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Wetransfer wird zur ernstzunehmenden Kreativ-Plattform

Ein Filesharing-Anbieter kauft eine Schmiede für Kreativitäts-Apps. Was sich auf den ersten Blick ungewöhnlich liest, zeigt, dass sich der Markt weiter spezialisiert, um Kunden zu locken. 

Von Johannes Schuba
3 Min. Lesezeit
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Fiftythree mit seinen Apps Paper und Paste gehört jetzt zu Wetransfer. (Grafik: Fiftythree)

Ein iPad der vierten Generation, kein Apple Pencil, iOS in Version 5 beziehungsweise 6 und eine ganz andere Software-Landschaft bei Kreativitäts-Apps. Der Unterschied von 2012 zu heute ist groß, die Weiterentwicklung nicht nur im Apple-Universum rasant, was auch daran sichtbar wird, dass Anbieter wie Affinity inzwischen große Player wie Adobe aufmischen. Ein großer Name unter den Kreativ-Apps ist über die Jahre ebenso geblieben: Paper von der US-App-Schmiede Fiftythree.

Die Erfolgsgeschichte von Fiftythree

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Sieben Jahre nach dem Start der Fiftythree Inc. wurde das Unternehmen jetzt vom Filesharing-Anbieter Wetransfer aufgekauft, die sich neu aufstellen – und die Apps mit dem hinzugekommenen Team weiterentwickeln wollen. Paper ist eine der Apps, die für kreative Notizen oder Zeichnungen ganz oben auf der Empfehlungsliste stehen. Auf 25 Millionen Downloads kommt die App inzwischen laut Unternehmensangaben. Selbst einen eigenen Stylus hat Fiftythree vor einigen Jahren für die App auf den Markt gebracht.

Ende 2017 hat die App-Schmiede zusätzlich Paste auf den Markt gebracht. Das Tool soll das Erstellen von Präsentationen im Team erleichtern, wovon laut Fiftythree schon 100.000 an Bord sind. Mehrere Nutzer können gemeinsam an Slides arbeiten, das Tool gestaltet die Folien automatisch anhand der eingebundenen Medien. Beide Apps arbeiten natürlich entsprechend zusammen und gehören jetzt mit dem Team samt der Gründern zu Wetransfer.

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Wetransfer-Wettbewerber zeigen, dass Spezialisierung wichtig ist

Damit schlägt der Filesharing-Dienst einen Weg ein, den Mitbewerber in der Branche schon zeigen. Das Ansprechen konkreter Zielgruppen und die Erweiterung des reinen Filesharings werden immer wichtiger. Dropbox versuchte das in Vergangenheit, wenn auch nicht erfolgreich, mit dem Zukauf der E-Mail-App Mailbox. Aktuell steht die namensgleiche eigene App Paper beim Cloud-Dienst hoch im Kurs, die Dropbox-Nutzern die Zusammenarbeit an Dokumenten ermöglicht.

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Software-Riese Google integriert seine Online-Office-Suite schon lange tief in den Cloud-Speicher Drive und bindet Nutzer so an den eigenen Dienst. Box.net-Gründer Aaron Levie setzt den Fokus seines Produkts schon lange auf die Nutzung in Unternehmen und optimale Workflows für die dortige Zusammenarbeit. Ein Vormarsch, der auch Dropbox nicht unbeeindruckt ließ, die für ihren eigenen Dienst inzwischen auch immer mehr Unternehmenskunden anlocken wollen – natürlich auch guter Geschäftszahlen wegen.

Wetransfer wird zur Kreativplattform

Ende letzten Jahres startete Fiftythree die App Paste, mit der Teams kinderleicht schicke Präsentationen erstellen können sollen. (Screenshot: Paste / t3n)

Ende letzten Jahres startete Fiftythree die App Paste, mit der Teams kinderleicht schicke Präsentationen erstellen können sollen. (Screenshot: Paste / t3n)

Auch Wetransfer schlägt jetzt immer stärker seinen Spezialisierungs-Kurs ein. War der Dienst bisher dafür bekannt, vor allem den einfachen Austausch von großen Dateien ohne Registrierung zu ermöglichen, werden Kreative immer mehr zur Zielgruppe des Unternehmens. Anfang des Jahres startete dafür mit Wepresent schon eine Plattform, die kreative Arbeit von Nutzern redaktionell aufbereitet und anderen Kreativen zur Inspiration dienen soll.

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Die logische Konsequenz nach dem Zukauf dürfte es jetzt also sein, Wetransfer in die Fiftythree-Apps zu integrieren, um damit den Nutzern den Dateiaustausch mit Kunden oder Kollegen zu erleichtern. Wie tief diese Integration letztlich greift, ob sie nur einen Upload beinhaltet oder auch Feedback- und Abstimmungsfunktionen wie in Paste eingebaut werden, darf man gespannt erwarten. Ebenso interessant wird die Weiterentwicklung der Apps, die vom bisherigen Team gestemmt wird – auch die Gründer selbst verbleiben im Unternehmen. Wetransfer schreibt, dass die Übernahme vor allem den Workflow von Kreativen verbessern soll.

Vielleicht findet man damit auch eine Möglichkeit, das Durcheinander zu vermeiden, wenn etliche Dateien auf einen Cloud-Speicher geladen werden, um sie Kunden zur Freigabe zur Verfügung zu stellen. Oft braucht man diese Daten gar nicht so lange, wie sie am Ende doch im digitalen Nirvana liegen, dem Wetransfer mit seinem Produkt ja schon von Grund auf entgegenwirken will.

Das wiederum bietet monatlich inzwischen einer Milliarde Dateien von 42 Millionen Nutzern ein Zuhause. Und anders als man erwarten würde, feiert Wetransfer im nächsten Jahr erst seinen zehnten Geburtstag. Das iPad wird dann übrigens erst neun, der Apple Pencil vier.

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Abstimmungsfunktionen wären super. Fürs Agenturgeschäft würde sich das anbieten – und jeder Freelancer wäre glücklich mit der Funktion. Man darf also gespannt bleiben…

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