„Unfairer Wettbewerb“: Expedia, Tripadvisor und andere beschweren sich über Google

Google auf dem Smartphone. (Foto: mama_mia / Shutterstock.com)
Wer sich bei Google auf die Suche nach einer Ferienwohnung oder einem Hotel für ein bestimmtes Reiseziel begibt, erhält eine kleine Übersicht über mögliche Angebote. Die lässt sich nach günstigen Preisen oder Empfehlungen anderer Gäste listen. Beim Surfen bleibt der Nutzer auf der Google-Plattform. Erst wenn es zur Buchung geht, schickt Google die Interessenten zu Seiten wie Expedia oder Tripadvisor weiter. Das gefällt den auf die Vergleiche von Hotel- und Ferienwohnungsangeboten spezialisierten Plattformen natürlich nicht.
Expedia sieht Google-Dienst als Wettbewerb
34 dieser Anbieter haben sich daher mit einem Beschwerdebrief an die EU-Kommission in Brüssel gewandt. In dem Schreiben werfen sie Google unfairen Wettbewerb vor. Die „Google Ferienwohnungssuche“ sei ein direkter Wettbewerb zu ihren spezialisierten Angeboten, so Expedia, Tripadvisor und weitere Diensteanbieter. Sie sähen „starke Anzeichen dafür, dass es Googles Wettbewerbsstrategie ist, uns und unsere Branche zu reinen Inhalte-Lieferanten für Googles neuen Komplettdienst zu reduzieren“, wie Meedia schreibt.

Suche nach Ferienwohnungen bei Google. (Screenshot: Google/t3n)
Ein weiterer Kritikpunkt: Google habe erst wenige große Unternehmen kontaktiert, um sie zu bitten, ihre Angebote bereitzustellen. Google hält dagegen: Das Ziel der Suchergebnisse sei, den Nutzern die relevantesten Informationen zu zeigen. In Europa testet der Suchmaschinenanbieter derzeit ein neues Format für spezialisierte Suchen mit einer scrollbaren Ansicht. Damit soll die Breite der Auswahl der Treffer gezeigt werden. Zu den Themenfeldern gehören laut Google Reisen und Jobs.
Berufungsverfahren wegen Milliardenstrafe
Der Beschwerdebrief der Reise-Plattformen kommt ein paar Tage vor einem Berufungsverfahren zu der milliardenschweren Strafe, die die damalige EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager 2017 gegen Google verhängt hatte. Dabei ging es um das Angebot von Shopping-Anzeigen mit Warenangeboten. Erst im November hatte sich Dutzende konkurrierende Anbieter beschwert, dass Google die Auflagen nicht einhalte.
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