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Warum wir verstehen müssen, dass 5G mehr ist als schnelles Internet

5G ist nicht nur eine schnellere Version von dem, was wir kennen. Das ist nicht allen bewusst, muss aber beachtet werden, um als Wirtschaftsstandort weiter mit vorn dabei sein zu können. 

Von Andreas Westhoff
5 Min. Lesezeit
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5G-Mast. (Foto: Shutterstock/Tadej Pibernik)

Bei 5G sind wir uns einig: Es kann nicht schnell genug gehen. Politik und Wirtschaft sind im Verzug und mehr denn je in der Pflicht zu handeln, um uns als Wirtschaftsland nach dem schleppenden Breitbandausbau nicht auch hier in unseren Möglichkeiten einzuschränken. Nun hat aber jeder seine eigene Vorstellung davon, was 5G am Ende genau meint und welche Auswirkungen seine flächendeckende Verfügbarkeit und Nutzung auf Wirtschaft, Gesellschaft und uns selbst hat.

Was die Laien denken

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Bei 5G gilt der erste Gedanke unserem Smartphone und all den Dingen, die wir mit einer schnelleren Internetverbindung anstellen können. Von HD-Videos in der U-Bahn bis hin zu schnellem Onlineshopping von unterwegs. Wir wissen, dass 5G die nächste Generation mobiler Datenübertragung meint und hoffentlich in den kommenden Jahren 4G/LTE Stück für Stück ablösen und Einzug in unseren Alltag halten wird. Auch wenn wir seit circa acht Jahren mit dem 4G-Standard eigentlich recht zufrieden sind, merken wir, dass mehr Kapazitäten und höhere Übertragungsgeschwindigkeit den Alltag noch weiter erleichtern würden. Die meisten Smartphones bieten zum Beispiel Ultra-HD-Kameras, die Filme in doppelter HD-Auflösung aufnehmen, was wiederum eine Menge an Daten generiert und transferiert. Die Datenmengen steigen unaufhaltsam weiter und müssen in entsprechender Geschwindigkeit koordiniert und übermittelt werden. Der Versand oder Abruf solcher Dateien kann selbst mit schnellem LTE zu einer Geduldsprobe werden. So ist 5G nun doch nicht so uninteressant. Denn die Standards, an die wir uns gewöhnt haben, wollen wir nicht verlieren und schon gar nicht zugunsten größerer Datenmengen Kompromisse bei der Geschwindigkeit machen müssen.

Was die Experten wissen

Aber es geht darum zu verstehen, dass 5G-Technologie mehr ist als eine schnellere Version von dem, was wir eh schon kennen. Es entstehen völlig neue Anwendungsfelder, die Auswirkungen auf unser aller Leben haben.

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Ähnlich wie 4G ist 5G ein global einheitlicher technischer Standard, der sich durch Stabilität und Skalierbarkeit auszeichnet. Die Anwendungsszenarien gehen aber weit über die optimierte Nutzung von Smartphones hinaus. Die fünfte Generation mobiler Datenübertragung arbeitet an der Schaffung eines universellen, flächendeckenden Netzes für die Kommunikation von und zwischen Geräten. Mit unvorstellbaren Leistungsdaten geht es an die Vernetzung aller nur vorstellbaren Devices. Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) ist der Schlüsselbegriff und das Internet-of-Things (IoT) wird zum Trumpf für jedes Unternehmen. Nutzungsbereiche sind beispielsweise Augmented Reality, Connected Cars, Logistik, Nah- und Fernverkehr, 3D-Lösungen, Events oder Smart Living. Anbieter wie Vodafone testen in ihrem 5G-Lab neue Anwendungsszenarien oder fördern 5G-Prototyping wie die Telekom in ihrem Hubraum-Inkubator. Dabei ist Latenz ein entscheidendes Kriterium, an dem die Technologie-Anbieter mit Nachdruck arbeiten. Denn in vielen Fällen ist jede Millisekunde entscheidend – man denke nur an autonomes Fahren und schwerwiegende Unfälle, weil Daten nur einen Bruchteil einer Sekunde zu spät zur Verfügung standen. Dass dazu mehr Netzkapazitäten benötigt werden, leuchtet jedem ein. Netzwerkausrüster und -betreiber arbeiten also energisch an einem Ausbau der Infrastruktur und schon 2020 sollen die ersten 5G-Mobilfunknetze in Betrieb gehen – so zumindest der Wunsch.

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Welche Auswirkungen 5G hat

Da der Standard noch nicht flächendeckend verfügbar ist, sind die tatsächlichen Auswirkungen abgeleitet von gut gemeinten Prognosen und liegen im Bereich der Visionen. Bei den technischen Rahmenbedingungen sprechen Experten von Latenzzeiten von unter einer Millisekunde, einem drastisch gesunkenen Energieverbrauch pro übertragenem Bit und einer 1000-fach höheren Kapazität. Der Weg dahin ist jedoch steinig und langwierig. Die Kosten für Lizenzen und Netzausbau sind beispielsweise gewaltig und müssen von den Mobilfunkanbietern erst mal gestemmt werden. Man darf in dem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass 5G nicht isoliert für sich steht, sondern jeder Mobilfunkmast per Glasfaserkabel oder Richtfunknetz mit dem Kernnetz des entsprechenden Providers angeschlossen werden muss. Der nicht unerhebliche finanzielle Aufwand für den 5G-Netzausbau wird in Anteilen bestimmt auch auf den Endnutzer umgelegt – beispielsweise durch angepasste Tarife. Gleichzeitig bietet die Infrastruktur den Anbietern aber auch neue und in gleichem Maße enorme Umsatzpotenziale. Zumindest, wenn man mit ähnlichen Entwicklungen wie vor acht Jahren bei 4G rechnet. Man denke neben den Mobilfunkverträgen auch an neue Hardware, die benötigt wird. Bei allem Schrecken ob der immensen Kosten ist dieses Umsatzpotenzial ebenso zu berücksichtigen.

Für die Wirtschaft ist der Nutzen schier grenzenlos, denn es entstehen völlig neue Geschäftsmodelle und Nutzungskonzepte – teils können wir noch nicht einmal erahnen, was noch alles möglich sein wird. Industrielle Maschinen, die untereinander kommunizieren, Daten austauschen und weiterleiten und sich autonom steuern, schaffen ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten. Unternehmen werden experimentieren, manches wird sich als überflüssig oder unsinnig herausstellen, manches wird essenzieller Bestandteil der Zukunft und unser Leben prägen. Gerade wegen dieser nicht absehbaren Szenarien und Konsequenzen ist es wichtig, dass die Wirtschaft offen für disruptive Denkweisen ist und einen gewissen Spieltrieb sowie eine Fehlertoleranz behält, um die Möglichkeiten auch auszunutzen. Wirtschaftspolitische Abhängigkeiten (beispielsweise eine Einigung auf einen herstellerübergreifenden Standard für den Datenaustausch) und ethische Überlegungen vereinfachen dies jedoch nicht unbedingt. Erste Anwendungen sind daher zunächst in abgegrenzter Infrastruktur zu erwarten.

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Für den Endkunden auf individueller Ebene erscheint der Nutzen überschaubar, da es noch wenige Konzepte oder Szenarien gibt, die einen sinnvollen Einsatz vorsehen. Wie soll ein einzelner User von unglaublichen 1000 Megabit profitieren können? Auf größerer Ebene werden wir natürlich im Alltag völlig neue Möglichkeiten haben. Wir werden erleben, wie unsere Autos den unscheinbarsten Parkplatz finden und selbstständig einparken. Einkaufswagen werden vielleicht bald eigenständig wissen, was sie beinhalten und den Einkauf automatisch abrechnen. Auch für Gaming im AR- und VR-Kontext verspricht 5G, technologischer Schlüssel zu sein. Es profitiert von der hohen Bandbreite und neuartige Multiplayer-Erlebnisse in der erweiterten oder virtuellen Realität werden umsetzbar.

Beurteilt man alle Aspekte und Rahmenbedingungen, steht die Entwicklung der Technologie noch ganz am Anfang. Die angestrebten Umsetzungspläne von Industrie und Politik bis 2020 scheinen wohl eher optimistisch, denn es ist noch einiges zu tun: Industrie-Standards müssen gesetzt, ethische Grundsatzdiskussionen geführt und traditionelle Geschäftsmodelle neu gedacht werden. Die verbleibende Zeit können Unternehmen dennoch gut nutzen, um Konzepte und Strategien zu entwickeln, die dann mit wenig Zeitverlust unmittelbar nach dem breiten Rollout umgesetzt werden können.

Wir können in jedem Fall mit Spannung auf die Veränderungen blicken, die der 5G-Standard bei Einführung mit sich bringt. Schritt für Schritt wird sich zeigen, wie sich unser Leben mit dieser Technologie wandeln wird. Fest steht allerdings, dass wir gut daran tun, diesen Wandel bestmöglich für uns zu nutzen – sei es auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher oder persönlicher Ebene. Dazu müssen wir aber verstehen, dass 5G nicht nur unser Smartphone betrifft, sondern größere Änderungen mit sich bringt.

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13 Kommentare
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Dein t3n-Team

Saskia

Mir fehlt hier der Hinweis, dass Ärzte und Wissenschaftler auf Grund der hochfrequenten Strahlung von einer erhöhten Krebsgefahr warnen. Bitte keine so einseitige Berichterstattung. Wir sollten erstmal ins Glasfasernetz investieren , als das anzuschaffen.

Antworten
Titus von Unhold

Kein seriöser Arzt und keine seriöse medizinische Organisation warnen davor. Bisher kennt man das Geschrei nur von Aluhutspinnern und Scharlatarnen die ein Geschäft damit machen wollen. Um es mit Kachelmann zu sagen: Solange die naturwissenschaftliche Bildung weiter so vernachlässigt wird, werden die Trottel die man früher selbst am Stammtisch ausgelacht hat, weiter eine Stimme haben und von der Politik gehört werden.

Antworten
jmo

Lesekompetenz ist nicht jedermann‘s Sache. Zitat aus den verlinkten Artikel:

„Wir, die mehr als 180 unterzeichnenden Wissenschaftler und Ärzte von 36 Ländern, empfehlen ein Moratorium beim Ausbau der fünften Generation für Telekommunikation, bis potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt vollständig durch industrieunabhängige Wissenschaftler erforscht wurden.“

Da steht also nicht, dass die Technologie gesundheitsschädigend ist, sondern dass es noch kaum untersucht wurde, ob die Technologie gesundheitsschädigen sein KÖNNTE.

wayner

in jeglichen kommentarspalten die begriffe „aluhutspinner“ , „scharlatarn“ „verschwörungstheoretiker“ zu lesen finde ich inzwischen äußert anstrengend. diejenigen die diese begriffe verwenden möchte ich doch sehr bitten, einmal zu recherchieren wo diese begrifflichkeit ihren ursprung genommen hat. wie sollen heute noch debatten stattfinden, wenn jegliche meinung, die dem breiten konsens widerspricht als verschwörungstheorie abgetan und deren vertreter verunglimpft werden?

außerdem finde ich es absolut unvernünftig, dass permanent neuen „errungenschaften“ angepriesen und vermarktet werden, bei denen niemand weiß, welche folgen für mensch und umwelt bestehen. als beispiel möchte ich nur das mittel contergan nennen, welches eingesetzt wurde, ohne dass der mensch genau wusste, wie sich thalidomid auswirkt.

@ jmo zum thema lesekonpetenz:
zitat aus dem verlinkten artikel:
„Sie [die Wissenschaftler] beziehen sich auf die Tatsache, dass „zahlreiche aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen gezeigt haben, dass sich elektromagnetische Felder auf lebende Organismen auswirken, bereits bei Intensitäten, die weit unterhalb der meisten internationalen und nationalen Grenzwerte liegen“. Zu den Auswirkungen gehören ein erhöhtes Krebsrisiko, Zellstress, eine Zunahme schädlicher freier Radikaler, Genschäden, strukturelle und funktionelle Veränderungen im Fortpflanzungssystem, Lern- und Gedächtnisdefizite, neurologische Störungen sowie negative Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden bei Menschen.“
laut diesem zitat ist es doch sehr naheliegend, dass diese technik sowohl auswirkungen auf den menschen als auch auf die umwelt hat und vermutlich keine guten.

Markus

Sehe das alles sehr skeptisch – die Gesundheit der Menschen wird eh schon durch alle möglichen Bestrahlungen arg strapaziert!
vermutlich sitzen die Entscheider und Befürworter alle in hermetisch abgeschirmten Räumen damit denen diese Bestrahlung nichts antut.
Klar ist das wirtschaftlich ein Genuß – man kann jede Menge Mitarbeiter einsparen wenn die Maschinen selber miteinander kommunizieren und bspw. Bestellungen selber ausführen.
Dann kommen ja da noch die selbstfahrenden Autos hinzu.
Der Mensch wird mehr und mehr entmündigt, an allen Stellen überwacht und darf bald gar nichts mehr selber entscheiden.
Früher hat man sich Science Fiction Filme angeschaut und darüber geschmunzelt.
Mittlerweile sind wir selber in einem solchen – aber das geht nun eher in Richtung Horrorfilm.

Antworten
Eva Wolf

Ich bin über diese Entwicklungen sehr besorgt, denn ich leide schon unter Schnurlostelephonen nach DECT – Standart und Handy`s, darauf reagiere ich mit Schlaflosigkeit. Auf WLAN reagiere ich mit Ausschlägen und lt. www Bürgerwelle.de bin ich nicht die Einzige.

Antworten
Daniel Blum

Ja das ist ja alles gut und schön wie ihr das erklärt dennoch gibt es einfach Menschen denen es Furz egal ist wer alles seinen Kühlschrank mit dem selbst fahrenden Auto vernetzt und der digitale Butler einem den Arsch abwischt. Wer endlich mal begriffen hat was Google und Facebook bei so einer Vernetzung an Daten gewinnen und an Werbung ihren Nutzern antun können der freut sich nicht. Und genauso freut man sich nicht von einem autonomen Auto angefahren zu werden. Diese ganze Entwicklung ist genauso bekloppt als die Schlagzeilen das zweiseitige Elektroautos jetzt das Diesel Problem lösen. Die Wirtschaft kann auch prima mit DSL 100 klarkommen.

Sinnvoller als die Menschen auf das 5G Netz einzuschwören wäre denen mal zu erklären dass man nicht jede kostenlose App laden soll und mal etwas über seinen digitalen Fußabdruck nachdenkt.

Dann würden auch einige Webseiten mal über ihr Gejammer nachdenken wenn der User mit Adblocker die Seite besucht.

Antworten
Titus von Unhold

„Denn in vielen Fällen ist jede Millisekunde entscheidend – man denke nur an autonomes Fahren und schwerwiegende Unfälle, weil Daten nur einen Bruchteil einer Sekunde zu spät zur Verfügung standen. “

Wenn ich an autonomes Fahren denke, dann denke ich vor allem daran dass es ermüdend ist gegen das Palaver irgendwelcher Berater anzureden, die behaupten für automatisiertes oder autonomes Fahren würde es Mobilfunk brauchen. Das Gegenteil ist der Fall. Niemals wird ein KFZ zugelassen werden welches Fahrentscheidungen aufgrund von nicht verifizierbaren Informationen von außen trifft.

Antworten
ceka

Also t3n, selten einen so schlechten Artikel bei euch gelesen. Nur Bullshit-Bingo, Marketing-Blabla, dramatisierende Worthülsen. Was soll denn bitte ‚1000-fach höheren Kapazität‘ und ‚unglaublichen 1000 Megabit‘? Abgesehen davon, dass es in sich bereits völliger Blödsinn ist (LTE ~70mbit, da möchte ich den Faktor 1000 bei 5G gerne mal sehen) sind Festnetzanschlüsse für Privatleute mit GBit in Regionen wie Skandinavien Normalität und kein Mensch spricht irgendwo von ‚Wie soll ein einzelner User von unglaublichen 1000 Megabit profitieren können‘. Das 5G technisch viel liefert und die Kapazität erneut eine entsprechende Steigerung mitbringt steht dabei außer Frage.

Ein paar Fakten würden dem gewohnte t3n-Niveau mehr entsprechen als diese vielzeilige heiße Luft.

Antworten
Jojo

Es gibt genug Berichte das 5G höchst gefährlich ist….
Mitarbeiter die 5G antennen aufgebaut und getestet haben, nach wenigen Monaten schwere Neurologische Schäden gehabt haben.

Aber Hauptsache schnelles Internet….

Antworten
Jashan Chittesh

Bisher hielt ich t3n für ein seriöses Magazin – da habe ich mich aber offenbar getäuscht.

Unsere Gesellschaft braucht kein schnelleres mobiles Internet, sondern muss eher mal kollektiv den Umgang mit dem “Internet” überdenken, das leider in den letzten 20 Jahren von einer genialen Kommunikations-Infrastruktur zu einer extrem destruktiven Desinformations-Waffe mutiert ist … wie auch dieser Artikel schön illustriert.

Leider ist auch bei diesem Thema eine starke Polarisierung zu beobachten, und die Befürworter haben größtenteils den Bezug zur Realität ebenso verloren, wie viele Gegner.

Ein Beispiel: Für VR ist 5G praktisch irrelevant, wird aber häufig (auch hier) als Schlüsseltechnologie genannt. Ähnlich ist es mit dem autonomen Fahren: Hier gibt es zwar einzelne Aspekte, bei denen kurze Latenzen zur direkten Kommunikation zwischen Fahrzeugen nützlich sind. Aber insgesamt macht das für autonomes Fahren nur vielleicht, und dann in relativ ferner Zukunft, einen spürbaren Unterschied.

Auf der anderen Seite gibt es Frequenzbereiche in den 5G-Standards, die aus gesundheitlicher Perspektive sehr bedenklich sind, aber 5G definiert inzwischen auch Standards zur Übertragung von Daten mit Licht (LiFi) – und die sind aus gesundheitlicher Perspektive zumindest wesentlich unbedenklicher, als herkömmliche Verfahren (wenn auch natürlich nur im Indoor-Bereich nutzbar, also ein Ersatz für WLAN, aber nicht für mobile Datenübertragung über das Handy-Netz).

5G umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher technologischer – statt einem reinen Marketing-, um nicht zu sagen Propaganda-Artikel, würde ich mir als Leser eine differenzierte und ausgewogene Berichterstattung wünschen.

Antworten
Tobias

Wie immer die dämlichste Argumentation für 5G von allen: „Denn in vielen Fällen ist jede Millisekunde entscheidend – man denke nur an autonomes Fahren und schwerwiegende Unfälle, weil Daten nur einen Bruchteil einer Sekunde zu spät zur Verfügung standen.“

Kann mal jemand ein sinnvolleres Argument anbringen? Klar sind schnellere Datenraten toll (für Entertainment, Überwachung und sicher auch sinnvolle Zwecke), aber muss man deswegen mit dämlichen Argumenten und Ängsten sowas durchboxen? Wie wäre es wirklich erst mal zu schauen ob diese (und auch bestehende Technologien) unbedenklich sind? Es würde kein Medikament so einfach zugelassen werden, wie es mit strahlender Technik gemacht wird.

Ich würde niemals in ein Auto steigen das von Daten von aussen angewiesen ist. Wozu gibt es Sensoren?Und AI Prozessoren gehören ins Auto. Schon mal überlegt warum Dezentralität so wichtig ist und immer mehr Bedeutung gewinnt? Ob bei Finanzen, Strom, IoT…. Kooperation braucht Dezentralität! Zentralisierung schafft im ersten Moment Effizienzgewinne, macht aber das System sehr anfällig für Fehler, Ausfälle und schlimmstenfalls völligen Zusammenbruch (wie auch in der Biologie).

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