US-Kongress bewilligt Milliarden für Mondfahrt-Pläne der NASA: Warum Musk damit unzufrieden ist
Höchstwahrscheinlich nicht sehr glücklich über das neue Nasa-Budget: SpaceX-Chef Elon Musk. (Foto: Photo Agency / Shutterstock.com)
Im ersten Schritt haben Senat und Repräsentantenhaus den jüngsten US‑Haushaltsplan gebilligt. Der sieht über 10 Milliarden Dollar zusätzlich für die Artemis‑Mondmissionen vor. Unter anderem beinhaltet das neue Space Launch System (SLS) Raketen und eine Forschungsstation namens Gateway, die im Mondorbit schweben soll. Das berichtet die US-Nachrichtenseite Techcrunch.
Damit setzen die Gesetzgeber:innen ein deutliches Zeichen: Das traditionelle NASA‑Reservoir erhält Vorrang vor Alternativen, die Elon Musk und sein Milliardärsfreund Jared Isaacman bevorzugen.
Nasa-Budget: Traditionelle Systeme für Mondfahrt bevorzugt
Mit der Abstimmung sendet der US‑Kongress ein unmissverständliches Signal: Bewährte, etablierte Partner der Branche – darunter Boeing, Aerojet Rocketdyne von L3Harris und Northrop Grumman – werden gestärkt.
Rund 24 Milliarden Dollar flossen laut Insidern bereits in die SLS‑Produktion. Der Nachteil dieses Raketensystems: Es kann nur einmal verwendet werden.
Musk arbeitet mit seinem Unternehmen SpaceX selbst an wiederverwertbaren Raketensystemen. Die sollen auf Dauer nachhaltiger und dadurch vor allem kostengünstiger sein. Musk kritisiert deshalb, dass jeder SLS‑Start mehr als eine Milliarde Dollar verbrennt – laut NASA‑Prüfstelle sind es sogar fast 2,5 Milliarden.
Musk selbst ist ohnehin kein Fan der Mond-Mission und bezeichnete sie in der Vergangenheit als „Ablenkung“ von seine Mars-Plänen.
Die neu bewilligten 4,1 Milliarden US‑Dollar im Budget sind ausdrücklich für zwei weitere Artemis‑Starts reserviert. 2,6 Milliarden US‑Dollar fließen in das angedachte Lunar‑Gateway.
Isaacman: SLS-Raketen sind nicht zukunftsfähig
Auch Jared Isaacman mischt sich in die Debatte um das Mond-Budget ein. Isaacman ist wie Musk ein Milliardär mit Raumfahrt-Faible und wurde schon als nächster NASA‑Chef vorgeschlagen.
Er sieht SLS zwar für Artemis I und II noch als zweckmäßig, bezeichnete die Technik vor dem Senat aber als nicht zukunftsfähig. Für regelmäßige Mond‑ und Marsflüge seien Einmal-Raketen einfach nicht nachhaltig genug.
Beide plädieren für innovative, privatwirtschaftliche Startlösungen, die dem milliardenteuren Einmal‑Wurf‑Konzept SLS ein Ende setzen.
Trump und Musk: Wirkt Streit sich auf Raumfahrt aus?
Mit dem Beschluss revidiert der Kongress sogar Präsident Trumps eigenen Budgetvorschlag vom Mai, der ein Auslaufen von SLS und Orion nach Artemis III vorsah.
Allerdings hat sich seit den alten Plänen und dem neuen Budgetentwurf zwischen Trump und Musk einiges getan. Die einstige gegenseitige Wertschätzung hat sich mittlerweile ins Gegenteil verkehrt.
Wenn der US-Präsident das Budget trotz Musks massiver Kritik absegnet, kann das auch als Indikator für das zerrüttete Verhältnis zwischen den beiden gedeutet werden.
Sorgen um seine Zukunft in der Raumfahrt muss Musk sich trotzdem noch nicht machen: Neben den Artemis-Ausgaben umfassen die neuen Mittel zudem 700 Millionen US‑Dollar für eine Mars‑Telekommunikationsstation, 1,25 Milliarden US‑Dollar für den ISS‑Betrieb – und 325 Millionen US‑Dollar für den geplanten Abbau der Raumstation durch SpaceX.
Dabei handelt es sich allerdings nur um einen vorläufigen Teil des Gesamtauftrags. Am Ende wird die Entsorgung der ISS 843 Millionen US‑Dollar ins Musks Unternehmen spülen.
Hier simuliert eine Nasa-Crew den Alltag auf dem Mars