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Nasa spürt 50 Umweltsünder auf, die tonnenweise Methan ablassen

Methan ist ein 80-mal klimaschädlicheres Gas als CO2. Die Nasa hat nun von der ISS aus 50 „Super-Verschmutzer“ aufgespürt. Die Anlage untersucht eigentlich Staubkonzentrationen.

2 Min.
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Diese Methanfahne schwebte über New Mexico (USA). An ihren Daten kann man den stündlichen Ausstoß berechnen. (Bild: NASA/JPL-Caltech)

Dutzende Methanwolken und ihre Verursacher hat das ISS-System EMIT (Earth Surface Mineral Dust Source Investigation) sichtbar gemacht. Es untersucht eigentlich die Wirkung von planetarem Staub auf den Treibhauseffekt.

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Die Nasa berichtet nun, dass seine Instrumente 50 „Super-Emittenten“ des Klimagases Methan ausfindig gemacht haben. Speziell in den USA, in Zentralasien und im Nahen Osten produzieren demnach Unternehmen riesige Wolken des schädlichen Gases. Einige sind über 32 Kilometer lang.

EMIT misst Mineralkonzentrationen und Treibhausgase

Das EMIT-Modul, das an der ISS angebracht ist, besitzt ein hochpräzises Spektrometer. Es dient in erster Linie dazu, Mineralkonzentrationen in der Atmosphäre zu messen. Diese Messungen geben Aufschluss über die Menge von planetarem Staub und seine Zusammensetzung. Das soll dabei helfen, seinen Einfluss auf das Weltklima besser zu verstehen.

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Das Spektrometer kann jedoch über Infrarot-Reflexionen auch Methan und CO2 genau erfassen.

32 Kilometer lange Methanfahnen entdeckt

Die Wissenschaftler:innen stellten die Instrumente auf den spezifischen spektralen Fingerabdruck von Methan ein und fanden diverse Verschmutzungen. Östlich von Hazar, einer turkmenischen Hafenstadt, strömten zu Beispiel zwölf Methanfahnen in westliche Richtung. Einige erstreckten sich über 32 Kilometer Länge. Ein anderes Bild zeigt eine 4,8 Kilometer lange Gaswolke südlich von Teheran.

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Andrew Thorpe leitet das Projekt und sagte: „Einige der von EMIT entdeckten Methanfahnen gehören zu den größten, die je gesehen wurden – anders als alles, was bisher aus dem Weltraum beobachtet wurde.“ Was das Team in dieser kurzen Zeit gefunden habe, übertreffe bereits die Erwartungen.

Methan-Wolken über Turkmenistan

Diese Methan-Wolken über Turkmenistan sind zum Teil über 32 Kilometer lang. (Bild: NASA/JPL-Caltech)

18 Tonnen Methan pro Stunde über den USA

Doch auch in den USA fanden die Forscher:innen Emissionen. Das Permian-Becken in New Mexiko beherbergt eines der größten Ölfelder der Welt. Darüber fand sich südöstlich von Carlsbad eine 3,3 Kilometer lange Methanwolke.

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Wissenschaftliche Berechnungen ergaben, dass dort 18.300 Kilogramm Methan pro Stunde in die Atmosphäre abgegeben werden. Bei den turkmenischen Quellen sind es sogar 50 Tonnen. Am iranischen Standort errechneten die Expert:innen 8,5 Tonnen pro Stunde.

Diese Bilder zeigen: So sieht der Klimawandel aus Sicht der Nasa aus

So sieht der Klimawandel aus Sicht der Nasa aus Quelle: Nasa

Methan, das Klimagift

Methan macht zwar nur einen Bruchteil der Treibhausgasemissionen aus, aber es speichert Wärme 80-mal effektiver als Kohlendioxid. Allerdings hält sich das hochflüchtige Gas nur rund zehn Jahre in der Atmosphäre, während CO2 Jahrhunderte überdauern kann. Nichtsdestotrotz spielt es eine wichtige Rolle beim Erreichen von Kipppunkten, die eine von der Gaskonzentration unabhängige Kettenreaktion auslösen.

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EMIT soll weiter nach Lecks suchen

Die Nasa betont, wie wichtig ihre Instrumente seien, um den Klimawandel zu beobachten. Die Identifizierung etwa von punktuellen Methanquellen könne den Betreibern helfen, die Emissionen zu begrenzen. Die Forschung werde nicht nur Lecks lokalisieren, sondern auch Aufschluss darüber geben, wie man sie beseitigen könne.

Aktuell arbeitet das Nasa-Labor JPL an einem „Carbon Plume Mapper“. Zwei der weltraumgestützten Spektrometer sollen Ende 2023 an Satelliten angebracht in den Orbit starten und noch besser Methan und Kohlendioxid aufspüren können.

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3 Kommentare
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Suarb

Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Was mir hingegen wirklich die Haare zu Berge stehen lässt ist die Wortwahl in der Überschrift: „Umweltsäue“ klingt wie Reichs-Propaganda aus der Goebbels Ära, bestenfalls Bildzeitungsniveau der 90er.
Sie werden schon wissen, welche Leserschaft Sie sich wünschen.
Mich jedenfalls verschreckt es.

Antworten
Raimund Schesswendter

Danke für das Lob und ihr Interesse! Welchen Ausdruck würden sie bevorzugen, der den Verursachern gerecht wird?

Antworten
Heinz

Korrekte Antwort auf den Kommentar. Es gibt noch Menschen denen das Faktum nicht bewußt ist. Sie bevorzugen eine ‚gemäßigte‘ Ausdrucksweise wenn der Grund auch noch so düster erscheint. africasiaeurocom

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