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Transparenzmängel bei Amazon, Temu und Co.: Verbraucherschützer fordern strengere Regeln

Der Onlinehandel ist internationaler denn je. Doch wer dahintersteht, bleibt oft unklar. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, wie schlecht viele große Plattformen ihre gesetzlichen Informationspflichten erfüllen und welche Risiken das für Verbraucher:innen birgt.

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Der E-Commerce boomt. Doch wie steht es um die Produktsicherheit? (Bild: Adobe Stock)

Immer mehr Online-Plattformen locken mit günstigen Preisen und großer Produktauswahl – doch grundlegende Verbraucherrechte bleiben oft auf der Strecke. Eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeigt, wie lückenhaft zentrale Pflichtangaben auf großen Marktplätzen sind – mit gefährlichen Folgen für Sicherheit und Vertrauen im E-Commerce.

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Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat in einer aktuellen Untersuchung 30 Produktseiten auf zehn großen Handelsplattformen überprüft – darunter Amazon, Ebay, Kaufland, Shein, Temu und Zalando. Ergebnis: Keine der geprüften Seiten enthielt alle gesetzlich vorgeschriebenen Informationen zu den Händler:innen oder Hersteller:innen vollständig. Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse der verantwortlichen Wirtschaftsakteure innerhalb der EU fehlten oft oder waren unverständlich. Das stellt nicht nur ein Problem bei Rückfragen oder Reklamationen dar, sondern kann auch die Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen behindern.

Unklare Zuständigkeiten, keine Ansprechpartner

Verbraucherschützer:innen kritisieren besonders, dass viele Plattformen zwar Pflichtangaben von ihren Marktplatzhändlern einholen, diese aber nicht konsequent gegenüber Verbraucher:innen offenlegen. Wer ein Produkt kauft, erfährt oft nicht, wer im Fall eines Defekts oder einer Gefährdung wirklich verantwortlich ist. Gerade bei Anbietern aus Fernost bleibt die Kontaktaufnahme häufig erfolglos – Plattformen wie Temu oder Shein leiten Anfragen oft nur weiter, bei fehlendem Feedback durch die tatsächlichen Händler:innen bleiben Kund:innen ratlos.

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Die Verbraucherschützer fordern deshalb klar definierte Zuständigkeiten, leicht zugängliche Kontaktinformationen und mehr Transparenz – auch im Hinblick auf Sicherheits- und Warnhinweise oder Handelsregistereinträge. In der Praxis zeigt sich aber, dass solche Angaben nicht nur fehlen, sondern teils widersprüchlich sind oder in irreführenden Formulierungen versteckt werden.

Unsichere Produkte weiterhin im Umlauf

Wie problematisch diese Intransparenz ist, belegt eine ergänzende Auswertung des Transatlantic Consumer Dialogue (TACD), einem Netzwerk von Verbraucherorganisationen aus Europa und den USA. Die Initiative hat Beschwerden von Verbraucher:innen, Rückrufmeldungen und Produkttests von Behörden ausgewertet – mit dem Ergebnis, dass zahlreiche unsichere Produkte ungehindert über große Plattformen verkauft werden. Ein zentrales Problem: Die bestehenden Produktsicherheitsvorschriften werden nur unzureichend durchgesetzt, die Kontrolle bleibt Stückwerk.

Auch der EU Digital Services Act, der Plattformbetreiber stärker in die Verantwortung nehmen soll, greift in der Praxis bislang nur begrenzt. Verbraucher:innen stehen dadurch oft ohne wirksame Schutzmechanismen da – insbesondere dann, wenn weder Händler noch Plattformen bei Problemen erreichbar oder kooperativ sind. Der VZBV betont daher, dass schnelle Rückrufsysteme und klar benannte, haftende Ansprechpartner unerlässlich seien, um die Produktsicherheit im digitalen Handel zu gewährleisten.

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Vertrauen statt Dumpingpreise

Neben der Kritik an bestehenden Missständen sieht der VZBV auch eine strategische Chance für den europäischen Onlinehandel: Vertrauen kann zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. Das bestätigt auch der aktuelle E-Commerce-Report des Payment-Anbieters Nexi Group. Laut der Studie orientieren sich immer mehr Kund:innen nicht primär am niedrigsten Preis, sondern am Eindruck von Seriosität und Sicherheit. Plattformen und Händler, die Transparenz, klare Zuständigkeiten und ein reibungsloses Kundenerlebnis bieten, könnten dadurch langfristig profitieren.

Der Bericht macht deutlich: E-Commerce braucht mehr als nur schnelle Lieferung und attraktive Preise. Damit der digitale Handel zukunftsfähig bleibt, müssen gesetzliche Regeln konsequenter durchgesetzt und die Verantwortung zwischen Händlern, Plattformen und Verbraucher:innen klar geregelt werden.

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