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Zoom-Alternativen: Videokonferenzsoftware im Vergleich

Mit Videokonferenzsoftware hält die Belegschaft auch bei der Remote-Arbeit Blickkontakt. Was zehn Gratis-Lösungen können und wann sich kostenpflichtige Upgrades lohnen.

Von Berti Kolbow-Lehradt
11 Min. Lesezeit
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Welche Alternativen gibt es zur Videokonferenzsoftware Zoom? (Foto: Shutterstock/ Nattakorn_Maneerat)

Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.

Durch die Corona-Pandemie sind Homeoffice und Remote-Arbeit auch in Deutschland angekommen – und bei vielen werden sie nicht wieder ganz verschwinden. Teams, die vorher überwiegend Präsenzpflicht im Büro hatten, haben gelernt, bei Bedarf auch ortsunabhängig zusammenzuarbeiten.

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Um sich dabei auch im Gespräch austauschen zu können, bietet sich der Einsatz von Videokonferenzsoftware an. Viele Hersteller bieten gratis Basisversionen an, die den Start erleichtern. Welche sind das – und für welche Funktionen müsst ihr dann doch Geld in die Hand nehmen?

Um das herauszufinden, vergleichen wir Zoom mit Microsoft Teams, Slack, Google Meet, Lifesize (Go), Teamviewer Meetings und Big Blue Button, deren Grundversionen gratis sind. Von vornherein kostenpflichtige Angebote wie Bluejeans oder Trember haben wir nicht berücksichtigt. Auf großen Wunsch haben wir außerdem die vollkommen kostenlose Videokonferenz-Software Jitsi Meet in unsere Liste aufgenommen. Sie erfordert beim Einsatz im großen Stil jedoch ein Self-Hosting und sticht daher aus dem Vergleich heraus.

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Zoom: Gratis mit Zeitlimit und vielen Extrafunktionen

Zoom ist aus Sicht des Datenschutzes umstritten. So hat beispielsweise 2021 der Datenschutzbeauftragte Hamburgs die dortige Senatskanzlei aus rechtlichen Gründen ausdrücklich vor der Nutzung der Software gewarnt. Ähnlich wie Slack bietet Zoom zahlenden Kund:innen die Möglichkeit, dass zumindest bestimmte Daten nur in der EU verarbeitet werden – sogenannte „Betriebsdaten“ landen aber weiterhin auf Servern in den USA.

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Als Videokonferenz-Tool hat Zoom jedoch den Ruf, auch von technisch wenig versierten Anwender:innen leicht bedienbar sein und auch in großer Runde stabil zu bleiben. Daher gilt Zoom derzeit als Referenz für intuitive und leistungsstarke Videokonferenz-Software. In der Gratisversion von Zoom sind Gruppenvideoanrufe auf 40 Minuten begrenzt. Wer sich für den Nulltarif interessiert, fasst sich daher besser kurz, insbesondere wenn viele an der Konferenz teilnehmen. Schließlich dürften bis zu 100 Menschen zum Nulltarif mitreden.

Das Zeitlimit ist der einzige Haken. Ansonsten hat die Gratisversion viel zu bieten. So lassen sich Gespräche per Kalendertermin planen, der Bildschirm übertragen, Dateien per Textchat verschicken und ein virtuelles Whiteboard einblenden. Virtuelle Hintergründe lockern das ernste Geschäftsgespräch durch ein paar Lacher auf oder verbergen Unordnung im Homeoffice.

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Auch eine Telefoneinwahl ist möglich, wenn Internet gerade keine Option ist. Ansonsten klinkt ihr euch per Client auf allen gängigen Plattformen sowie per Web-App ein. Dabei braucht nur der Gastgebende ein Zoom-Konto. Alle anderen Teilnehmenden lassen sich per Link einladen.

Videokonferenzsoftware Zoom

Zoom hat sich als Videokonferenzsoftware über die Corona-Pandemie etabliert. (Foto: Shutterstock/Girts Ragelis)

Ein Bezahl-Abo ist erst dann nötig, wenn ihr zum Beispiel Videokonferenzen aufzeichnen oder Benutzer:innen Rollen und Funktionen zuweisen wollt. Das ermöglicht der Pro-Tarif für 139,90 Euro im Jahr. Für Konferenzen in größerem Rahmen könnt ihr das Limit auf 300 Teilnehmende (Business-Tarif, 189,90 Euro pro Jahr und Gastgebende) oder 500 Teilnehmende (Enterprise-Tarif, 223,20 Euro pro Jahr und Lizenz) erhöhen. Unternehmens-Branding und erweiterter Support gehören ebenfalls zu den beiden teuersten Paketen.

Microsoft Teams: Videogespräche mit dem Skype-Nachfolger

Den Skype-Nachfolger Teams* hat Microsoft als Allrounder in Sachen Kollaboration aufgebohrt. Dazu gehört auch weiterhin die Videotelefonie.

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In der Gratisversion könnt ihr derzeit Videokonferenzen für bis zu 100, in den kostenpflichtigen Varianten (ab 3,40 Euro im Monat) mit bis zu 300 Menschen einberufen. Das Zeitlimit pro Besprechung liegt in der Gratisversion bei 60 Minuten, die Konferenzen sind im Voraus als Termine planbar.

Videokonferenzsoftware Microsoft Teams als Zoom-Alternative

Microsoft Teams ist einer der großen Zoom-Konkurrenten. (Foto: Shutterstock/Daniel Constante)

Generell gratis sind das Teilen des Bildschirms während Videokonferenzen, das Aufsetzen von Einzel- und Gruppenchats sowie der Austausch von Dateianhängen. Die dürfen bei Gratis-Accounts insgesamt bis zu fünf Gigabyte Cloud-Speicher einnehmen, in der Bezahlversion zwischen zehn Gigabyte und einem Terabyte. Für den Text- und Dateiaustausch könnt ihr wie bei einer typischen Kollaborationslösung verschiedene Kanäle mit Benachrichtigungsfunktion einrichten, sodass ganze Arbeitsgruppen immer im Informationsfluss bleiben.

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Viele andere Funktionen der Videokonferenzsoftware bleiben aber hinter der Bezahlschranke. So könnt ihr nur im Zuge eines kostenpflichtigen Abos virtuelle Whiteboards verwenden sowie Videotelefonate aufzeichnen und transkribieren lassen.

Das sind aber nicht die einzigen Gründe für ein Bezahl-Abo. Denn ab dem Tarif Office 365 Business Basic* gehören auch Lizenzen für Microsofts Desktop-Programme wie Word, Excel und Powerpoint zum Paket. Dafür werden 5,10 Euro pro Monat und Nutzer:in fällig.

Installieren lässt sich Microsoft Teams auf allen gängigen Plattformen. Auch per Web könnt ihr euch einwählen. Als Standard ist ein Login per Microsoft-Konto vorgesehen, weil das Tool im Kern für den unternehmensinternen Einsatz gedacht ist. Dennoch könnt ihr Gäste auch per Link zu Videokonferenzen einladen. Neben handelsüblichen Webcams versteht sich Microsoft Teams mit Raumsystem-Hardware verschiedener Anbieter.

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Wie bei Zoom ist allerdings auch die Nutzung der Videokonferenzsoftware von US-Anbieter Microsoft nur bedingt mit europäischen Datenschutzrichtlinien vereinbar.

Slack: Kollaborieren und Konferieren

Slack ist das Vorbild im Geiste für Microsoft Teams. Weil schon die kostenlose Variante den Austausch von Text und Dateien in Einzel- und Gruppenchats sowie Nachrichtenkanälen im großen Stil ermöglicht, ist das Tool weitverbreitet. Lässt sich das Kollaborationstool nicht gleich auch als Videokonferenz-Software verwenden? Im Prinzip schon, aber dabei stoßt ihr mit Slack schnell an Grenzen. Die Gratisversion sieht nur Zwiegespräche vor. Extra-Funktionen? Fehlanzeige.

Als Videokonferenz-Software ist Slack nur mit Bezahl-Abo sinnvoll zu gebrauchen. Im Standardtarif für 6,25 Euro pro Gastgeber:in und Monat schaltet der Anbieter Videotelefonie für bis zu 15 Gesprächsteilnehmende und die Bildschirmübertragung frei. In den weiteren Tarifen erhöht sich nur der Support-Umfang, aber nicht das Teilnehmendenlimit. Weitere Videofunktionen kommen ebenfalls nicht hinzu.

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Für größere Teams, die ihre Videokonferenzen per Kalender planen, aufzeichnen und transkribieren wollen, kommt Slack daher nicht infrage. Virtuelle Whiteboards, die Integration in Videokonferenz-Raumsysteme oder die bloße Einwahl per Telefon sucht ihr vergebens.

Slack sagt von sich selbst, man halte die DSGVO ein, das Unternehmen hostet seine Services aber wie Zoom grundlegend auf amerikanischen Servern von Amazon-Web-Services. Einige Bezahlpläne bieten zwar die Möglichkeit, die Region, in der „bestimmte Arten von Daten im Ruhezustand gespeichert werden“, auszuwählen – zum Beispiel in Deutschland oder Frankreich –, trotzdem landen auch in dieser Variante beispielsweise „Daten zur Messung der Anzahl der Benutzer, der Nutzung und des Umsatzes“ auf Servern in den USA.

Google Meet: Gmail oder Google Workspace?

Wer ein privates Gmail-Konto verwendet, hat mit wenigen Klicks auch Zugriff auf eine vollwertige und kostenlose Videokonferenzsoftware: Google Meet. Per Android- und iOS-App oder per Web-App auf jedem Computer und Mobilgerät führt ihr Videogespräche mit bis zu 100 Menschen. Externe Teilnehmende ladet ihr per Link ein. Textchat und Bildschirmübertragung sowie Terminplanung über den Google-Kalender und Filesharing über Google Drive sind ebenfalls an Bord.

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Allerdings ist es verständlich, wenn ihr nicht eure private E-Mail für den geschäftlichen Einsatz nutzen wollt. Eine berufliche Adresse mit gmail.com-Domain macht ebenfalls nicht unbedingt den besten Eindruck. In diesem Fall könnt ihr auf ein kostenpflichtiges Workspace-Abo upgraden. Dies beinhaltet nicht nur die Geschäftsversionen der Online-Bürosoftware, sondern auch die Möglichkeit, eine eigene Domain einzubinden.

In der professionellen Variante von Googles Videokonferenzsoftware erhöht sich außerdem das Teilnehmendenlimit. Mit dem mittleren Business-„Standard“-Tarif, der monatlich rund 9,36 Euro kostet, können 150 Menschen an den Konferenzen teilnehmen, mit dem teuersten für rund 16 Euro sind es bis zu 500.

Die drei kostenpflichtigen Abos von Google Workspace schalten weitere Extrafunktionen frei. So ist eine Telefoneinwahl möglich, wenn Teilnehmende keinen Internetzugang haben. Außerdem könnt ihr zum besseren Verständnis wie bei Skype und Microsoft Teams Live-Untertitel einblenden. Es ist ebenfalls möglich, Videokonferenzen aufzuzeichnen und ein Whiteboard zu benutzen. Eine Funktion, um Gespräche automatisch zu transkribieren, bietet Google nicht. Angesichts der KI-Power des Tech-Konzerns ist das eine seltsame Lücke.

Neben gängigen Webcams versteht sich Google Meet mit Videokonferenz-Hardware von Drittherstellern, die sich zu Raumsystemen kombinieren lässt.

Auch bei Google Meet gibt es kritische Stimmen, was die Datenverarbeitung angeht. Einen ausführlichen Prüfbericht zu verschiedenen Videokonferenzsoftware-Anbietern hat beispielsweise die Berliner Datenschutzbehörde 2021 erstellt.

Ihr wollt mehr über Google Meet erfahren? In unserem Google Meet Guide klären wir für euch die wichtigsten Frage.

Lifesize: Minimalistischer Einstieg „on the Go“

Als Spezialist für Videokonferenz-Technik bietet Lifesize Komplettpakete aus Hardware und Software für alle Größenordnungen an. Ihr müsst jedoch keine Kamerasysteme mieten, sondern könnt die Software auch eigenständig verwenden. Ein dauerhaft kostenloses Cloud-Angebot gibt es mit Lifesize Go seit Mitte 2019. Es soll den Einstieg in Videokonferenzen möglichst einfach machen, bietet allerdings nur einen abgespeckten Funktionsumfang.

Ihr braucht weder einen Client noch einen Account. Der Dienst ist rein webbasiert und erfordert nur die Eingabe eines Namens und einer E-Mail-Adresse im Browser. Anschließend startet schon die Videokonferenz. Mit dem aus dem Browser kopierten Link ladet ihr weitere Teilnehmende ein.

Das Limit liegt bei acht Gegenübern pro Gespräch. Dadurch ist die Gratisversion Lifesize Go keine umfassende Zoom-Alternative, sondern nur für kleinere Teams und spontane Zusammenkünfte geeignet. Mehr als euer Gesicht und euren Bildschirm dürft ihr dabei nicht teilen wollen, denn darüber hinaus bietet Lifesize nichts, noch nicht einmal Textchat oder Filesharing.

Für weitere typischen Videokonferenzfunktionen müsst ihr euch für ein Abo registrieren, wodurch ihr Zugang zu den Apps für Desktop- und Mobilgeräte erhaltet. In den Business-Paketen, die kostentechnisch bei rund 15 US-Dollar pro Monat und Client starten, sind dann weitere Funktionen enthalten: Statt acht können im günstigsten Programm beispielsweise bis zu 300 Personen teilnehmen, im größeren Paket sind es dann 500. Zudem könnt ihr Microsoft-Anwendungen integrieren, bekommt Support und pro Host eine Stunde Cloud-Speicher für Aufzeichnungen.

Zoom-Alternative aus Deutschland: Teamviewer Meetings

Teamviewer bringt mit der gleichnamigen Fernwartungssoftware ohnehin jeden Tag Menschen per Computer zusammen. Diesen Ansatz in einer Videokonferenz-Software weiterzudenken, klingt schlüssig. Das Ergebnis namens Teamviewer Meetings eignet sich zumindest in der Gratisversion aber nur für sehr kleine Teams. Mehr als fünf Menschen können sich auf diese Weise nicht von Angesicht zu Angesicht betrachten.

Die eigentliche Videokonferenz führt ihr mit Clients für Windows, Mac, Android und iOS. Eine Web-App gibt es nicht. Alternativ wählt ihr euch per Telefon ein. Gespräche lassen sich per Outlook-Addon planen. Während der Videokonferenz könnt ihr den Bildschirm teilen und Nachrichten per Textchat austauschen.

Nehmt ihr Geld in die Hand, erhöht Teamviewer Meeting das Teilnehmendenlimit auf 50 Menschen (Tarif Meeting 50, 7,49 Euro pro Monat und Gastgebende), 100 Menschen (Tarif Meeting 100, 9,99 Euro pro Monat und Gastgebende) oder 300 Menschen (Tarif Company, 15,49 Euro pro Monat und Gastgebende). Dazu kommen beispielsweise erweiterter Support, Reporting-Funktionen, die Möglichkeit, Gespräche aufzuzeichnen, und gebührenfreie Einwahlnummern.

Andere Extrafunktionen wie beispielsweise ein virtuelles Whiteboard oder Gesprächstranskription? Fehlanzeige. Für das Zusammenspiel mit Raumsystemen für Videokonferenz-Hardware ist Teamviewer Meeting derzeit ebenfalls nicht vorgesehen.

Teamviewer Meeting ist wie Zoom Ende-zu-Ende verschlüsselt, auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ist möglich. Nach eigenen Angaben ist die deutsche Software zudem DSGVO-konform – ein Gebiet, bei dem US-Anbieter Zoom immer wieder Kritik einfahren muss.

Videokonferenzsoftware von Jitsi Meet: Punktet mit Datenschutz

Als Alternative zu Zoom wird unter technikaffinen Anwender:innen Jitsi Meet hoch gehandelt. Es bietet nämlich alles, was das Nerd-Herz begehrt. Es ist Open Source und lässt sich daher mit genügend Fachwissen auf Schwachstellen durchleuchten. Außerdem werden Datenschutz und Privatsphäre großgeschrieben, weil Videogespräche keine Nutzer:innenkonten benötigen und von Haus aus verschlüsselt sind. Darüber hinaus ist die Videokonferenz-Software an sich vollkommen kostenlos einsetzbar, weswegen sie aus unserem Vergleich etwas heraussticht.

Geht es einfach darum, mit Jitsi Meet schnell ein Videogespräch auf die Beine zu stellen, zeigt sich die Lösung sehr intuitiv. Es genügt, im Browser oder in den Apps für iOS und Android den Namen für ein Meeting einzugeben und auf „Go“ zu drücken. Anschließend kopiert man die URL und sendet sie an die gewünschten Teilnehmenden. Rufen diese den Link auf, sind sie automatisch drin. Zur Sicherheit aktiviert man am besten noch einen Passwortschutz.

Wie bei einem kommerziellen Anbieter läuft das Videogespräch in diesem Fall über eine Serverinstanz des Jitsi-Projekts. Übliche Funktionen wie Screensharing, Telefon-Einwahl und ein Textchat sind dabei integriert. Aufzeichnen lässt sich das Gespräch, indem man die Datei bei Dropbox speichert.

Klingt perfekt. Gibt es überhaupt keinen Haken? Ja, und zwar wenn sich aus dem spontanen Videogespräch ein regelmäßiger Konferenztermin für Großgruppen entwickelt. Dafür sind die Serverkapazitäten des Projekts nämlich nicht ausgelegt. Wer in diesem Fall eine stabile Übertragungsqualität für Videokommunikation im großen Stil realisieren will, muss selbst Hand anlegen und das Hosting im eigenen Hause stemmen. Die genannten und weitere Zusatzfunktionen sind eigenhändig via Plug-ins zu integrieren.

Klappt etwas nicht auf Anhieb, hilft im besten Fall die Community weiter, einen kommerziellen Support gibt es nicht. Für genügend Serverpower und effektives Troubleshooting sind daher unter Umständen doch wieder jede Menge Kosten und Zeit einzuplanen. Das ist die Kehrseite der kostenlosen Open-Source-Lösung Jitsi Meet. Ohne IT-Begeisterte im Team oder ein paar Sysadmins mit freien Kapazitäten im Hintergrund geht nicht viel, wenn die Ansprüche hoch sind.

Big Blue Button: Deutscher Player aus dem Bildungshintergrund

Eine Zoom-Alternative, die auch bei euch beliebt ist, ist die Software von Big Blue Button. Die Firma dahinter sitzt im deutschen Remscheid und bietet ihre Videokonferenz-Tools beispielsweise für Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten, aber auch für Unternehmen an.

Im Gratismodell können leider nur zwei Menschen an Konferenzen teilnehmen, die Redezeit ist auf 30 Minuten beschränkt. Funktionen wie das konferenzinterne Whiteboard, die Möglichkeit zu streamen oder eine Telefoneinwahl sind aber auch hier schon gegeben.

Wer sich für ein Bezahlpaket entscheidet, zahlt abhängig von der ausgewählten Teilnehmerzahl. Im Verbindungspaket „Normal“ erhöht sich die maximale Konferenzdauer auf 24 Stunden, außerdem gibt es beispielsweise Möglichkeiten, Lernsoftware einzubinden, Breakout-Rooms zu erstellen und zusätzlichen Speicherplatz zu nutzen.

Big Blue Button ist Open Source und ermöglicht es, ähnlich wie Jitsi, über eigens aufgesetzte Server zu arbeiten. Das macht es in puncto Datenschutz zu einer beliebten Zoom-Alternative, auch die Zusatzfunktionen sind teilweise extra auf Bildungsinhalte zugeschnitten.

Fazit: Videokonferenzsoftware für alle Zwecke

Der Markt für Videokonferenzsoftware bietet eine große Auswahl an Lösungen, mit denen ihr euch ohne großen Aufwand aus dem Homeoffice heraus mit euren Teams vernetzen könnt. Dabei reichen oft auch schon die Gratisversionen. Wenn sie euch nicht ausreichen, könnt ihr immer auch auf kostenpflichtige Bezahl-Abos upgraden.

Die Lösungen unterscheiden sich sowohl in den kostenlosen als auch kostenpflichtigen Varianten in der Zahl der maximal möglichen Teilnehmenden sowie in diversen Extrafunktionen. Dazu zählen unter anderem die Möglichkeiten, Videogespräche aufzuzeichnen und währenddessen Textnachrichten, Dateien und Ideen auf Whiteboards auszutauschen. Ob Teilnehmende sich mit einem eigenen Account, einem Link oder notfalls per Telefon einwählen können, sind ebenfalls Unterscheidungskriterien.

Besonders schnell könnt ihr beispielsweise mit den kostenlosen Angeboten Lifesize Go und Jitsi Meet Videokonferenzen starten. Sie sind jedoch ebenso wie die Gratisvarianten von Teamviewer Meetings, Slack und Big Blue Buttons nur für kleine Teams geeignet. Durch eine eigene Serverinstanz könnt ihr Jitsi Meet allerdings auch im großen Stil aufziehen, wenn ihr die Kapazitäten dafür habt. Selbst ohne großen IT-Aufwand nicht so schnell an Gruppengrenzen stoßt ihr mit den Null-Tarifen von Zoom, Google Meet und Microsoft Teams.

Wünscht ihr euch eine komplette Kollaborationslösung, ist Microsoft Teams in diesem Vergleichsfeld vorzuziehen. Bei der Alternative Slack sind die Videofähigkeiten einfach zu schwach ausgeprägt. Was Extrafunktionen betrifft, sticht die Gratisversion von Zoom hervor. Dort gehört vieles dazu, was woanders Geld kostet. Vielredner:innen dürfte aber die Beschränkung auf 40 Minuten pro Gespräch stören.

Solltet ihr Teammitglieder haben, die derzeit im Zwangs-Homeoffice über keinen Dienstrechner und womöglich nicht einmal über einen schnellen Internetanschluss verfügen, ist die Telefoneinwahl wichtig. Bei Zoom, Big Blue Botton und Teamviewer Meetings gehört das beispielsweise auch in der Gratisversion zum Funktionsumfang. Bei Jitsi Meet ist das der Fall, wenn ihr die Serverinstanz der Projektbetreiber verwendet.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. Mai 2022 aktualisiert. 

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24 Kommentare
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Dein t3n-Team

Simon

Ich denke ihr solltet Jitsi Meet auch noch in die Liste aufnehmen. Kostenlos, Open Source und ohne login. Gerde für kleine Firma optimal, da man sich nicht erst mit einem LIzenzmodell und Accounts rumschlagen muss, sondern direkt Produktiv in den Call starten kann: https://meet.jit.si/

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Florian Warnecke

Dieser jitsi Server ist oft etwas überlastet. Es gibt aber noch zahlreiche andere, die frei nutzbar sind: https://github.com/jitsi/jitsi-meet/wiki/Jitsi-Meet-Instances
Oder man installiert selbst einen.

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Wayne

Dasselbe dachte ich auch, als ich den Artikel lass. Schade, dass die wirklich gelungene, uneingeschränkte Jitsi Applikation aussen vor blieb… Einfach Raum erstellen, Leute per Link einladen (welche auch per Telefon teilnehmen können), Nachrichten austauschen, Dokumente anhängen… Alles was MS Teams kann, nur gratis :)

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Carola

Zu Skype schreibt ihr, „Dazu loggen sich alle mit einem Microsoft-Konto ein. “ Das ist nicht korrekt, es besteht die Möglichkeit, Besprechungen per Link freizugeben, mit diesem können die Teilnehmer als „Gast“ mit einem eigenen Namen teilnehmen.

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Berti Kolbow-Lehradt

Vielen Dank für den Hinweis. Die Stelle ist korrigiert.

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Heiner

Der Abschnitt zu Teams sollte von jemand überarbeitet werden, der sich damit auskennt. Für Audio-Dial-in braucht man keine E3-Lizenz, um die Option zu buchen und man (hier Office 365 Business Pro) kann auch Gäste einladen, die mit Klick auf den Link ganz ohne MS Account an einem Videomeeting teilnehmen können.

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Berti Kolbow-Lehradt

Danke für die Hinweise. Der Aspekt mit Einladungen per Link ist korrigiert. Die Tarif-Voraussetzung für Telefoneinwahl in Videokonferenzen prüfe ich und ändere sie gegebenenfalls. Die aktuelle Textstelle basiert auf der mir vorliegenden Preisübersicht.

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Günter Thomas

Mir fällt noch Jami als Video-Chat ein. Skype ohne Microsoft. Funktioniert sehr gut.

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Carlo

Warum stellt Ihr immer ausführlich Zoom vor ohne auf die eklatanten Sicherheitsmängel und der unfreiwilligen Datenübermittlung an FaceBook hinzuweisen?

Warum stellt Ihr nicht Jitsi vor?

In meinen Augen habt Ihr wirklich eine schlechte Wahl bei Euren Video All Tools gefunden. Das deklassiert Eure Redaktion eindeutig!

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Dieter Petereit

Augen auf und genau geschaut. Wir berichten auch sehr deutlich über die Kritik an Zoom.

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nextcloud

Was ist mit Nextcloud?

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Olaf Winterscheidt

Wolltet ihr Jitsi als Geheimtipp für sich behalten? :)))

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Silvester Schmidt

Guter Überblick. Mir fehlen allerdings Aussagen zur technischen Qualität und Stabilität der einzelnen Tools. Teilweise eignen sich die vorgestellten Systeme nicht für den professionellen Einsatz, weil es häufig zu Bild- und Tonabbrüchen kommt. Das sind m.E. die Gründe für den Siegeszug von Zoom.

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Quin Drupel

Discord ist zwar für den Bereich Gaming konzipiert, bietet aber viele Anpassungsmöglichkeiten und die Audioqualität ist mittlerweile auch ziemlich gut.

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Helmut

Ich muss hier mal meine Tipps mitteilen, gerade weil immer nur die selben Online Anbieter genannt werden, die noch nicht einmal Full HD Video oder gar Ultra HD Video unterstützen. Wir nutzen seit 5 Jahren TurboMeeting was sehr stabil seit Jahren läuft und auf Dauer auch besser für Unternehmen geeignet ist. Unbegrenzt viele Benutzerkonten ist nicht nur der einzige Vorteil, es ist eine echte On Premises Server Lösung. Durch den Kauf entstehen auch nur einmal Kosten, und nicht Jahr für Jahr wie bei den Miet-Angeboten. Oder wer z.B. gerne einen WebRTC Server möchte der kann unter https://www.phone-power.com/ ein Angebot anfordern.

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U. Perl

Zu Webex Meetings schreibt Ihr: „Die App läuft auf allen gängigen Plattformen…“ – Entweder ist für damit für Euch wohl Linux nicht „gängig“ oder die Installation mit einem 32bit-Flash zählt als „läuft“.
Lange Rede … – unter Linux ist mit Cisco Webex Meetings nicht viel los.

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Berti Kolbow-Lehradt

Danke für den Hinweis. Ich habe den Aspekt ergänzt.

Antworten
Martin

Die meisten dieser Tools hier sind aus meiner Sicht im beruflichen Alltag eher als schwierig zu bewerten, und ich habe tatsächlich alle auch selbst getestet. Gerade bei den SaaS Angeboten aus den USA ist einerseits Datenschutz ein Thema, andererseits ist die Qualität seit Beginn der Krise stark eingebrochen – Audio geht fast immer noch gut, aber das Video ist teilweise deutlich unter SD.
Es gibt außerdem inzwischen auch genug Anbieter von Open Source Lösungen, so dass man diese nicht mehr selbst hosten muss, da sollte auch Big Blue Button erwähnt werden. Das kommt zwar eigentlich aus dem Bildungsbereich, wurde aber von einigen Anbietern für die Business Nutzung adaptiert, bspw. hier: https://www.slowfoodfast.de . Deren Testserver kann man auch umsonst benutzen. Eigentlich braucht niemand mehr Zoom!

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Ronald

Trember ist auch eine interessante neue Alternative – sogar aus Deutschland! Komplett kostenlos und ohne Registrierung. Funktioniert gut am Desktop und auch mobil – auch mit vielen Teilnehmern. Ermöglicht Screensharing, Fotos und sogar YouTube Videos teilen. Bin gespannt wie die sich weiterentwickeln. http://app.trember.com/

Antworten
Jan

Zu Webex Meetings: Leider funktionert die Web-Anwendung (Browser) nicht bei (gesicherten) Computern in Unternehmen, da müsste der Teilnehmer die App installieren. Ebenso ist mindestens der verbreitete Android-Browser Firefox nicht kompatibel.

Antworten
Lisa Brugger

Neben all den Lösungen möchte ich auch unser Start-Up aus Berlin erwähnen. Wir haben einen Video Gruppen Call entworfen, der etwas anders aufgebaut ist, als die üblichen Video Lösungen. Wir haben dabei vor allem die Abwicklung von größeren Gruppen in den Vordergrund gestellt. Die trember Lösung ist kostenlos, ohne Registrierung oder Installation, komplett Browser-basiert und https verschlüsselt, aktuell bis 50 Teilnehmer.
Vorzüge sind, dass man sich im Video Raum frei bewegen kann, Videos und Bilder teilen kann, und jeder Teilnehmer gleichzeitig seinen Screen teilen kann, da man alle Medien im Hintergrund verschieben und in der Größe variieren kann.
https://app.trember.com

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Matthias I.

Kurzt voran: Wieder ein super Beitrag.

Einige der Tools haben wir bei uns in der Firma auch schon durch, hier war auch immer der Datenschutz ein wichtiger Punkt. Wer dazu noch ein paar Infos bei einigen Tools möchte kann diese auf https://www.psw-group.de/blog/videokonferenz-software-vergleich-von-videokonferenztools/7529 finden.

Antworten
H. Fleischer

Auf jeden Fall gehört hier noch Akeyi auf die Liste – eine neue Lösung aus Deutschland, die sich sehr schnell bewährt hat und viel sicherer ist als die US-Anbieter. Wir nutzen es für Bewerbungsgespräche, klappt top.

Antworten
Jo

Von einem Technik-Mamagzin hätte ich mehr erwartet.
Erstens, die Unterscheidung ob selbst hostbar, innerhalb der EU und DSGVO-konform oder nicht.

Z.B. kostet die Lizenz der minimalsten Skype-Lösung 11 tausend Euro. Behörden, dazu zählen auch staatliche Schulen, müssen sich an die die DSGVO oder Vergleichbares halten und selbst hosten. Bzw. Firmen tuen dies, bei Schulen sehe ich starke Versäumnisse des Staates.

Es fehlen einige brauchbare Lösungen, z.B Apache Open Meeting, Big Blue Button

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