal das Unternehmen selbst noch auf der Suche nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell ist. Im abgelaufenen Quartal verzeichnete der Kurznachrichtendienst jedenfalls einen Verlust in Höhe von rund 1,2 Milliarden Dollar.

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Mit seiner Bar-Reserve in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar dürfte Twitter den Deal nicht stemmen können. Microsoft verfügt hingegen über Barmittel in Höhe von mehr als 136 Milliarden Dollar.

Twitter würde demnach für eine Tiktok-Übernahme zusätzliche Investoren benötigen. Das könnte indes klappen, weil Twitter hochpotente Finanziers im eigenen Investoren-Portfolio hat, darunter etwa Silver Lake. Die müssten nun davon überzeugt werden, dass Twitter der richtige Eigentümer für das Tiktok-US-Geschäft wäre. In Anbetracht der eigenen relativen Erfolglosigkeit würde Twitter dafür indes gewichtige Argumente benötigen.

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Tiktok-Übernahme: Was spricht für und gegen Twitter?

Dafür könnte unter anderem sprechen, dass Twitter durch seine geringe Größe wohl deutlich geringere kartellrechtliche Schwierigkeiten zu erwarten hätte, wie der Tech-Riese Microsoft. Da Twitter schon seit 2009 nicht mehr in China operiert, hätte der Dienst auch kaum chinesische Vergeltungsmaßnahmen zu befürchten. Hier könnten auf Microsoft schwere Einschränkungen der Geschäftstätigkeit zukommen.

Zudem hatte Twitter bis 2016 selbst eine Kurzvideo-App namens Vine betrieben, die allerdings dem Sparmandat zum Opfer gefallen war. Der Dienst wäre immerhin nicht völlig unerfahren im Betrieb eines solchen Netzwerks.

Dagegen könnte sprechen, dass Twitter schon jetzt nur über einen Teilzeit-Chef verfügt, was bei Investoren immer wieder zu deutlicher Kritik führt. Twitter-Chef Jack Dorsey leitet bekanntlich nebenbei auch noch den Zahlungsdienstleister Square, der zudem finanziell deutlich stärker als Twitter ist und damit Dorseys klare Priorität besitzt.

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Gegen eine Übernahme durch Twitter (aber ebenso durch Microsoft) dürfte weiterhin sprechen, dass es praktisch keine Zielgruppenüberschneidungen zwischen Twitter und Tiktok gibt. Die Geschäfte würden im Grunde voneinander unbeeinflusst nebeneinander laufen müssen. Synergieeffekte wären nur da zu erwarten, wo es um die Werbevermarktung ginge. Hier könnte Twitter wohl von Kombinations-Deals mit Tiktok-Inventar profitieren.

Trumps seltsamer Wunsch nach Deal-Beteiligung

In Anbetracht der finanziellen Größenordnung des Tiktok-Deals könnte sich zudem der Anspruch des US-Präsidenten, das Finanzministerium müsse einen erheblichen Anteil am Übernahmegeschäft abbekommen, für Twitter deutlich schwieriger gestalten lassen als für Microsoft.

Sowohl Twitter wie auch Tiktok haben die berichteten Gespräche weder bestätigt noch dementiert.

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