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Viewer-Wishes auf Tiktok: Warum Fans jetzt für jeden Purzelbaum zahlen müssen

Tiktok experimentiert mit einem neuen Feature. Die sogenannten Viewer-Wishes sollen Fans die Möglichkeit geben, Einfluss auf die Streams ihrer Lieblingskünstler:innen zu nehmen. Welche Wünsche sich erfüllen lassen, legen die Tiktoker jedoch selbst fest.

3 Min.
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Mit Viewer-Wishes können Tiktok-Creator jetzt spezifische Aktionen an Gift-Zuwendungen knüpfen und so die Interaktion mit Fans während Livestreams monetarisieren. (Foto: Shutterstock / kovop58)

Tiktok beschert seinen Creatorn einen brandneuen Ansatz, um mehr Geld im Livestream zu verdienen. Aktuell experimentiert die Plattform mit dem Feature Viewer-Wishes. Dabei können die Tiktoker vorab Gift-Zusendungen mit Aktionen kombinieren, die sie während eines Livestreams ausführen sollen. Das könnte mehr Zuschauer:innen dazu animieren, in die kostenpflichtigen Items zu investieren.

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So funktionieren Viewer-Wishes auf Tiktok

Die neue Funktion Viewer-Wishes ist für erste ausgewählte Creator in den USA und womöglich auch anderen Märkten wie Australien verfügbar. Der Creator und Social-Media-Experte Jonah Manzano, ansässig in Australien, berichtet auf Threads vom Feature. Dabei zeigt er in Screenshots, wie dieses funktioniert.

Bei den Viewer-Wishes können die Creator Templates für bis zu sechs Performance-Optionen erstellen. Diese werden dann im Livestream auf Tiktok den Zuschauer:innen als Optionen angezeigt, sodass sie eine vorgeschlagene Aktion des Creators einfordern können. Es kann sich um einen simplen Gruß handeln, um das Singen einer Melodie, einen Robodance oder eine Challenge. Tiktok selbst liefert im Template Creator einige Hinweise, aber die Künstler:innen können und sollten selbst kreativ werden. Damit Fans ihre favorisierten Tiktoker die gewünschte Handlung ausführen sehen können, müssen sie ein dieser Handlung zugewiesenes Gift senden.

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Die Tiktok-Gifts, verfügbar für Nutzer:innen ab 18 Jahren, sind Zuwendungen von Fans an Künstler:innen, die in Form von Coins erworben und im Rahmen von Livestreams sowie an einzelne Videos an diese gesendet werden können. Ähnlich wie bei Twitch oder Youtube können die Creator und die Plattform damit Zusatzeinnahmen generieren, weil die Fans für die verschiedenen Gift-Optionen – von Rosen bis zu Herzen – unterschiedlich viel zahlen müssen. Coins kosten rund einen Cent das Stück, 30 sind etwa für 32 Cent erhältlich. Manche Gifts kosten nur eine Münze, manche 100, und es gibt sogar welche für zigtausende Coins.

An den Tiktok-Gifts verdienen die Creator direkt mit, auch wenn Tiktok eine große Provision einstreicht. Laut The Drum bis zu 50 Prozent, FXC Intelligence geht im Rahmen einer Analyse sogar von bis zu 77 Prozent aus. Daher müssen Creator eine Menge Geschenke einstreichen, um darüber nennenswerte Summen erreichen zu können. Die Viewer-Wishes können ein Weg sein, um Fans und Zuschauer:innen zur Zahlung und Geschenkübergabe zu motivieren. Für die Funktion haben die Creator auch die Option, Viewer-Wishes automatisch im Livestream starten zu lassen, während ebenso verschiedene Display-Timer-Optionen verfügbar sind. Die Künstlerin Keda Berry aus den USA hat das Feature schon vor einigen Wochen entdeckt und es in einem Video erklärt.

Wermutstropfen für die Viewer ist die Kontrolle der Creator

Die Creator haben letztlich die volle Kontrolle darüber, ob und wie sie einzelne Gift-Optionen an eigene Handlungen in ihren Livestreams koppeln. Sie müssen darauf achten, keine Tiktok-Richtlinien und Urheberrechte zu verletzen, dürfen keine gefährlichen Aktionen durchführen und auch kein Gift-Baiting betreiben. Damit schließt Tiktok per se sexualisierte, riskante, gewaltvolle oder diskriminierende Handlungen aus – zumindest in der Theorie. Ob die Plattform Verstöße dagegen im Live-Kontext umfassend ahnden würde, ist jedoch fraglich. Auch ist Gift-Baiting nicht näher definiert, was Interpretationsspielraum für die Creator lässt.

Diese können unter anderem ganz banale Handlungen vorschlagen und beim Erhalt einer Rose einen Purzelbaum schlagen. Allerdings haben die Schenkenden kein Anrecht auf die Handlung, die Creator könnten die Handlung nach dem Gift-Erhalt auch verweigern. Wenn sie selbst die Aktionen festgelegt haben, ist das unwahrscheinlich, aber möglich.

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Doch gerade der Punkt, dass die Creator selbst die Aktionen festlegen, könnte für Langeweile sorgen, wenn sie keine innovativen oder interessanten Performance-Optionen einstellen. Sie könnten also ihre Fans vorab fragen, was sie sich wünschen. Diese Selbstbestimmung ist für die Creator relevant, macht den Feature-Namen Viewer-Wishes aber quasi zu einer Halbwahrheit.

Wann die Option umfassend für Creator ausgerollt wird und auch hierzulande nutzbar ist, steht bislang nicht fest. Du kannst in deinem Account prüfen, ob du eine Einladung für das Feature erhältst. Für das Livestreamen auf Tiktok musst du ein öffentliches Konto haben, mindestens 18 Jahre alt sein und mindestens 1.000 Follower haben.

Mehr Einnahmen mit Gifts sind nur ein Weg, um auf Tiktok Geld zu verdienen. Neuerdings setzt die Plattform auf eine Kooperation mit Booking.com sowie das Modell Tiktok Go, um Creatorn mehr Einnahmeoptionen und Urlaubszielen mehr Buchungen zu verschaffen.

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Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.

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