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Bitcoin-Advokatin Lummis: „Menschen brauchen keine Bank“

US-Senatorin Cynthia Lummis stand dem Blockchain-Unternehmen Chainalysis in einem Interview Rede und Antwort. Ihrem Ruf als Bitcoin-Advokatin wurde sie dabei mehr als gerecht.

Von BTC ECHO
3 Min. Lesezeit
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(Foto: rarrarorro / shutterstock)

Cynthia Lummis ist so etwas wie der verlängerte Arm der Krypto-Community im Kongress. Als Senatorin für den Bundesstaat Wyoming rührt sie wie keine zweite die Bitcoin-Werbetrommel in der US-Politik und fungiert darüber hinaus als weibliches Sprachrohr für die Community in einer nach wie vor männerdominierten Krypto-Szene. Im Interview mit dem renommierten Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis hat Lummis sich hinsichtlich künftiger Zielsetzungen in die Karten blicken lassen und dabei einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft der Krypto-Ökonomie gegeben.

Bitcoin-Advokatin Cynthia Lummis

Die ersten Berührungspunkte mit Bitcoin hatte Lummis als State-Treasurer für Wyoming. Als solche habe sie nach geeigneten „Wertspeichern gesucht, die den US-Dollar retten“, bereits Jahre bevor die Pandemie die Gelddruckmaschinen der Notenbanken auf Dauerbetrieb stellen sollte. Dass die Wahl auf Bitcoin fiel, habe damals verschiedene Gründe gehabt. Das bestechendste aller Argumente sei aber für sie die limitierte Angebotsmenge des Assets gewesen. Mit nur 21 Millionen Einheiten ist der Bitcoin-Supply fest und unveränderlich per Code fixiert. Dies mache Bitcoin nicht ausschließlich aber letztlich zum „besseren Store of Value als den Dollar“.

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Wurde sie noch anfangs von ihren Kollegen müde für ihre extravaganten Thesen belächelt, hätten sie die geldpolitischen Auswirkungen der Coronakrise letztlich in ihrer Ansicht bestätigt. Die expansive Geldmengenausweitung der Notenbanken „zerstört den Wert des US-Dollars“. Dass sich der Wert der Leitwährung immer mehr aushöhlt, veranlasse auch zunehmend mehr US-Bürger, nach geeigneten Wertspeichern zu suchen, die das Ersparte vor der Geldentwertung schützen.

Ein BTC-Bildungsauftrag

Doch nach wie vor stünden einer breiten Adaption auf politischer Ebene Vorurteile und Missverständnisse im Weg. Zwar habe die Bitcoin-Akzeptanz seit vergangenem Jahr große Fortschritte gemacht. Davon zeugt nicht zuletzt die steigende Anzahl etablierter Banken, Vermögensverwalter oder Unternehmen, die vermehrt in die Krypto-Infrastruktur einsteigen. Doch die Politik hinke diesem Weckmoment noch etwas hinterher: „Der Senat weiß nicht viel über Bitcoin“. Diesen Status quo gelte es aufzubrechen.

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Daher hat es sich Lummis zur Aufgabe gemacht, Bitcoin auf die politische Agenda zu setzen. Sie wolle „andere Menschen erziehen und informieren“. Bildung sei der Schlüssel, durch den Bürger auch „mehr Interesse“ an der Krypto-Thematik zeigten. Man müsse nur sicher gehen, „dass sich auch Senatoren darunter befänden“. Daher lade sie „Senatoren und Unternehmen ein, über Bitcoin zu sprechen“, um ein Bewusstsein für die „menschliche Infrastruktur hinter Blockchain“ zu schärfen.

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In Gesprächen mit Kollegen zeigten sich noch immer die ewig gleichen Gegenargumente. Dem Totschlagargument, Bitcoin sei nur ein Vehikel für illegale Finanzgeschäfte, entgegnet Lummis nur müde: Hinsichtlich Finanzkriminalität ist „Bitcoin weniger gefährlich als Fiat-Geld“. Amanda Wick, Chief of Legal Affairs bei Chainalysis, fügt hinzu: „Nur ein marginaler Teil aller BTC-Transaktionen ist kriminell“. Diese Ansicht zeige jedoch, dass es noch einiges an Arbeit zu tun gebe.

Nicht zuletzt bauen sich die Vorurteile aber Lummis zufolge über mehrere Generationen hinweg ab. Der Senat sei „voller Großeltern“. Dass es da an einem Grundverständnis für neue Technologien mangele, sei nicht verwunderlich. Letztlich brauche es Beispiele aus der Praxis, an denen sich die Vorteile der Krypto-Ökonomie greifen lassen.

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Wyoming prescht voran

Als Beispiel nennt Lummis den von ihr im Senat repräsentierten Bundesstaat Wyoming. Wyoming gilt aufgrund Krypto-freundlicher Regularien als Anziehungspunkt für die heimische Krypto- und Blockchain-Industrie. Dahingehend sei Wyoming „anderen Staaten meilenweit voraus“. Sie hoffe, dass der Funke auch auf andere Staaten überspringe. Es sei schließlich von oberster Wichtigkeit „einen Gesetzesrahmen zu haben, in dem Bitcoin legal operieren kann“.

Insgesamt blickt Lummis aber überaus optimistisch in die Krypto-Zukunft. „Bitcoin reift zu einem Mainstream-Produkt“, das sich über den gesamten Globus verteile. Das immense Potenzial zeige sich letztlich an der Möglichkeit, benachteiligte Bevölkerungsgruppen in ein globales Finanzsystem zu inkludieren: „Jeder kann Bitcoin kaufen, besitzen und verwahren. Menschen brauchen keine Bank, sondern etwas, dass ihnen Frieden gibt“.

Abschließend wendet sich Lummis an die weibliche Zuhörerschaft und ermuntert sie, aktiv in der Krypto-Community mitzuwirken. Dass es insbesondere im Vergleich zur „männerdominierten Wall Street“ schon eine hohe Frauenquote gebe, zeige, dass man sich auf dem richtigen Weg befinde. Diesen Vorsprung müsse man weiter ausbauen. Letztlich würden sich durch die Anbindung der traditionellen Märkte an den Krypto-Markt auch mehr Möglichkeiten für Frauen ergeben, im „klassischen“ Finanzsystem Fuß zu fassen. Der Grundstein ist gelegt.

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Autor des Artikels ist Moritz Draht.

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