Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Deutlich mehr Unfälle mit Elektroautos: Crashtests zeigen jetzt die Gründe

Unfallforscher:innen der schweizerischen Axa-Versicherung zufolge werden mit Elektroautos deutlich mehr Unfälle verursacht als mit herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor. In Crashtests ermittelten die Axa-Expert:innen, warum das so ist.

3 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Crashtests der Axa zeigen Unfallpotenzial von Elektroautos. (Screenshot: AGVS/UPSA - Auto Gewerbe Verband Schweiz/Youtube, t3n)

Statistiken des schweizerischen Versicherungskonzerns Axa zufolge bauen Fahrer:innen von Elektroautos deutlich mehr Unfälle mit Schäden am eigenen Fahrzeug als Fahrer:innen von herkömmlichen Verbrennern. Warum das so ist, haben Unfallforscher:innen jetzt mithilfe von Crashtests untersucht.

Anzeige
Anzeige

E-Autos: Mehr Kollisionen mit Schäden

Konkret sind es laut Axa 50 Prozent mehr Kollisionen mit Schäden am eigenen Auto, die bei Elektroauto-Fahrer:innen zu Buche stehen. Bei leistungsstarken Elektroautos sind es sogar mehr als doppelt so viele Eigenschäden durch Kollisionen wie bei herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotoren, wie heise.de berichtet.

Bei leistungsstarken Modellen steigt zudem die Zahl der Schäden an Dritten, sogenannte Haftpflichtschäden, um 30 Prozent, wie es bei Axa heißt.

Anzeige
Anzeige

„Je leistungsfähiger das Fahrzeug ist, desto öfter verursachen die Lenkerinnen und Lenker einen Schaden am eigenen oder an Fremdfahrzeugen“, erklärt Michael Pfäffli, Leiter der Unfallforschung und Prävention bei der Axa-Versicherung.

Unfall-Häufung dank Overtapping-Effekt

Als einen Grund für die Häufung von Unfällen bei Elektroautos haben die Expert:innen etwa den sogenannten Overtapping-Effekt ausgemacht. Dabei kann es – bedingt durch das besonders hohe Drehmoment leistungsstarker Stromer – schon beim Antippen des Strompedals zu einer ungewollten ruckartigen Beschleunigung kommen.

Anzeige
Anzeige

Dann kann es dazu kommen, dass die Fahrer:innen das Fahrzeug nicht mehr kontrollieren könnten. In einem der Crashtests wurden die möglichen Folgen eines solchen Overtapping-Effekts mit einem Tesla simuliert. Die Testperson verliert dabei die Kontrolle und kreuzt mit zu hohem Tempo einen Kreisverkehr.

Auch das Gewicht spielt eine Rolle bei der Frage nach den Ursachen von Unfällen mit Schäden. Denn bei höheren Geschwindigkeiten verursachen schwere Autos mehr Schaden. Zudem ist der Bremsweg länger. Bei Elektroautos sorgen die Akkus für ein höheres Gewicht.

Anzeige
Anzeige

Gewicht von Autos steigt rasant

Laut Axa soll „das durchschnittliche Gewicht eines Neufahrzeuges aufgrund des Batteriebetriebes in wenigen Jahren bei zwei Tonnen liegen“, zitiert heise.de Pfäffli. Zum Vergleich: Autos des Jahrgangs 2000 würden durchschnittlich 1,34 Tonnen wiegen.

Für die Versicherung ein weiterer wichtiger Punkt: Ein Pkw mit einem Gewicht von mehr als zwei Tonnen soll im Durchschnitt um zehn Prozent teurere Sachschäden verursachen als ein halb so schweres Fahrzeug.

Im entsprechenden Crashtest ließen die Unfallforscher:innen einen 1,25 Tonnen schweren Golf VII mit Verbrennungsmotor und ein typengleiches, aber 400 Kilogramm schwereres E-Modell mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde aufeinanderprallen. Sichtbar stärker beschädigt wurde dabei der Verbrenner-Golf.

Anzeige
Anzeige

E-Autos brennen nicht häufiger als Verbrenner

Eine signifikant höhere Brandgefahr als bei Verbrennern sieht die Axa bei Elektroautos derweil nicht. „Tatsächlich brennen E-Mobile nach aktuellem Wissensstand eher seltener als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“, schreibt die Passauer Neue Presse. Und anders als E-Mobilitätsskeptiker behaupten, geht von einem brennenden Elektrofahrzeug die gleiche Gefahr aus wie von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Worin sich Elektroautos und klassische Verbrenner unterscheiden, ist die Art und Weise, wie sie brennen. Wichtig dabei: Nicht jeder Fahrzeugbrand führt zu einem Batteriebrand. Erst bei starker mechanischer Beschädigung oder extremer Hitze von außen kommt es in Lithium-Ionen-Akkus zu einer Reaktion. Passiert dies und die Batterie fängt Feuer, kann die Feuerwehr nur mit viel Aufwand und Wasser löschen.

Das Bild eines brennenden Teslas beim Axa-Crashtest machte im Netz schnell die Runde. Wie unter anderem Welt berichtet, war das Feuer allerdings nicht echt, es wurde mit Pyrotechnik inszeniert. Der Grund: Es seien zu viele Menschen bei dem Event gewesen, was eine reale Entzündung aus Sicherheitsgründen unmöglich machte, so ein Firmensprecher.

Hinweis: Der Artikel wurde am 31. August 2022 aktualisiert. In einer älteren Version ist nicht klar geworden, dass Pyrotechnik die Brandursache des Teslas war. 

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige