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Trumps angebliche Verhaftung: So kannst du KI-Fake-Bilder erkennen

Dieses Bild von Donald Trump stammt nicht von einer KI. (Foto: Michael Candelori / Shutterstock)
Donald Trump im orangen Gefängnisanzug, Trump, wie er auf den Boden fällt, und Trump, wie er im Anzug durch Gefängnisgänge geführt wird: All das sieht auf den ersten Blick echt aus – dabei ist es gefakt. Die Inhalte wurden mit einer Bild-KI erstellt. Der Bellingcat-Gründer Eliot Higgins etwa hat solche KI-Bilder erstellt und bei Twitter geteilt.
Er nahm damit Bezug auf die von Donald Trump angekündigte eigene Verhaftung. Einen Tag bevor sie stattfinden sollte, am 20. März 2023, veröffentlichte Higgins Bilder, die auf den ersten Blick Trump bei seiner Verhaftung zeigen. Zunächst sehen sie täuschend echt aus – die Fehler werden dann erst bei genauerer Betrachtung sichtbar.
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Auf einem Bild ist schnell erkennbar, dass es kein reales Foto sein kann: Melania Trump steht ihrem Mann gegenüber, der als Polizist gekleidet ist. Bei einem weiteren Bild ist es schwerer: Ein Polizist steht Trump gegenüber, im Hintergrund ist eine Menschenmenge zu sehen.
An dem Bild lässt sich aber hervorheben, wie KI-Aufnahmen erkannt werden können: Die Hände des Polizisten wirken zu lang, als seien sie in die Länge gezogen. Außerdem fällt der Aufnäher an der Jacke auf: Die Schrift ist kaum zu erkennen. Auch weiteren Buchstaben im Hintergrund, beispielsweise an einer Hauswand, ergeben keinen Sinn. Zudem verlaufen die Körper teilweise ineinander, so haben zwei Personen einen gemeinsamen Arm.
Auch die Hände von Trump sehen unförmig aus, es wirkt, als würde ihm ein Finger fehlen. Dass er insgesamt recht realistisch wirkt, liegt daran, dass die KI wahrscheinlich viele Bilder von Trump scannen konnte, da es von ihm als öffentliche Person viele Aufnahmen gibt.
Daher wirken KI-Fake-Bilder von Prominenten meist auf den ersten Blick recht echt – die KI hatte dafür einfach viel Input. Im Gegensatz dazu ist die KI bei nicht-öffentlichen Personen meist ungenauer, so Higgins gegenüber der US-amerikanischen Website Wired.
Allerdings könnten KI-Bilder dadurch auffallen, dass Emotionen im Gesicht überdeutlich gezeigt werden. Das passiert sowohl bei Prominenten als auch bei nicht-öffentlichen Personen.
Neben dem genauen Blick auf die Bilder gibt es weitere Möglichkeiten, KI-generiete Bilder zu erkennen. Eine Möglichkeit ist die Google-Bilder-Rückwärts-Suche. Darüber lässt sich herausfinden, wo das Bild im Netz zu finden ist.
Außerdem hilft es, die Nachrichten zu checken: Gibt es zu der auf dem Bild dargestellten Situation Informationen? Wer das Bild speichert, kann auch in die Metadaten schauen. Daran lässt sich unter anderem der Urheber sowie Entstehungszeit und -datum erkennen.
Higgins selbst hat mit der Aktion wohl auf das Engagement von Bellingcat hinweisen wollen – unter einem Thread mit Bildern verweist er auf Spendenmöglichkeiten für die Organisation. Allerdings sind die Bilder nicht immer nur ein Witz – auch wenn das bei Donald Trump im orangen Gefängnisanzug im Fast-Food-Laden schon deutlich wird.
Die Bilder werden auch genutzt, um Fake News zu verbreiten, wie im Fall der angeblichen Verhaftung Trumps, die nicht stattgefunden hat. Tatsächlich ist Trump derzeit wegen falsch angegebener Schweigegeldzahlungen gegen einen Pornostar angeklagt.
Generell rechnen Expert:innen damit, dass Fake News, die mithilfe von KI-generierten Bildern verbreitet werden, in den nächsten Jahren häufiger veröffentlicht werden. Umso wichtiger ist es, gefälschte Bilder erkennen zu können.
Der Bellingcat-Gründer wurde laut eigener Aussage auf Twitter übrigens von Midjourney – die Bild-KI hatte er für die Trump-Fakes genutzt – gesperrt.
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