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Warum die Goldgräberstimmung bei Startup-Investoren vorbei ist

Die Zahl der Startup-Finanzierungen hat in diesem Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Davon profitieren jedoch immer weniger Neugründungen. Verlieren Investoren die Lust am Risiko?

Von Daniel Hüfner
2 Min. Lesezeit
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Trotz Boom: Immer weniger Startups erhalten Venture-Kapital. (Foto: Relativity)

Eigentlich müsste Gründern diese Nachricht Mut machen: Das weltweit in Neugründungen investierte Risikokapital steigt nicht nur wieder – es ist auch auf ein neues Rekordhoch geklettert. 148 Milliarden US-Dollar erhielten Gründer in diesem Jahr bisher aus den Händen risikofreudiger Geldgeber, wie der Datendienstleister Pitchbook mitteilt.

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Zum Vergleich: 2016 wurden weltweit „nur“ knapp 140 Milliarden Dollar auf die Konten von Startups überwiesen, was nach Jahren der Goldgräberstimmung erstmals einem signifikanten Rückgang bedeutete. Dass es dieses Jahr wieder aufwärts geht, bietet also eigentlich Grund zur Freude. Eigentlich.

Immer mehr Geld für immer weniger Startups

Denn die vermeintlich neu entfachte Investitionslust hat gleich zwei Haken: Erstens verteilt sich das Geld auf immer weniger Neugründungen. So standen den 148 Milliarden Dollar laut Pitchbook 2017 nur ungefähr 12.000 Startups gegenüber. Das waren rund 6.000 Neugründungen weniger als noch 2015 (19.000).

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Zweitens: Die Zahl der von Venture-Kapital-Firmen für Investitionen bereitgestellten Geldtöpfe hat rapide abgenommen. „Die Fondsanzahl ist die niedrigste seit mindestens einem Jahrzehnt, und der Gesamtbetrag des aufgenommenen Kapitals ist ebenfalls niedriger als in den letzten Jahren“, schreibt Pitchbook.

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Verlieren Startup-Investoren die Lust am Risiko? Fest steht, dass vor allem die richtig großen Deals in bereits etablierte Firmen das Wachstum vorantreiben. Bis Oktober schlossen dem Datendienstleister zufolge acht Startups aus den USA eine Finanzierung jenseits der 500-Millionen-Dollar-Marke ab. Darunter Wework (4,4 Milliarden Dollar), Lyft (1,5 Milliarden) und Airbnb (eine Milliarde Dollar).

Acht Jahre bis zum Börsengang

Unternehmen in diesem Entwicklungsstadium wachsen in der Regel stark und erzielen bereits signifikante Erlöse. Das macht eine Finanzierung für Investoren weniger risikoreich. Die gestiegenen Spätphasen-Finanzierungen lassen sich außerdem damit erklären, dass Startups länger in privater Hand bleiben. Den Analysten von Pitchbook zufolge brauchen Unternehmen heute im Durchschnitt etwas mehr als acht Jahre bis zu einem Börsengang oder Exit durch Verkauf. Das sind rund drei Jahre mehr als noch im vergangenen Jahrzehnt. Entsprechend groß ist die Nachfrage etablierter Startups nach großen Zwischenfinanzierungen. Für Gründer in der Frühphase ist das eine schlechte Nachricht: Sie haben es heute schwerer, an die für sie überlebensnotwendigen Summen bis 500.000 Euro zu kommen.

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Zum Weiterlesen: Diese Startups haben das Potenzial, die Welt zu verändern

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