US-Handelskommission geht gegen KI-generierte Fake-Bewertungen vor
Für Käufer:innen können Online-Bewertungen entscheidend sein - doch vertrauenswürdig sind sie nicht immer. (Bild: Graphic and Photo Stocker/Shutterstock)
Um gegen den Betrug mit gefälschten Online-Bewertungen und Followern vorzugehen, hat die US-Handelsbehörde FTC eine neue Verordnung erstellt. Laut Linda M. Khan, der Vorsitzenden der FTC, verfolgt diese gleich mehrere Ziele: „Amerikaner davor schützen, betrogen zu werden, Unternehmen warnen, die das System unrechtmäßig manipulieren sowie Märkte fördern, die fair, ehrlich und von Wettbewerb geprägt sind.“
Fake-Rezensionen würden nicht nur Zeit und Geld der User:innen verschwenden, sondern auch den Markt verschmutzen sowie ehrlichen Wettbewerbern das Geschäft verderben. Mit den neuen Vorschriften sollen Menschen leichter zuverlässige Bewertungen finden können, wobei die FTC vor allem den Online-Riesen Amazon im Visier hatte.
KI-Bewertungen sind ebenso strafbar wie gekaufte
Sobald die neuen Regeln Mitte Oktober in Kraft treten, sind unter anderem Bewertungen und Testimonials verboten, die echte Erfahrungen mit den rezensierten Produkten nur vortäuschen. Dazu zählen explizit auch KI-generierte Bewertungen, die für Betrüger:innen mit wenig Aufwand verbunden sind und immer häufiger werden.
Unternehmen wird ausdrücklich untersagt, Bewertungen zu kaufen oder verkaufen. Dabei ist es irrelevant, ob diese positiv oder negativ sind oder das in-Aussicht-Stellen einer Gegenleistung im Falle einer Rezension lediglich impliziert wurde
Sogenannte Insider-Rezensionen gelten künftig ebenfalls als Betrug. Dabei handelt es sich um Bewertungen von Menschen, die in einer wesentlichen Beziehung zu dem entsprechenden Unternehmen stehen und diese Beziehung nicht ausdrücklich offenlegen.
Das können entweder Mitarbeiter:innen selbst sein oder andere Personen, die mit diesen in einer familiären oder freundschaftlichen Beziehung stehen. Unternehmen, die vom Hintergrund solcher Bewertungen wissen, dürfen diese nicht verbreiten.
Followerzahlen und Likes werden ebenfalls besser geschützt
Ebenso dürfen Unternehmen keine Websites oder Bewertungsportale mit eigenen Angeboten betreiben und gleichzeitig den Anschein erwecken, diese enthielten unabhängige Rezensionen. Außerdem verboten sind der Kauf oder Verkauf von Fake-Followerzahlen, Likes oder Views in sozialen Medien.
In einem letzten Punkt verbietet die Verordnung Unternehmen, negative Bewertungen durch die Androhung von physischer Gewalt oder rechtlichen Schritten zu verhindern oder gleich zu entfernen. Als Höchststrafe für gefälschte Bewertungen hat die FTC knapp 52.000 US-Dollar pro Verstoß festgelegt.
