Visionäre Flopps: 5 Tech-Erfindungen, die ihrer Zeit voraus waren

(Foto: dpa)
Tablet-PCs
Die Bezeichnung Tablet-PC ist viel älter als Apples iPad, das der iPhone-Konzern 2010 vorstellte. Eingeführt hat die Bezeichnung Microsoft kurz nach der Jahrtausendwende und die faltbaren Tablet-PCs mit Windows damals als das „Next Big Thing“ bezeichnet.

Microsoft-Gründer Bill Gates mit einem Tablet-PC 2002. (Foto: dpa)
Das Foto zeigt den Microsoft-Mitgründer und damaligen CEO Bill Gates am 7. November 2002 mit einem Tablet-PC. Die Geräte wurden damals nicht von Microsoft selbst, sondern von Hardware-Partnern wie Acer, HP, Fujitsu, NEC oder Toshiba hergestellt.
Auch wenn der Formfaktor und der Name an heutige Tablets wie das iPad erinnert, machten die damaligen Tablet-PCs einiges falsch. Sie wurden nicht mit Touchpad, sondern per Stift bedient und es lief Windows XP auf den Geräten. Weder Betriebssystem noch Programme waren auf die Tablet-Bedienung optimiert. Letztlich verhalf erst Apples Ansatz, ein komplett neues Gerät mit Hardware und Software aus einem Guss, der Geräteklasse der Tablet-PCs 2010 zum Durchbruch.
Google Wave
Im Mai 2009 war Google angetreten, die E-Mail zu revolutionieren – einer der ersten Dienste des Internets überhaupt. Google Wave war ein webbasierter Online-Dienst zur Echtzeit-Kommunikation – das Programm selbst sollte als Open-Source-Software veröffentlicht werden, und auch beim verwendeten Kommunikationsprotokoll setzte Google mit einem auf XMPP basierenden Protokoll auf einen offenen Open-Source-Standard.

Screenshot von Google Wave (Screenshot: Wikipedia)
Zum Start löste Google Wave tatsächlich eine gewisse Medienhysterie aus – die aber sehr schnell wieder abebbte. Dauerhaft konnte Google Wave die Nutzer nicht von sich überzeugen – bereits Anfang 2012 wurde der Dienst wieder abgeschaltet. Erst der 2012 gegründete Team-Kommunikationsdienst Slack hat das Prinzip der Echtzeitkommunikation in Gruppen so gut umgesetzt, dass es heute als Goldstandard für die Online-Unternehmenskommunikation gilt.
Friendster
Soziale Netzwerke gab es in der Geschichte des Internets einige – aber nur wenige waren so nah an dem späteren Platzhirschen Facebook wie das 2002 gegründete Friendster. Wie bei Facebook stand die Verbindung zwischen Freunden und Bekannten im Vordergrund, die eine Profilseite pflegten und einen „Activity Stream“ pflegen, der an die heutige Timeline von Facebook erinnert.

Friendster (Screenshot: www.geocities.ws/mitchdrio)
Bis April 2004 galt Friendster als das größte soziale Netzwerk der Welt – dann wurde es von dem ebenfalls 2002 gegründeten Myspace überholt, das einen Schwerpunkt auf Bands und ihre Fans legte. Danach wurden beide sehr schnell vom 2004 gegründeten Facebook überflügelt – und verschwanden in der Versenkung. 2006 machte Friendster noch einmal Schlagzeilen, als dem Unternehmen ein drei Jahre zuvor beantragtes Patent über die Berechnung und Darstellung von Freundschaftsbeziehungen in sozialen Netzwerken genehmigt wurde.
Bertelsmanns Napster
Napster war Ende der 1990er Jahre die erste massenhaft verbreitete digitale Tauschbörse zur illegalen Verbreitung digitaler Musik. Nach zahlreichen Klagen der US-Musikindustrie musste das Unternehmen aufgeben und wurde 2002 von dem deutschen Verlagsriesen Bertelsmann gekauft.
Und der wollte Napster zu einer Art Spotify umbauen: Unter dem damals zukunftsweisenden Slogan „Own nothing“ wurde für das Streamen von 1,5 Millionen Musikstücken geworben. Aber erst andere Dienste wie Spotify und Pandora Radio konnten das Prinzip des Musikstreamings viel später etablieren – das Konzept war in Zeiten kleiner Internet-Bandbreiten wohl noch verfrüht. Eine größere Bedeutung erlangte der Markennamen Napster nicht mehr.
Virtuality

Virtuality (Foto: Waldern/Virtuality Group)
2016 war ja auch das Jahr der Virtual Reality – mit Facebooks Ocolus Rift, der HTC Vive und Samsung Gear VR kamen erstmals kommerzielle VR-Lösungen im Massenmarkt an. Das ist sozusagen der zweite Frühling der Technologie, denn bereits Anfang der 1990er Jahre galt VR als angesagte Hype-Technologie.
Einer der Pioniere der Technik damals hieß Hier könnt ihr das System im Einsatz sehen.
„Visionär“ ist Microssofts Tablet-PC mit Stift-Bedienung sicherlich nicht gewesen. Wer sich eine 30 Jahre alte Fernsehserie anschaut, wird Tablet-PCs mit Touchpad-Bedienung genau so, wie sie später von Apple gebaut wurden, bereits dort sehen können (Star Trek TNG), selbst die rundgelutschten Apps als Bedienelemente. Klar scheitern Produkte, die technisch noch mehr als eine Generation von der eigentlichen Vision entfernt sind. Insofern hat Apple alles richtig gemacht und gleich die finale Vision umgesetzt.
Es ist ein Unterschied ob du etwas nur skizzierst oder es tatsächlich baust ;)
In der Serie gibt es auch Warp-Antrieb und trotzdem kann es bis heute keiner bauen oder geschweige mit Lichtgeschwindigkeit reisen. Da liegt ein kleines GAP zwischen Fiktion und der Realität.
Mit den Commis (Communicator 9000 – 9210 – 9500 – E90) war Nokia seiner Zeit auf weit voraus. Und irgendwann wird es vermutlich ein iPhone mit richtiger Tastatur geben und Apple lässt sich als genialer Erfinder feiern.
https://medium.com/@JensV/liebe-auf-den-zweiten-blick-3b41ac120926#.bnc8eecf5
>>Erst der 2012 gegründete Team-Kommunikationsdienst Slack hat das Prinzip der Echtzeitkommunikation in Gruppen so gut umgesetzt, dass es heute als Goldstandard für die Online-Unternehmenskommunikation gilt.<<
Kompletter Unfug.
Das Prinzip der Echtzeitkommunikation haben schon lange vorher anders Systeme mit großem Erfolg eingeführt, allen voran das IRC Protokoll (https://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Relay_Chat). Slack ist in der Tat nichts anderes als eine web-zentrische proprietäre Kopie von IRC. Die IRC Befehle wurden sogar größtenteils übernommen. Auch ist das Slack Interface dem eines IRC clients nachempfunden.