Wie Flixbus mitteilt, verzichtet das Unternehmen künftig auf den Einsatz elektrischer Fernbusse in Deutschland. Stattdessen sollen andere Antriebe, etwa Wasserstoff und Biogas, ausprobiert werden.
Passende Strecke, unpassendes Produkt
Ohnehin hatte Flixbus in Deutschland nur einen einzelnen elektrischen Fernbus im Einsatz. Dieser bediente seit Oktober 2018 die Strecke Mannheim-Frankfurt (über Heidelberg) und erfreute sich hoher Kundennachfrage. Mit einer Reichweite von rund 320 Kilometern konnte der Bus theoretisch die Strecke von rund 115 Kilometern pro Richtung gut bewältigen.
Zwei Aufladungen pro Tag waren geplant. Die Stadt Mannheim hatte hierfür sogar eine Ladestation am Busbahnhof finanziert. Eine zweite stand am Frankfurter Flughafen zur Verfügung. Über zwei Ladestecker sollte der Bus dann parallel mit je 40 Kilowatt geladen werden.
Wie sich allerdings im Verlaufe des Jahres herausstellte, war die im Bus-Modell C9 des chinesischen Herstellers BYD eingesetzte Lithium-Eisenphosphat-Batterie dermaßen fehleranfällig, dass der Bus teils Tage am Stück nicht einsatzfähig war. Da BYD keinen europäischen Standort betreibt, gestaltete sich der Service nach Unternehmensangaben als überaus schwierig. Letztlich traf das Unternehmen die Entscheidung, den Elektro-Bus auszumustern.
Elektrobusse erst wieder mit heimischen Herstellern
Nun will Flixbus erst dann erneut über den Einsatz von Elektrobussen nachdenken, wenn sich hierzulande geeignete Hersteller bieten würden. Das sei laut Flixbus bislang nicht der Fall. Stattdessen werde nun mit der Brennstoffzelle und dem Biogas-Antrieb experimentiert, um klimaneutrale Beförderungskonzepte zu schaffen. Spätestens 2021 sollen entsprechende Busse zum Einsatz kommen und spätestens 2030 will Flixbus komplett klimaneutral fahren.
Ob Flixbus die beiden Elektro-Fernbusse, die in Frankreich im Einsatz sind, weiter betreiben wird, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt. Hier kommen Fahrzeuge des chinesischen Herstellers Yutong zum Einsatz. Zu deren Zuverlässigkeit in technischer Hinsicht gibt es bislang keine Informationen. Yutong ist derzeit der weltweit größte Hersteller von Bussen und hat neben konventionellen auch Brennstoff- und Batterie-Busse im Angebot.
Der Stopp des Elektro-Experiments ist unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten nachvollziehbar. Das Unternehmen ist bei seiner knappen Kalkulation absolut auf reibungslose Abläufe angewiesen.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Ich behaupte mal, dass ist der Anfang vom Ende des künstlich herbeigeführten Elektrobooms. Benziner und Erdgas werden für lange Zeit der Treibstoff sein.