Ungestört arbeiten – so kann das klappen! Tipps und Tricks für die Produktivphase
Der Kaffeeautomat läuft durch. Die ersten Kollegen trudeln ein. Alle reden über das gestrige Fußballspiel und schön doch die ersten zwei Tore für den Lieblingsverein waren. Doch die Beschaulichkeit trügt: Sobald sich jeder eingefunden und die Aufgaben für den Tag geordnet hat, wird die gediegene Atmosphäre durch Hektik und Trubel abgelöst. So läuft das. Moderner Büroalltag eben.
Das Großraumbüro hat Konjunktur: Hektik und Trubel vs. Stärkung des Teamgefüges
„Das Großraumbüro wurde in der Geschichte des Büroarbeitsplatzes gleich zweimal als Innovation gefeiert!“
Wer ein Einzelbüro hat, wird dem Treiben weitestgehend entkommen können, die Kollegen im Großraumbüro sollten sich dagegen auf anstrengende Stunden einstellen. Denn der aufkommende Lärm erhöht zwangsläufig den Stresspegel. Konzentriertes Arbeiten wird zur Herausforderung – und so wird es wohl den meisten Büroangestellten gehen, denn das Großraumbüro hat wieder Hochkonjunktur.
Das war nicht immer so. „Das Großraumbüro wurde in der Geschichte des Büroarbeitsplatzes gleich zweimal als Innovation gefeiert“, schrieb Melanie Petersen auf t3n.de. Bei der ersten Einführung in den 50er-Jahren ging es vor allem darum, einen guten Überblick über die Geschäftigkeit der Mitarbeiter zu bekommen. Nach einer längeren Zwischenphase mit Einzel- und Kleingruppenbüros haben junge Unternehmen und Startups ab den 90er-Jahren die Abteilungen erneut räumlich verschmelzen lassen, um den Teamgeist zu stärken.
Das Arbeiten im Großraumbüro ist dennoch nicht ausschließlich negativ einzuordnen. Hektik und Trubel eines Großraumbüros stehen der Stärkung des Teamgefüges gegenüber. Vorgesetzte stehen also vor einem Dilemma: Stress am Arbeitsplatz soll ebenso verhindert werden wie eine anonymisierte Belegschaft, die kaum Berührungspunkte untereinander hat. Die Mitarbeiter wiederum haben kaum eine Wahl. Was Unternehmensphilosophie ist, wird akzeptiert. Und falls nicht, bleibt oft nur der Jobwechsel. Gelegentlich helfen aber auch Nebenabreden.
Ungestört arbeiten: Arbeitsorte und -zeiten den Bedürfnissen anpassen
So haben einige Arbeitgeber auch Homeoffice-Möglichkeiten eingerichtet, um auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen. Wer eine Aufgabe zu erledigen hat, die besondere Konzentration verlangt, kann vielerorts auf Absprache einen Slot im heimischen Büro einplanen. Xing gewährt seinen Mitarbeitern in der Hamburger Zentrale beispielsweise diese Möglichkeit, wie wir bei einem Hausbesuch erfahren haben. Und auch wir bei t3n lockern die Anwesenheitspflicht regelmäßig, wenn gute Gründe dafür sprechen. Etwa, wenn Redakteure an längeren Artikeln arbeiten, das Thema im Vorfeld klar definiert und besprochen wurde und es nur noch ans Schreiben geht. Hier hat Konzentration oberste Priorität für einen guten Artikel.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, etwas früher zur Arbeit zu kommen, um die Ruhe vor dem Sturm als Raum für Produktivität zu nutzen. Wer nicht an Sprechzeiten gebunden ist, eine kompatible Kernzeit oder einen flexiblen Chef hat, kann so dem regen Treiben entkommen.
Kleine Tools und Gadgets helfen, den Kollegen auf Abstand zu halten
Als Klassiker für alle, die dem Lärm nicht entkommen können, gilt jedoch der Kopfhörer. Zum einen können Mitarbeiter sich von der Geräuschkulisse im Büro abschotten. Zum anderen signalisiert er auch, dass man gerade nicht ansprechbar ist – zumindest, wenn die Person ihren Kollegen erklärt hat, dass das Tragen des Kopfhörers den sogenannten „Tunnel“ bedeutet. Die Botschaft lautet dann: „Bitte nicht stören, ich befinde mich im Konzentrationsmodus.“
Musik am Arbeitsplatz hat einen besonderen Einfluss auf die Produktivität. Wie Google oder Siemens damit umgehen und wie dieses Thema rechtlich zu bewerten ist, klärte Daniel Hüfner vor einigen Wochen auf t3n.de und gab an anderer Stelle auch direkt einen Überblick über nennenswerte Musiksoftware.
Auch mit gut erkennbaren Lichtsignalen können Mitarbeiter ihre Verfügbarkeit deutlich machen. Anfang des Jahres 2015 hat ein Projekt auf Kickstarter geworben, das kleine LED-Lichter zum Anbringen am Bildschirm produzieren wollte. Luxafor gibt es inzwischen online zu kaufen. Das Konzept dahinter: Ein USB-betriebener Lichtwürfel signalisiert mit grünem oder rotem Licht, ob ein Teammitglied verfügbar ist oder ungestört bleiben will. Eine ähnliche Lampen-Vorrichtung lässt sich aber auch mit einer einfachen Tischlampe anlegen – beispielsweise mit einer hue-Glühbirne von Philips, die ihre Farbe per Smartphone-App einstellen lässt.
Termine zum ungestörten Arbeiten im Kalender blocken
Ebenfalls hilfreich können geblockte Termine im Bürokalender sein. Viele Kollegen tragen bestimmte Arbeitsphasen ein und nehmen diese genauso ernst wie Meetings oder Bewerbungsgespräche. Die Termine sollten unbedingt elektronisch mit dem Team synchronisiert werden, damit der Eintrag für alle sichtbar ist. Das Signal an die Kollegen lautet: „Von dann bis dann bitte nicht stören.“
Rückzugsorte schaffen
Es ist sicherlich nicht immer einfach, ungestört im Trubel des Großraumbüros zu arbeiten. Wer es aber richtig angeht, kann sich mit Nebenabreden, einer cleveren Zeitplanung und einigen Tools und Gadgets eigene Rückzugsorte schaffen. Trotzdem sind auch Arbeitgeber gut beraten, für kleine Ruheräume im Büro zu sorgen. Das Team wird es ihnen danken.
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Das Licht geht auch ohne Hue, bei mir im Einsatz: https://blink1.thingm.com
Hallo,
eine Alternative zum Luxafor ist wohl die blink(1): https://blink1.thingm.com/
Habe ich persönlich schon seit längerem im Einsatz…
Grüße
Peter
Viel zu viel Schnickschnack. Bei uns auf der Arbeit geht das ganz einfach! Mickey Mäuse aufziehen und gib ihm! Sieht dann auch manchmal so lustig aus wie hier https://www.it-madness.com/posts/307/ :D