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Sturm auf das US-Kapitol: Von Bitcoin-Spenden und einem gestohlenen Notebook

Ein französischer Entwickler soll einem bekannten US-Rechtsradikalen, der auch am Sturm auf das Kapitol beteiligt war, 250.000 US-Dollar in Bitcoin überwiesen haben. Derweil sucht das FBI nach einer Frau, die offenbar ein aus dem Kapitol gestohlenes Notebook an den russischen Geheimdienst verkaufen wollte.

2 Min. Lesezeit
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Trump-Anhänger beim Angriff auf das Kapitol. (Foto: archna nautiyal / Shutterstock.com)

Das FBI ermittelt derzeit gegen eine US-Amerikanerin, die beim Sturm auf das Kapitol ein Notebook aus den Büroräumen von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, entwendet haben soll. Laut einem Gerichtsdokument soll die mutmaßliche Diebin geplant haben, den gestohlenen Computer über einen Mittelsmann in Russland an den dortigen Geheimdienst zu verkaufen. Der Plan soll aus bislang unbekannten Gründen jedoch gescheitert sein. Das FBI geht daher davon aus, dass die Verdächtige noch immer im Besitz des Notebooks ist und es zerstört hat. Der Aufenthaltsort der mutmaßlichen Computerdiebin ist derzeit unbekannt. Nach Informationen des FBI befindet sie sich auf der Flucht.

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Während die US-Strafverfolgungsbehörden die Beteiligten des Kapitolsturms ins Visier nehmen, gerät auch die Finanzierung einiger Beteiligten in den öffentlichen Fokus. Laut einem Bericht des auf die Analyse von Kryptomärkten spezialisierten Unternehmens Chainalysis, soll ein französischer Entwickler Anfang Dezember 2020 mehr als eine halbe Million Dollar in Bitcoin an verschiedene rechtsradikale Organisationen und Einzelpersonen gespendet haben. Unter den Empfängern war auch der rechtsradikale US-Podcaster Nick Fuentes. Der soll mit etwa 250.000 Dollar den Löwenanteil des Geldes erhalten haben und war laut Videodokumenten auch am Sturm auf das US-Kapitol beteiligt. Fuentes war früher auch auf Youtube aktiv, wurde jedoch Anfang 2020 wegen der Verbreitung von Hassbotschaften und Holocaustleugnung gesperrt. Zuvor war er schon von Twitch und Reddit ausgeschlossen worden.

Französischer Entwickler bekennt sich in Abschiedsbrief zu rechtsradikalen Ansichten

Recherchen von Chainalysis und Cyptobriefung deuten darauf hin, dass es sich bei dem französischen Spender um einen Entwickler gehandelt hat, der auch in der Open-Source-Szene aktiv war und sich vor allem am Python-Projekt Weboob beteiligt hat. Das Geld ging überwiegend an rechtsradikale Organisationen und Einzelpersonen aus den USA. Aber auch der französische Holocaustleugner Vincent Reynouard soll etwa 23.000 Euro erhalten haben. Reynouard hat gegenüber der französischen Gratiszeitung 20 Minutes bestätigt, eine Spende dieser Höhe von einem Unbekannten bekommen zu haben.

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Kurz nach der Bitcoin-Zahlung an verschiedene Rechtsradikale hat der mutmaßliche Spender einen Abschiedsbrief in Form eines Blogposts veröffentlicht. In dem mittlerweile nicht mehr regulär erreichbaren Dokument kündigt der Entwickler seinen Selbstmord an und begründet dies mit seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung. Der Abschiedsbrief nimmt Bezug auf mehrere in rechten Kreisen verbreitete Verschwörungsmythen. Unter anderem heißt es dort, dass Corona „weniger gefährlich ist als die saisonale Grippe“. Außerdem behauptet der Verfasser, dass der US-Amerikaner George Floyd, dessen auf Video festgehaltener Tod zu massiven Protesten gegen Rassismus geführt hat, nicht durch das gewaltsame Einwirken der Polizei ums Leben gekommen sei.

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Ebenfalls interessant: Sturm aufs Kapitol: Was Facebook und Twitter mit den Republikanern gemeinsam haben

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