Trumps Aktienempfehlung vor der Zollpause: Meinte er sein eigenes Unternehmen?

Die Firma hinter Trumps Truth Social profitierte besonders stark von der Zollpausen-Rallye. (Foto: Shutterstock/Rokas Tenys)
Die Einführung massiver Zölle durch die Trump-Administration Anfang 2025 hat zu massiven Verlusten an den Börsen weltweit geführt. Mit seiner Ankündigung einer 90-tägigen Zollpause sorgte Donald Trump am 9. April dann für eine Börsenexplosion.
Trump empfiehlt Aktienkauf – dann steigen die Kurse
Besonders pikant: Trump empfahl wenige Stunden vor den zu erwartenden steigenden Kursen den Kauf von Aktien. Konkret hieß es bei seinem Netzwerk Truth Social: „Dies ist eine großartige Zeit zum Kaufen!!! DJT“.
Kritiker:innen sehen in dieser Empfehlung den Verdacht für einen möglichen Insider:innenhandel. Der demokratische US-Senator Adam Schiff etwa fordert via X eine Untersuchung. Trumps Schlingerkurs bei den Zöllen würden „gefährliche Möglichkeiten für Insider:innenhandel“ liefern.
DJT ist auch das Aktienkürzel von Trump-Firma
Aber es könnte noch mehr dahinterstecken. Die Nachrichtenagentur AP weist darauf hin, dass DJT nicht nur Trumps Initialen sind, sondern auch das Börsenkürzel der Trump Media and Technology Group.
Ob beabsichtigt oder nicht, der Mutterkonzern von Trumps Truth Social legte in Folge doppelt so stark zu wie der Gesamtmarkt. Während etwa die Technologiebörse Nasdaq mit einem Plus von zwölf Prozent den besten Handelstag seit fast einem Vierteljahrhundert feierte, schoss Trump Media um 23 Prozent nach oben.
Trump macht 415 Millionen Dollar in wenigen Stunden
Allein Trumps 53-prozentige Beteiligung an der Firma – aktuell von einem Trust unter Leitung seines ältesten Sohnes gehalten – stieg an diesem Tag um 415 Millionen US-Dollar, wie zdf.de schreibt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Eine entsprechende Anfrage ließ das Weiße Haus bisher unbeantwortet.
Trump-Kritiker Richard Painter, ehemaliger Ethik-Anwalt des Weißen Hauses, erklärte, dass Trump „diese Kontrolle über die Märkte“ liebe. „Aber er sollte besser vorsichtig sein“, so Painter mit Hinweis auf das Wertpapierrecht, das den Handel mit Insider:innen-Informationen verbiete.
Kann Trump den Markt ungestraft manipulieren?
Die Regierungsethik-Expertin Kathleen Clark von der Washington University School of Law sagte AP, dass Trump mit seinem Handeln die Botschaft sende, er könne „den Markt effektiv und ungestraft manipulieren“. Inwieweit das stimmt beziehungsweise, wer oder was ihn davon abhalten könnte, wird sich jetzt zeigen.