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Vly: Kann dieses DHDL-Startup den veganen Food-Markt erobern?

Einen Löwen-Deal gab es für dieses Startup zwar nicht, trotzdem bringen sich die Macher von Vly in Stellung. Kann der Erbsendrink eine Alternative für die umstrittene Hafermilch Oatly sein?

Von Vicky Isabelle Bargel
3 Min. Lesezeit
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Die Vly-Gründer glauben an eine Zukunft ohne Kuhmilch. (Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer)

„Vlyheit für alle Kühe“ – das fordern die drei Gründer Nicolas Hartmann, Niklas Kattner und Moritz Braunwarth vom Food-Startup Vlyfoods. Die drei haben eine Milchalternative aus gelben Spalterbsen entwickelt und wollten damit die Investoren bei „Die Höhle der Löwen“ begeistern. In der zweiten Sendung der achten Staffel sind die drei Gründer als erstes zu sehen. Und tatsächlich können die drei mit ihrem veganen Produkt überzeugen – zu einem Deal kommt es allerdings nicht. Kann Vlyfoods trotzdem den veganen Food-Markt für sich erobern? Und kann Vly vielleicht eine Alternative für den Haferdrink Oatly sein, der gerade in der Konsumentenkritik steht?

Vegane Produkte sind beliebter denn je

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Kuhmilch ist ein Auslaufmodell. Davon ist zumindest Vlyfoods-Gründer Nicolas Hartmann fest überzeugt. Er lebt bereits seit sechs Jahren vegan und ist damit nicht allein. Die Zahl der Veganer ist in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf über 1,3 Millionen Menschen angewachsen. Kein Wunder also, dass Fleisch- und Milchalternativen boomen. Erst kürzlich hat die Rügenwalder Mühle bekannt gegeben, dass sie mittlerweile mehr Umsatz mit Fleischersatzprodukten als mit Fleisch macht.

Die Gründer von Vlyfoods haben den Bedarf nach veganen Ersatzprodukten ebenfalls erkannt. Dabei mussten sie allerdings feststellen, dass es zwar jede Menge Milchersatzprodukte aus Hafer, Mandel und Soja gibt, doch keines der Produkte konnte bis dato mit wirklich guten Nährstoffen aufwarten. Eine Marktlücke, die Hartmann, Kattner und Braunwarth schließen wollen. Vor allem an einem höheren Proteingehalt haben die Gründer dabei gearbeitet und ein Produkt geschaffen, dass nicht nur für Veganer interessant sein soll. Als Rohstoff haben sich die Gründer schließlich für die gelbe Spalterbse entscheiden. Ein Rohstoff, der nachhaltig und lokal angebaut werden kann. Im Vergleich zu regulärer Kuhmilch wird für die Produktion von Vly deshalb 13 Mal weniger Wasser, 15 Mal weniger CO2 und fünf Mal weniger Anbaufläche benötigt.

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Die Bewertung war den Löwen zu hoch

Gelauncht wurde der vegane Pflanzendrink von Vlyfoods Anfang 2020. Durch ein Investment der Löwen bei DHDL wollten die Gründer einen schnelleren Markteintritt in die Fläche schaffen und dafür eine Summe über 500.000 Euro einsammeln. Im Gegenzug waren die drei bereit, acht Prozent ihrer Unternehmensanteile an einen Löwen abzugeben. Die Unternehmensbewertung, die die Gründer damit aufgerufen haben, war den Investoren bei „Die Höhle der Löwen“ allerdings zu hoch. Zwar waren nahezu alle Löwen vom Produkt begeistert, zu einem Deal kam es trotz eines Angebotes nicht.

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Wie geht es nach DHDL weiter?

Enttäuscht gewesen sei man nicht darüber, dass es keinen Deal gab, verrät Hartmann t3n im Interview. Die Gründer seien lediglich ein wenig geknickt gewesen, dass sie nicht vor Nico Rosberg pitchen durften. Rosberg gilt in der Löwenrunde als der Nachhaltigkeitsinvestor. „Nico hätte unsere Vision sicher gut mitgetragen“, sagt Hartmann. Denn so sehr sich das junge Startup natürlich um Wachstum bemühe, die ethische Mission stehe immer an oberster Stelle.

Tatsächlich hat es das Team hinter Vly aber auch ohne einen DHDL-Investor geschafft, bei den großen Handelsketten gelistet zu werden. Schon jetzt soll Vly bei Rossmann und Rewe zu kaufen sein. Auch einige Edeka-Supermärkte sollen Vly bereits führen. Für alle, die die Milchalternative nicht im stationären Handel kaufen können oder wollen, gibt es zudem einen Onlineshop.

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Die Konkurrenz ist groß

Natürlich ist die Konkurrenz von Vly groß. Schon seit einigen Jahren gibt es große Hersteller auf dem Milchersatzmarkt. Die meisten Fans dürfte dabei der schwedische Haferdrink-Produzent Oatly haben. Das Startup hinter der Hafermilch, die fast schon Kultstatus hat, ist mittlerweile längst zu einem Unicorn aufgestiegen. Vor allem die Barista-Edition hat viele Anhänger, sie macht nämlich fast so schönen Milchschaum wie Kuhmilch.

Kann Vly vom Oatly-Boycott profitieren?

Jetzt steht Oatly allerdings hart in der Kritik. Erst kürzlich wurde nämlich bekannt, dass der Hafermilch-Produzent 200 Millionen Euro vom großen US-amerikanischen Investor Blackstone eingeworben hat. Eine Tatsache, die viele Oatly-Fans zum Boykott veranlasst. Blackstone, so argumentieren sie, habe schließlich massive Investments in die Sojaindustrie, eine Industrie, die den brasilianischen Regenwald zerstört, getätigt. Das Soja, für dessen Anbau der Regenwald abgeholzt wird, diene zudem der Agrarindustrie als Tierfutter. Blackstone investiere also vor allem in all jene Werte, gegen die sich Oatly mit seiner Mission stellt.

Wie das schwedische Unternehmen wirtschaftet, soll durch den Investor zwar nicht beeinflusst werden, die Konsumenten zeigen sich trotzdem skeptisch. Und auch wenn nicht damit zu rechnen ist, dass Oatly durch diesen Skandal seine gute Position am Markt verliert, Vly hat ebenfalls eine Barista-Edition im Angebot – und kann damit vielleicht einige Haferdrink-Fans abwerben.

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Insomnia

Toll wäre mal eine Milch-Alternative, die auch danach schmeckt ;) Oatly und Co schmecken leider überhaupt nicht. Das ist eher etwas dickeres Wasser mit nussig-fahlem Geschmack.

Antworten

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