70,4 Stunden verbringt der deutsche Durchschnittsjugendliche im Schnitt pro Woche online. Das geht aus einer Postbank-Jugend-Digitalstudie für das Jahr 2021 hervor. Gerade der Online-Unterricht hat die Zahlen vielerorts nach oben schnellen lassen. Aber auch sonst ist zu beobachten, dass wenn nicht vor dem Computer gesessen wird, in Tablet oder Smartphone gestarrt wird. Es ist ein ständiger Wechsel der Endgeräte, doch online bleiben viele fast durchgehend.
Fast zwei Drittel der Weltbevölkerung handeln so. Doch rund 2,9 Milliarden Menschen haben noch nie das Internet genutzt. Die überwiegende Mehrheit dieser Menschen lebt in Entwicklungsländern. Diese Zahlen sind Teil eines neuen Berichts der Internationalen Fernmeldeunion der Vereinten Nationen, der gleichzeitig einen schnellen Anstieg neuer globaler Internetverbindungen feststellte.
Vermutlich wurde diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie beschleunigt. Dem Bericht nach ist die Zahl der Menschen, die das Internet auf der ganzen Welt nutzen, um 800.000 auf 4,9 Milliarden in den letzten zwei Jahren gestiegen. Der Auslöser war vielerorts Homeschooling und das steigende Geschäft im E-Commerce und auch im Online-Banking.
Große Lücke zwischen Arm und Reich
Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die digitale Kluft zwischen reichen Nationen und ärmeren Entwicklungsländern wird größer. 96 Prozent derjenigen, die noch immer keinen Zugang zum Internet haben, leben in Ländern der letztgenannten Kategorie.
Die Tech-Giganten dieser Welt arbeiten bereits daran, auch in Schwellenländern für einen flächendeckenden Internetzugang zu sorgen. Google, Facebook und Amazon geben Milliarden aus, um eine Infrastruktur mit Unterseekabeln aufzubauen, die die globale Internetgeschwindigkeit und den Zugang zum Netz erheblich erhöhen soll. Dazu kommen Satelliten-Internet-Unternehmen wie SpaceX, die Menschen in abgelegenen Regionen, die für den Betrieb mit traditioneller Glasfaser schlecht geeignet sind, ans Netz anschließen wollen.
Laut UN-Bericht ist die Zunahme des weltweiten Internetzugangs nur eine Frage des Wann und nicht des Ob. Was bleibt, ist die Frage, wer diesen Zugang bereitstellen wird und ob die Gewinne der Konnektivität gerecht auf die Gemeinschaften aufgeteilt werden oder der Riss durch die Gesellschaft nur noch größer wird.
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