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Star Trek lässt Grüßen: Forschern gelingt Durchbruch bei Traktorstrahl

Seit er 1931 in „Spacehounds of IPC“, einer dreiteiligen Science-Fiction-Geschichte im Amazing-Stories-Magazin, erstmals erwähnt wurde, ist er aus der Sci-Fi-Welt nicht mehr wegzudenken: der Traktorstrahl.
Tatsächlich gibt es den Strahl, der wie ein Abschleppseil anvisierte Dinge anzieht, auch in der realen Welt – bisher allerdings nur in winzig kleinen Dimensionen. 2010 war es Forscher:innen in Australien erstmals gelungen, einzelne Partikel mit einem Laserstrahl ein paar Meter weit zu bewegen, auch akustische Traktorstrahlen wurden seitdem entwickelt.
Jetzt vermeldet ein chinesisches Team einen weiteren Durchbruch.
Laser bewegt 5-Zentimeter-Pendel: So funktioniert’s
„In bisherigen Studien war die Zugkraft des Lichts zu schwach, um ein makroskopisches Objekt zu bewegen“, erklärt Lei Wang von der Qingdao University of Science and Technology in einer Pressemitteilung. „Mit unserem neuen Ansatz hat die Lichtzugkraft eine viel größere Amplitude.“
Ein ganzes Raumschiff wie in Star Trek und Co lässt sich damit zwar noch immer nicht bewegen, aber immerhin größere Objekte als bisher.
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Wie das Ganze funktioniert, haben die Forscher ausführlich in der Fachzeitschrift Optics Express veröffentlicht.
Hier die Kurzversion: In einer Versuchsumgebung mit verdünntem Gas wird ein etwa fünf Zentimeter langes Drehpendel befestigt. Richtet man auf dieses Pendel einen Laser, bewegt es sich Richtung Lichtquelle.
Grund für die Bewegung ist das Material des Pendels, eine spezielle Graphen-Verbundstruktur. Die sorgt für einen umgekehrten Temperaturunterschied, durch den bei der Laserbestrahlung Gasmoleküle auf der Rückseite des Pendels angeregt werden – das Pendel wird quasi von hinten Richtung Licht geschoben.

Der Versuchsablauf funktioniert in einer Umgebung mit verdünntem Gas. (Bild: Lei Wang, QingDao University of Science and Technology)
Damit der Versuch funktioniert, braucht es derzeit noch sehr genau kontrollierte Laborbedingungen. Trotzdem können die Forscher schon einen Bezug herstellen, der künftig noch interessant werden könnte: „Die Umgebung mit verdünntem Gas, die wir zur Demonstration der Technik verwendet haben, ähnelt der, die man auf dem Mars findet“, so Wang. „Daher könnte sie das Potenzial haben, eines Tages Fahrzeuge oder Flugzeuge auf dem Mars zu bewegen.“
Und tatsächlich dürfte auch die Nasa die neuen Erkenntnisse aus China gespannt beobachten – denn die US-amerikanische Raumfahrtbehörde arbeitet schon seit längerem daran, vielleicht irgendwann Proben im All per Traktorstrahl sammeln zu können.
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