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Test

Tokit Omni Cook: Smarter Thermomix-Gegner mit etwas Integrationsbedarf

Hinter dem Tokit Omni Cook steckt das chinesische Tech-Unternehmen Xiaomi. Das ist dem Kochgerät deutlich anzumerken. Das smarte Gadget für die Küche kann sehr viel, ein paar Updates würden aber nicht schaden.

Von Holger Schellkopf
4 Min.
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Der Tokit Omni Cook will dem bisherigen Chefkoch Thermomix einheizen. (Foto: Tokit)

Die Küche ist ja längst keine Tech-freie Zone mehr. Im Gegenteil, spätestens seit dem Siegeszug des Thermomix geht es beim Kochen zumindest mit Blick auf die Gadgets auch ziemlich smart zu. Trotz des ziemlich gediegenen Preises, das aktuelle Modell TM6 ist für knapp 1.400 Euro zu haben, hat der Thermomix seinem Hersteller Vorwerk mit erstaunlichen Verkaufszahlen viel Freude bereitet. Kein Wunder, dass auch andere Unternehmen auf diesen Markt schielen. Ziemlich neu im Rennen ist dabei ein Gerät namens Tokit Omni Cook. Seit Anfang November ist der selbst ernannte Alleskocher auch in Deutschland zu haben. Kostenpunkt: 899 Euro. Dafür bekommen die geneigten Käufer:innen tatsächlich ein ziemlich smartes Küchen-Gadget, an dem gerade Techies ihre Freude haben könnten. Ach ja, Englisch-Kentnisse und etwas Humor können auch nicht schaden. Dazu aber später mehr.

Markttest via Crowdfunding

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Tokit? Kenne ich nicht, werden die meisten jetzt sagen. Ist auch kein Wunder, die Marke gibt es auf dem deutschen Markt auch noch nicht so wahnsinnig lange. Dabei dürfte aber gerade die Geschichte hinter dem Omni Cook ganz nach dem Geschmack von Techies sein. Hinter Tokit steckt nämlich das chinesische Unternehmen Chunmi Technology, das sich seit ein paar Jahren auf smarte Küchengeräte spezialisiert hat.

Chunmi wiederum gehört zum Ökosystem des großen asiatischen Unternehmens Xiaomi. Auf dessen Crowdfunding-Plattform ist die heutige Thermomix-Alternative auch vor einem guten Jahr erstmals aufgetaucht. Dabei ging es dem Vernehmen nach weniger  um die tatsächliche Finanzierung, denn um die Feststellung, ob es für das Gerät tatsächlich noch einen Markt gibt. Die Antwort war ganz offensichtlich Ja.

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Technisch weit vorne

Einer der Gründe für recht gute Marktchancen sind die technischen Daten. Die können sich, was die Hardware betrifft, durchaus mit dem TM6 messen. In einigen Punkten, Drehzahl und Kochtemperatur beispielsweise, sticht die China-Variante den deutschen Vorreiter sogar aus. Die Bedienung via Touch-Display und die Nutzerführung können sich ebenfalls durchaus sehen lassen, Integration ins WLAN funktionierte im Test völlig problemfrei. Ein durchaus vielversprechender Start.

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Auch die weniger smarten Bestandteile des Geräts aka Hardware machen einen sehr soliden und wirklich stabilen Eindruck, der sich auch im Laufe des Tests durchaus bestätigt. Ähnlich wie der Thermomix verspricht der Omni Cook, ein echter Alleskönner zu sein, der von der Waage bis zum Reiskocher alles an Bord hat. Obendrein gibt es eine ganze Menge zusätzlichen Klimbim, der die Range der integrierten 21 Küchengeräte noch erweitern soll.

Smarter Ansatz mit Update-Potenzial

Im Kücheneinsatz zeigen sich dann ganz schnell die Stärken und die (noch vorhandenen) Schwächen des Geräts. Der Ansatz ist wirklich im besten Sinne smart. Gesteuert wird der Omni Cook via Touch-Display, das Gerät übernimmt allerdings bei der Zubereitung der Speisen recht schnell die Regie. Dafür gibt es Erklärvideos zu den Rezepten und sogar einen eingebauten Lautsprecher, um sich die einzelnen Schritte auch noch vorsagen zu lassen.

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Genau hier hat der Omni Cook aber noch ein paar Schwierigkeiten, die wohl am besten mit dem Begriff Integrationsprobleme zu beschreiben sind. So richtig gut Deutsch kann der Tokit bisher nicht. Die Sprachanweisungen sind aber aktuell durchaus geeignet, um für ein wenig Heiterkeit in der Küche zu sorgen. Auf Englisch verstehen sich Gerät und bedienender Mensch dagegen schon deutlich besser.

Tokit Omni Cook

Kitchen-Tech aus China: der Tokit Omni Cook. (Bild: Tokit)

Ähnlich sieht es bei den Rezepten aus. Hier verfolgt Tokit einen ziemlich interessanten Ansatz. Dank WLAN ist das Gerät an die kostenfreie Rezeptdatenbank in der Tokit-Cloud angebunden. Nebenbei erwähnt potentiell ein weiterer Vorteil gegenüber dem Thermomix, bei dem die Rezepte im Abo-Modell vertrieben werden. Allerdings gibt es sowohl bei den vorinstallierten als auch bei den Rezepten in der Cloud noch Luft nach oben. Die asiatische Herkunft des Geräts schlägt sich hier noch etwas zu deutlich nieder. Ähnlich wie bei den Lautsprecher-Ansagen gilt: Englisch-Kenntnisse von Vorteil.

Das alles soll sich aber laut Hersteller recht zügig ändern. Nach der Startphase soll es wesentlich mehr Rezepte geben, die dann auch in zusätzlichen Sprachen wie eben Deutsch (plus Französisch und Spanisch) verfügbar sind. Zumindest die Infrastruktur des smarten Kochgerätes ist dafür bestens vorbereitet.

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Kochen kann er, der Omni Cook

Bis es soweit ist, lassen sich mit dem Omni Cook aber auch schon eine ganze Menge interessanter Sachen anstellen. Entweder via Zugriff auf die installierten Rezepte oder durch Einsatz der Küchenhilfe Google. Dort finden sich sehr schnell sehr viele Rezepte, die zwar eigentlich für den Thermomix gedacht sind, völlig problemlos aber auch beim Omni Cook zum Einsatz kommen können.

Tatsächlich zeigt sich im Kücheneinsatz sehr schnell, dass der Produktname Omni Cook keine reine Angeberei ist. Auch bei eher bodenständigen Gerichten wie Gulasch gibt es am Ergebnis ganz und gar nichts zu meckern. Super geeignet ist das Gerät dank der integrierten Waage zum Beispiel auch für jede Art von Teigherstellung. Klappt wirklich völlig problemlos.

Die große Kunst liegt manchmal aber in den ganz einfachen Dingen, zum Beispiel beim Kartoffelbrei. An dieser Stelle zeigt der Omni Cook tatsächlich nicht die geringste Schwäche und zaubert ein Ergebnis, das mit manueller Kochkunst nur schwer zu erreichen ist.

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Das Fazit

Alles in allem ist der Tokit Omni Cook ein ziemlich smartes Küchengerät, mit dem sich jede Menge anstellen lässt und der an vielen Stellen jetzt schon durchaus mit dem regierenden Chefkoch Thermomix konkurrieren kann. Aktuell hat der Neue aus China aber noch ein paar Integrationsprobleme. Die (digitale) Architektur ist jedoch so angelegt, dass ein paar Updates und das Rezept-Wachstum in der angebundenen Cloud noch einmal für richtig viel Feuer in der Küche sorgen dürften.

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