
Trumps Politik schürt die Angst vor der Rezession: Wall Street im Krisenmodus (Foto: picture alliance / REUTERS | Jonathan Ernst)
Die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump verunsichert die Welt – könnte aber auch für die heimische Wirtschaft zu einem Riesenproblem werden. Zuletzt hatte Trump zwar die bisherigen Zölle für Waren aus Mexiko und Kanada vorerst wieder ausgesetzt, drohte aber gleichzeitig wieder mit weiteren Zöllen: Im Bereich der Landwirtschaft seien Zölle in Höhe von um die 250 Prozent möglich. Die betroffenen Länder reagieren ihrerseits mit Gegenzöllen – wodurch sich die Preise in den USA schnell verteuern könnten.
Die Angst vor einer Rezession führte am Montag nun zu einem Ausverkauf an der US-Börse. Trump selbst hat die Befürchtungen vieler Anleger:innen zuletzt quasi bestätigt. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News wollte auf Nachfrage eine Rezession nicht ausschließen. Die US-Wirtschaft befinde sich in einer „Übergangsphase“, sagte Trump.
Vor allem Tech-Aktien gerieten am Montag unter Druck. So büßten große Big-Tech-Firmen wie Amazon, Microsoft, Meta, Alphabet, Apple und Nvidia zwischen 2,4 und 5,1 Prozent ein. Der Tech-Index Nasdaq 100 sackte um 3,8 Prozent auf 19.430 Punkte ab, der umfassendere Nasdaq Composite knickte sogar um vier Prozent – der größte Tagesverlust seit 2022. Auch der S&P 500 verlor 2,7 Prozent und sank auf 5614 Punkte, der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 2,08 Prozent auf 41.911 Punkte ein.
Tesla-Aktie im Sinkflug
Besonders hart traf es die Tesla-Aktie: Die Aktien verloren am Montag mehr als 15 Prozent und haben sich damit in rund acht Wochen mehr als halbiert. Die Aktie hat damit auch die Kursgewinne nach der US-Präsidentenwahl vom November wieder verloren. Mitte Dezember war Tesla mit noch mehr als 1,5 Billionen Dollar wert, jetzt liegt der Börsenwert bei rund 715 Milliarden Dollar.
Tesla hatte bereits das Jahr 2024 mit dem ersten Rückgang der Auslieferungen seit mehr als einem Jahrzehnt abgeschlossen, obwohl Musk zuvor ein Plus in Aussicht gestellt hatte. Zuletzt ging sowohl in China als auch in Europa der Absatz des Eletroautobauers gegen den Branchentrend noch weiter zurück. Parallel zu seinem Job als Tesla-CEO treibt Musk gerade für Trump den Kahlschlags im Staatsapparat mit seiner DOGE-Abteilung voran. Anleger:innen bezweifeln daher, ob er dem Unternehmen gerade noch genügend Aufmerksamkeit schenkt. In den vergangenen Wochen kam es außerdem vermehrt zu Protesten gegen Tesla, auch weil Musk in Europa offen rechtsextreme Parteien unterstützt.
Trumps Unterstützung ist Musk aber sicher. Der US-Präsident kommentierte den Tesla-Kurssturz mit den Worten „radikale linke Wahnsinnige“ boykottierten Tesla, um Musk zu schaden. Er werde sofort einen „brandneuen Tesla“ kaufen, als Zeichen der Unterstützung für den „großen Amerikaner“ Musk, schrieb der US-Präsident auf der Online-Plattform Truth Social.