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Trump möchte, dass US-Astronauten bald auf dem Mars landen: So schätzen Experten das Vorhaben ein

US-Präsident Donald Trump will möglichst bald amerikanische Astronauten auf den Mars bringen. Doch wie realistisch ist das Vorhaben? Der deutsche Astronaut Volker Maiwald zeigt sich skeptisch. Das sind seine Gründe:

Von Sebastian Milpetz
3 Min.
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US-Astronauten auf dem Mars: Dies will Donald Trump möglichst bald sehen (Bild: Juergen Faelsche/Shutterstock)

Donald Trump will die amerikanische Flagge auf dem Mars hissen. Dies kündigte er direkt in der Antrittsrede zu seiner zweiten Amtszeit an: „Wir werden unser festgeschriebenes Schicksal nach den Sternen zu greifen erfüllen und amerikanische Astronauten losschicken, um die Stars and Stripes auf dem Planeten Mars aufzustellen.“

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Donald Trump will noch in seiner Amtszeit Menschen auf Mars schicken

Doch wie realistisch ist das Gelingen des „nächsten großen Abenteuer“, wie es Trump am 20. Januar dieses Jahres nannte? Und wie lange wird es dauern, bis (amerikanische) Menschen auf dem roten Planeten landen? Schließlich steht 2027 erstmal eine bemannte Mondmission an, die erste seit über 50 Jahren. Trump-Flüsterer Elon Musk ist mit seiner Firma SpaceX daran beteiligt. SpaceX arbeitet zudem bereits an einer gewaltigen Starship-Rakete, mit der die Abenteurer auf den Mars fliegen sollen.

Ein unbemannter Flug zum Mars soll immerhin schon 2026 starten. Donald Trump will dort aber bereits innerhalb der nächsten vier Jahre Astronaut:innen herumwandern sehen. Also innerhalb seiner zweiten und letzten Amtszeit, die nach (noch) geltendem Recht 2029 endet.

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Nutzlastmasse zu groß für Musks Rakete?

Das amerikanische Raumfahrtmagazin Space.com hat Volker Maiwald vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefragt, für wie wahrscheinlich er Trumps Mars-Mission hält. Der Wissenschaftler hatte schließlich 2013 als einziger Deutscher an einem Forschungsprogramm in der Wüste von Utah teilgenommen. In dem US-Bundesstaat wurde das Leben auf dem Mars simuliert.

Volker Maiwald ist skeptisch, was die Kapazität von Elon Musks geplanter Mega-Rakete betrifft. In einer im Mai 2024 veröffentlichte Studie hatte Maiwald mit Kolleg:innen berechnet, dass die potenzielle Nutzlastmasse für den Marsflug die Mittel der Rakete überschreiten würde.

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Selbst 100-prozentige Rückgewinnungsrate würde nicht reichen

Personal, Ausrüstung, Infrastruktur, Treibstoff, Nahrung, Wasser, Luft – all das ist für Maiwald zu massig für einen Flug zum Mars. Er und sein Team haben für ihre Studie die öffentlich zugänglichen Daten zu Musks Projekt verwendet.

Auf dem Flug könnten Verbrauchsgüter wie Nahrung, Luft oder Wasser recycelt werden. So muss man weniger Ballast mitnehmen. Doch selbst bei einer vollständigen Rückgewinnungsrate der Verbrauchsgüter wären sie immer noch zu massiv für einen Start. Und überhaupt: „Eine 100-prozentige Rückgewinnungsrate ist grundsätzlich nicht möglich, da auch die besten Prozesse Verluste aufweisen“, so Maiwald zu Space.com.

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Gewinnung von Sauerstoff auf dem Mars steckt in Kinderschuhen.

Sollte es die Rakete wider Maiwalds Erwarten trotzdem auf den Mars schaffen, entstünden dort die nächsten Probleme. Treibstoff und Atemluft könnten auf dem Mars gewonnen werden, zumindest in der Theorie. In-Situ Resource Utilization (ISRU) lautet hier das Zauberwort. Vor Ort sollen Methan oder Sauerstoff aus der Atmosphäre des Mars gewonnen werden.

Doch laut Volker Maiwald hinkt die Technik hier der Theorie hinterher. Der Mars-Rover Perseverance hat zwar bereits Sauerstoff aus der Mars-Atmosphäre extrahiert, aber nur fünf Gramm. Damit könnte ein Mensch nur zehn Minuten atmen. Für eine Landung von zehn Astronautinnen bräuchte es laut Nasa aber 25 000 Kilogramm Sauerstoff. Zur Gewinnung von Methan als Treibstoff gibt es laut Maiwald nicht einmal ein erfolgreiches Experiment.

Gesundheit von Astronauten und Mars in Gefahr

Ein weiteres ungelöstes Problem ist für Armin Maiwald die Gefahr für die Gesundheit der Astronaut:innen. So sind sie auf dem Mars erhöhter kosmischer Strahlung ausgesetzt. Die Strahlendosis liege 700-mal höher als auf der Erde. Auch die geringe Schwerkraft während der Reise zu unserem Nachbarplaneten schade dem menschlichen Körper.

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Nicht zuletzt denkt Armin Maiwald auch über die Gesundheit des Mars nach. Es bestehen schließlich Regeln, dass fremde Himmelskörper nicht von menschlichen Mikroben kontaminiert werden dürfen.

Hier simuliert eine Nasa-Crew den Alltag auf dem Mars

Mars Dune Alpha – de Marsstation auf der Erde Quelle: DPA

Armin Maiwald und sein Team halten eine bemannte Mars-Mission bis 2029 also für extrem unwahrscheinlich. Doch sie geben auch Tipps, wie es schneller gehen könnte. So könnten unbemannte Expedition das Recycling während des Fluges und auf dem Mars testen. Ebenfalls unbemannte Raketen könnten Material für das Errichten von Infrastruktur vorausschicken.

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Ansonsten empfiehlt Maiwald den USA, internationale Partner hinzuzuziehen. Doch das könnte Trumps patriotischer Mission bürokratische Fesseln anlegen, die den Prozess verlangsamen.

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