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Porträt

Vivid Money: Neue Fintech-Plattform aus Berlin geht an den Start

Noch eine Challengerbank? Mit Vivid Money geht in Deutschland jetzt eine „mobile Finanzplattform fürs Banking, Sparen und Investieren“ an den Start. Das Fintech bietet ein interessantes Mashup von Funktionen.

5 Min.
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Noch eine Digitalbank? Vivid verknüpft viele Features aus der Fintech-Szene. (Foto: Vivid)

Das Fintech-Startup mit Sitz in Berlin setzt wie viele andere Digitalbanken auch auf einen Mobile-First-Ansatz und hat die App im Fokus. Überhaupt erinnert vieles, was das von zwei russischen Gründern gestartete Unternehmen bietet, an N26, Revolut, Kontist und Co. auf der einen Seite und an No-Frills-Investment-Startups wie Trade Republic oder Robinhood und nicht zuletzt auch an den Multiwährungsdienst Transferwise. Ein Mashup mit vielen Ideen also, die aber mehr als nur gut „zusammengeklaut“ sind. Denn ähnlich wie beim chinesischen Wechat Pay ergeben sich aus der Kombination der diversen Lösungen einige Mehrwerte für den Kunden.

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Über die Vivid-Money-App sollen Kundinnen und Kunden ab dieser Woche in wenigen Minuten mit volldigitaler Antragsstrecke kostenlos ein Konto eröffnen und ihre Finanzen einfach und intuitiv über das Smartphone verwalten können. Realisiert wird das Ganze, wie viele andere Banking-Angebote im Digitalumfeld auch, mit der Solarisbank, als Anbieter für die Debitkarte kommt Visa zum Zug. Kunden, die sich für das Premium-Modell anmelden, erhalten ohne Mehrkosten eine physische Metal-Debitcard, die äußerlich keine Rückschlüsse auf den Besitzer zulässt. Sie kommt also ganz ohne Identifizierungsdaten aus: keine Kartennummer, kein Ablaufdatum, keine Prüfnummer.

Dank der Solarisbank-Integration handele es sich übrigens vom Start weg um eine deutsche Iban, die vergeben werde, so die Gründer. Zunächst können nur Privatkunden ein Vivid-Money-Konto bekommen, später könnten nach den Worten der Gründer auch Geschäftskonten für kleinere Unternehmen hinzukommen.

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Vivid Money unterstützt kostenlose Bargeldabhebungen weltweit von bis zu 200 Euro (Vivid Standard) beziehungsweise 1.000 Euro (Vivid Prime). Die Einlagen sind im Rahmen der deutschen Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro abgesichert. Anders als viele Mitbewerber erklärt das Unternehmen gleich, dass man nicht nur Google Pay unterstütze, sondern demnächst auch Apple Pay anbieten werde.

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Fintech-Mashup aus Cashbacks, Währungskonten, Brokerage

Neben dem klassischen Bankkonto bietet die App, die in weiten Teilen vergleichbaren Angeboten doch sehr ähnlich sieht, ein Cashback-Programm sowie Unterkonten in Fremdwährungen, wie wir sie von Transferwise kennen. Die Cashback-Idee haben derzeit viele Banken, wobei Vivid Money zum Start nach eigenen Angaben erst einige Angebote bereithält, die über die Interchange-Gebühren bestritten werden. Mittelfristig sollen aber Koops mit Partnern hinzukommen, an denen das Unternehmen dann auch etwas extra verdienen dürfte.

Dabei können alle Vivid-Money-Kunden am sogenannten Champion-Cashback-Programm teilnehmen. Alle Besucher eines Restaurants oder Cafés werden innerhalb von zwei Wochen hinsichtlich ihrer Ausgaben, die sie dort mit ihrer Vivid-Karte getätigt haben, verglichen. Die Person, die am Ende der zwei Wochen dort den höchsten Geldbetrag ausgegeben hat, wird für die nächsten zwei Wochen „Champion“ dieser Gastronomie und erhält zehn Prozent Cashback auf jeden Betrag, den sie dort in diesem Zeitraum ausgibt. Muss man in Sachen Datenschutz aber auch wollen …

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Interessant ist in der Tat auch das anvisierte Erlösmodell: Neben Interchange-Gebühren will man mit einem Premium-Konto Geld verdienen (die ersten drei Monate kostenlos zum Testen, danach 9,90 Euro pro Monat). Hinzu kommen Conversions über Dienste, die an Dritte vermittelt werden – neben der Cashback-Idee dürfte es dabei wohl mittelfristig auch um zum Thema Geld passende Angebote gehen, ähnlich wie das viele Mitbewerber vormachen.

Geplant ist außerdem ein Brokerage- oder Investmentprodukt, zu dem das Unternehmen noch nicht allzu viel verrät – weder genaue Konditionen und Modalitäten noch den Partner, mit dem dies realisiert wird, benennt Vivid hier. Es solle aber, da es sich um eine der Kernfunktionen handelt, „zeitnah“ gelauncht werden. Der Beschreibung nach („überwiegend kostenlos in Aktien und ETFs investieren“) dürfte es sich dabei um einen der No- oder Low-Cost-Brokerage-Dienste handeln, die mit etwas Einschränkung in der Individualität durchaus für viele Anleger und Sparer geeignet sind.

Deutschland als erster Markt für Vivid Money

Deutschland ist dabei der erste und zunächst einzige Markt, in dem die Produkte Vivid Standard und Vivid Prime verfügbar sein werden. Eine Expansion in weitere europäische Länder sei natürlich geplant, erklärt Alexander Emeshev, einer der beiden Gründer des Berliner Startups, das nach eigenen Angaben bereits heute 130 Mitarbeiter beschäftigt. Warum man sich einen Markt wie Deutschland für den Start ausgesucht hat, der ja bereits in Sachen Challengerbanken reichlich umkämpft ist, erklärt er (neben der Liebe für Berlin) damit, dass man mit Deutschland gleich den größten europäischen Markt anvisiert habe, an dem die Kunden spar-orientiert seien. Zudem gäbe es noch eine Reihe von Banking-Gebühren, die man unterbieten könne. „Wir ermöglichen unseren Kunden, ihr finanzielles Leben einfach, sicher und in all seinen unterschiedlichen Facetten zu organisieren – vom Ausgeben über das Sparen bis zum Investieren. Alles in einer App und individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten“, sagt Artem Yamanov, Mitgründer von Vivid Money.

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In der Tat könnte Vivid mit dem holistischen Ansatz – ein Produkt für alle Belange rund ums Geld, wie ihn ja teilweise auch Unternehmen wir Klarna anstreben – erfolgreich sein. Denn etablierte Banken, deren Geschäftsmodell früher mal zum Teil auf Zinseinnahmen basierte und die deswegen jetzt an der Kostenschraube drehen müssen, vergraulen vor allem preisbewusste Kunden. Noch dazu bieten Apps wie Vivid Money (aber auch N26 und Co.) eine Vielzahl von Auswertungsfunktionen, die dem Kunden mehr Überblick über seine finanzielle Situation bieten.

Auch wenn der Kunde möglicherweise nicht alle Features benötigen wird, sind ein paar Funktionen durchaus zum Hinschauen: Neben kostenlosen Unterkonten mit eigener Iban, etwa für Sparprojekte, lassen sich über Drag-&-Drop in Sekundenschnelle Geldbeträge in einzelne Pockets verschieben – und das in rund 100 unterschiedlichen Währungen, wobei die Wechselkurse von Morningstar hinterlegt sind. Bereits vor dem eigentlichen Einsatz der Fremdwährung können Vivid-Nutzer ihr Geld zum günstigsten Live-Kurs gebührenfrei wechseln. Die eigene Visa-Debitkarte kann zudem allen Pockets per Drag-&-Drop zugeordnet werden.

Für Visa und die Solarisbank war Vivid Money in seiner Agilität wohl schon vor dem Start ein spannender Partner. Man habe die Implementierung in vier bis fünf Monaten realisert, heißt es – ein Wert, der in der Bankenwelt mit ihrer Regulatorik durchaus sportlich ist.

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2 Kommentare
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Denny

Warum die Erwähnung, dass es Russen sind? Wirkt komplett deplatziert, der Hinweis auf Nationalität, statt als erstes ihren Werdegang oder ihre bisherigen Arbeitgeber zu nennen. In einem journalistischem Medium gehört sich dieser Verweis zu Beginn nicht.

Antworten
johnbob

Ich finde die Information im Gegensatz zu Ihnen durchaus wichtig, wenn Ihnen der Werdegang soviel bedeutet können Sie diesen ja selbst recherchieren. Aber ob ich mein Geld bei einer richtigen deutschen Digitalbank oder unter dem digitalen Kopfkissen einiger Russen lagere wäre für meine Wahl schon ziemlich ausschlaggebend. Bei digitalen Banken ist die Banklizenz und der Firmensitz für den Vertrauensvorschuss noch unwichtiger als sonst daher spielt die Frage der Besitzverhältnisse eine viel stärkere Rolle und hat somit eine gewisse Aufmerksamkeit im Artikel verdient.

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