Trumps Krypto-Reserve: Warum dieser Experte mittelfristig eine Kursexplosion sieht

Zunächst brachte Trumps Krypto-Reserve den Bitcoin ins Wanken. Ein Experte sieht sie dennoch als bullisch. (Foto: picture alliance / REUTERS | Brendan McDermid)
Seit dem Amtsantritt Donald Trumps am 20. Januar 2025 kennen die Kurse der großen Kryptowährungen eigentlich nur eine Richtung: nach unten. Bisher sorgt der mit hohen Erwartungen gestartete, betont kryptofreundliche US-Präsident nämlich eher für Negativschlagzeilen, vor allem mit seiner Zollpolitik.
Trumps Zollpolitik verhagelt Krypto die Laune
Die Sorge vor steigenden Preisen und damit anhaltend hohen Zinsen verhagelt Anleger:innen derzeit mächtig die Laune. Entsprechend fielen die Reaktionen zunächst euphorisch aus, als Trump Anfang März – wie im Wahlkampf versprochen – die Einrichtung einer strategischen Krypto-Reserve anordnete.
Die Kurse der betroffenen Währungen XRP (Ripple), Solana und Cardano (ADA) sowie der später ebenfalls ins Boot geholten Bitcoin und Ethereum (ETH) explodierten – und zogen den gesamten Markt mit nach oben. Allerdings nur, bis klar wurde, dass die USA vor allem schon beschlagnahmte Coins in die Reserve aufnehmen wird und große Zukäufe erst einmal ausbleiben.
USA will Bitcoin maximal Budget-neutral erwerben
Aus dem Weißen Haus hieß es dazu, dass man zusätzliche Bitcoins nur „Budget-neutral“ erwerben werde. Entsprechende Strategien dürften keine zusätzlichen Kosten für die US-amerikanischen Steuerzahler:innen verursachen.
Die ernüchterten Investor:innen ließen die Kryptokurse daraufhin erneut einbrechen. Zuletzt war der Bitcoin rund 80.000 US-Dollar wert. Zur Einordnung: Das am 20. Januar erreichte Allzeithoch der größten Kryptowährung der Welt beläuft sich auf gut 109.000 Dollar.
Hat der Markt das Ganze falsch verstanden?
Matt Hougan, Investmentchef beim Kryptofondsanbieter Bitwise Asset Management sieht die Entwicklung rund um die Krypto-Reserve gegenüber CNBC aber weit weniger negativ. Im Gegenteil: Der Markt habe das Ganze falsch verstanden, so Hougan.
Die Anleger:innen seien kurzfristig enttäuscht, dass die US-Regierung nicht sofort 100.000 bis 200.000 Bitcoins gekauft habe. Für ihn sei aber die Frage viel entscheidender, ob Bitcoin durch diese Anordnung in Zukunft geopolitisch als Währung oder Asset an Bedeutung gewinne, so der Kryptoexperte.
Krypto-Reserve: Folgen andere Länder dem Beispiel?
Werden also andere Regierungen dem Beispiel der USA folgen und entsprechende Reserven einrichten? Davon hänge ab, ob Bitcoin künftig einen Wert von 80.000 Dollar oder von einer Million Dollar pro Einheit haben werde.
Und diese Frage beantworte er für sich mit einem klaren Ja, so Hougan. Die aktuellen Kryptokurse seien als kurzfristige Rücksetzer zu beurteilen.
„Ich denke, der Markt wird bald erkennen, dass dies langfristig für diesen Vermögenswert und für den Kryptosektor als Ganzes unglaublich bullisch ist“, so Hougan im Gespräch mit CNBC.
Angst so groß wie lange nicht mehr
Noch allerdings regiert die Vorsicht auf dem Kryptomarkt. Nach dem meist zweistelligen Minus der Kurse in den vergangenen sieben Tagen steht der sogenannte Fear-&-Greed-Index bei 17 – im Bereich „extreme Angst“. Einen solch niedrigen Wert gab es schon sehr lange nicht mehr.