Insgesamt viermal wurde das aus China stammende soziale Netzwerk in Pakistan verboten. Grund der Sperren waren stets unangemessene Inhalte für die Bürger des südasiatischen Staates. Inhalte, die bei Tiktok in Pakistan gezeigt werden dürfen, müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Sie müssen dabei den „religiösen, kulturellen, ethnischen und nationalen Sicherheitsempfindlichkeiten Pakistans“ entsprechen. Wie aus der Formulierung bereits hervorgeht, bedeutet dies eine sehr niedrige Toleranz gegenüber Inhalten, die den Islam verspotten, politischen Extremismus kritisch beäugen oder anderweitig als unanständig gelten.
Für Bytedance, die Firma, die hinter Tiktok steckt, ist die Entscheidung zur Rückkehr auf die Smartphones der pakistanischen Bevölkerung trotz der Einschränkungen ein willkommener Gewinn. Pakistan ist vom Bevölkerungsreichtum her die fünftgrößte Nation der Welt und daher ein sehr begehrter Markt für asiatische Unternehmen. Auch die chinesische Regierung begrüßt die Entscheidung Pakistans und hofft, die diplomatischen Beziehungen verbessern zu können.
Neue Verbote nicht ausgeschlossen
Wie lange Tiktok dieses Mal am Netz bleibt, bleibt abzuwarten. Die Geschichte hat gezeigt, dass Pakistan immer wieder gern bei kleinsten Verstößen Verbote einführt. Facebook, Twitter und auch Youtube wurden bereits mehrfach verboten. Oftmals genau kurz nach derartigen Bekanntmachungen, wie es jetzt im Tiktok-Fall geschehen ist.
Beide Seiten näherten sich offenbar einander an und kurz danach wurde den sozialen Netzwerken schon wieder der Stecker gezogen. Pakistan wirft dabei gern mit kurzen, aber scharfen Verboten um sich, „um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten“.