
Das Fintech Vivid, das erst seit gut zwei Jahren am Markt ist, fiel in der Vergangenheit vor allem als einer der umtriebigsten Herausforderer der Fintech-Welt für Privatnutzer:innen auf. Durch ein recht effektives Empfehlungsmarketing und entsprechende Cashback-Programme gelang es der in Berlin ansässigen Bank, innerhalb von neun Monaten 100.000 Kund:innen zu gewinnen.
Jetzt erweitert das Fintech, das (wie zahlreiche andere Fintechs und Neobanken) mit der technischen Plattform der Cloud-basierten Solarisbank arbeitet, die Produktpalette um Business-Banking für Freelancer und Selbstständige. Mit der beliebten Pocket-Struktur sollen Vivid-Business-Kund:innen neben den normalen Pockets Zugriff auf Business-Pockets haben – und das (anders als bei Mitbewerbern) in derselben App.
Man habe, erklärt ein Unternehmenssprecher, Vivid Business mithilfe von Freelancer:innen innerhalb der Community geschaffen und wolle das Produkt auf die Bedürfnisse von Selbstständigen abstimmen. Bisher können alle Kund:innen in Deutschland das Produkt buchen, die haupt- oder nebenberuflich einer selbständigen Arbeit nachgehen. Weitere Gesellschaftsformen wie GmbH und UG werden allerdings bisher nicht unterstützt.
Viele Pockets – mit eigenen deutschen IBAN
Die beliebte Pockets-Struktur, also Unterkonten mit jeweils eigener IBAN, kommt dabei auch für Vivid Business zum Einsatz. In bis zu 15 kostenlosen Business-Pockets können Selbstständige ihre Einnahmen und Ausgaben organisieren – von Steuern über tägliche Geschäftsausgaben bis hin zu Rücklagen. Durch die geteilte und doch gemeinsame Organisation der geschäftlichen und privaten Finanzen können Vivid-Business-Kund:innen in Echtzeit ihren Verdienst in private Pockets verschieben und neue Geschäftsanschaffungen direkt über Business-Pockets begleichen.
Auch wenn hierfür dieselbe Plattform und App zum Einsatz kommt, wird allerdings streng getrennt zwischen Privat- und Geschäftskonto. Doch anders als etwa beim Mitbewerber N26, der einem Kunden oder einer Kundin nur jeweils ein Konto – geschäftlich oder privat genutzt – anbietet, können Vivid-Nutzer:innen beides bekommen.
Als Marketing-Gimmick gibt es für die Business-Kund:innen eine exklusive schwarze Platinum-Business-Vivid-Debitkarte von Visa, kombiniert mit einem Prozent Cashback bei Vivid Standard und zwei Prozent Cashback bei Kartenzahlung mit Vivid Prime. In Kombination mit „Kunden werben Kunden“ gibts sogar verdoppelten Cashback von bis zu vier Prozent. Und, wie zu erwarten, nutzt Vivid das Business-Konto für entsprechend erhöhte Cashbacks bei bestimmten Unternehmen wie HP oder Fiverr Business, bei denen bis zu zehn Prozent Cashback gewährt werden. Das Prime-Abo für 9,90 Euro, das Kund:innen bereits privat nutzen, erstreckt sich dann auch auf das Geschäftskonto. Eine Girocard ist hingegen nicht verfügbar.
Über neue Features stimmt die Vivid-Community ab
Inklusive bei allen Geschäftskonten sind unbegrenzt kostenlose SEPA-Überweisungen sowie Lastschriften und ein Wechselservice in mehr als 100 Fremdwährungen. Da Vivid unter dem Dach der Solaris, einer Bank mit deutscher Einlagensicherung und Bafin-Lizenz, tätig ist, gelten auch für alle Einlagen bis 100.000 Euro die üblichen Sicherungsmechanismen der deutschen Einlagensicherung.
Das Unternehmen will die Business-Services, ähnlich wie andere Mitbewerber, in Zukunft um weitere Funktionen und Services erweitern. Rechnungserstellung über die App sowie eine Datev-Anbindung sind nach den Worten eines Unternehmensvertreters die ersten Features, die schon relativ weit gediehen sind. Man wolle regelmäßig Feature-Abstimmungen und Brainstorming-Workshops mit der wachsenden Community durchführen, um so das Produkt genau auf die Zielgruppe abzustimmen.