Anzeige
Anzeige
Ratgeber
Artikel merken

Employer-Branding: Was eine gute Arbeitgebermarke wirklich ausmacht

Früher mussten sich die Bewerber ins Zeug legen, um eine Stelle zu ergattern. Heute buhlen die Unternehmen um sie. Umso wichtiger ist eine starke Arbeitgebermarke. Doch was macht sie wirklich aus?

Von Jaron Pazi
4 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

(Foto: Shutterstock-Imtmphoto)

Volkswagen spürt immer noch die Nachwirkungen der Diesel-Affäre und hat in nur drei Jahren die Hälfte seiner Bewerber verloren. Kein Einzelfall in Zeiten, in denen die Bewerbungswelt Kopf steht: Ohne Arbeitgebermarke geht kaum noch etwas am Arbeitsmarkt, insbesondere bei den Bewerbern zwischen 18 und 35 Jahren, den sogenannten Millennials. Früher mussten sich die Bewerber ins Zeug legen, um eine Stelle zu ergattern. Heute buhlen stattdessen die Unternehmen um sie.

Anzeige
Anzeige

Im Zuge des War for Talents müssen sich Unternehmen neu ausrichten und mehr bieten als ein attraktives Gehaltspaket, flexible Arbeitszeiten und gute Aufstiegsmöglichkeiten. Die Generationen Y und Z erwarten ebenso, dass Unternehmen Haltung zeigen und werteorientiert handeln. Umso wichtiger, dass Employer-Branding nicht nur als reine Personalmarketingmaßnahme mit leeren Buzzwords verstanden wird. Eine gute Arbeitgebermarke kann nur noch durch verantwortliches Unternehmertum und eine konsequente Führungs- und Unternehmenskultur überzeugen.

Warum Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit und Corporate-Social-Responsibility (CSR) gewinnen im Employer-Branding zunehmend an Bedeutung. Eine aktuelle Studie bestätigt, dass Unternehmen, die CSR-Maßnahmen umsetzen, von Nachwuchskräften als potenzieller Arbeitgeber stärker und positiver wahrgenommen werden. Das verwundert nicht, denn sie bilden die ideale Grundlage für eine wertebasierte Arbeitgebermarkenstrategie, die soziale, ökologische sowie ökonomische Aspekte zugleich berücksichtigt.

Anzeige
Anzeige

Mit Nachhaltigkeitsengagement demonstrieren Unternehmen, dass sie sich ihrer Verantwortung stellen, stärken somit die internen Unternehmenswerte und tragen damit auch ein authentisches Bild nach außen. Durch eine werteorientierte Unternehmenskultur können entscheidende Vorteile bei der Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung gewonnen werden.

Anzeige
Anzeige

Immerhin bietet eine unverwechselbare Unternehmensidentität die Möglichkeit, sich optimal gegenüber den Wettbewerbern hervorzuheben. Darüber hinaus wird das Mitarbeiter-Commitment gefördert. Mitarbeiter arbeiten in der Regel besser und sind motivierter, wenn sie sich mit den Unternehmenszielen, -werten sowie dem entsprechenden Handeln identifizieren können. Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensstrategie wird auf Dauer die Produktivität der Mitarbeiter effektiv erhöhen und somit auch den Erfolg des Unternehmens mitbestimmen.

CSR-Initiativen müssen von allen Mitarbeitern getragen werden

Effektives Employer-Branding findet mittlerweile zu etwa 70 Prozent intern statt und wirkt damit umfassender, strategischer und langfristiger als lediglich punktuell ausgerichtete Werbe- und Marketingmaßnahmen, die oft nur nach außen kommunizieren. Ziel sollte es sein, Mitarbeiter mit einzubinden, um sie als aktive Markenbotschafter zu nutzen. Schließlich sind sie die vertrauensvollen Insider, die als Teil des Unternehmens tagtäglich nah am Geschehen sind. Bestenfalls fördern Arbeitgeber eine nachhaltige Denkweise und motivieren Mitarbeiter dazu, entsprechendes Handeln in ihren alltäglichen Arbeitsablauf zu integrieren.

Anzeige
Anzeige

Darum sollten vorab auch relevante Themenfelder, in denen man aktiv werden möchte, gemeinsam identifiziert werden. Nur das garantiert eine wertebasierte Arbeitgebermarkenstrategie, die authentisch ist und eine optimale Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen fördert. Auf diese Weise werden CSR-Initiativen von allen Mitarbeitern getragen und durch sie nach außen vorgelebt. Das schweißt Mitarbeiter und Unternehmen zusammen und stärkt das gesamte Firmenimage auf transparente Weise, um schlussendlich auch bei potenziellen Bewerbern zu überzeugen.

Die richtige CSR-Story macht den feinen Unterschied

Die Geschichte einer CSR-Initiative ist wichtig, und ebenso wichtig ist es, sie auf einzigartige Weise zu erzählen. Je persönlicher, desto besser. Essenziell dabei: Zunächst einmal muss eine emotionale Bindung zu Mitarbeitern, Kunden und Stakeholdern aufgebaut werden. Denn potenzielle Bewerber erwarten Transparenz. Mit wenig Aufwand, am besten mit nur wenigen Klicks, wollen sie am liebsten alles über ein Unternehmen erfahren – einschließlich der Unternehmenskultur und Ethik. Um durch Überpräsenz jedoch nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren und die eigenen CSR-Aktivitäten überzeugend zu kommunizieren, bedarf es Engagement von innen heraus. Denn je mehr sich die eigenen Mitarbeiter mit den Unternehmensaktivitäten verbunden fühlen und mitreden können, desto besser fungieren sie als authentische Botschafter und inspirieren zu kreativem Storytelling und Emotionen.

Hierfür erweisen sich digitale Edutainment- und Engagement-Tools, die mit interessanten Inhalten einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen, als besonders erfolgreich. Denn wer Mitstreiter für sein Engagement begeistern will, muss Anreize schaffen, die sich abheben und einen gewissen Unterhaltungswert bieten. Dabei kann eine spielerische, involvierende Einzelinitiative als Startschuss für längerfristiges Engagement dienen, damit Mitarbeiter und Stakeholder Teil einer Community werden, die die gleichen Werte teilt und sich untereinander austauscht.

Anzeige
Anzeige

Was gar nicht geht: Greenwashing

Nachhaltigkeitsmanagement ist meist noch in der Findungsphase. Oft herrscht bei den Unternehmen eine beträchtliche Lücke zwischen selbstdefiniertem Anspruch und den eigenen organisatorischen Strukturen, dann spricht man von Greenwashing. In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Firmen sich ein grünes oder soziales Image verpassten, obwohl die Realität ganz anders aussah. Das kann zu Konflikten führen. Denn Unternehmen riskieren Vertrauensverluste, wenn Wunsch und Wirklichkeit beim Thema Corporate Responsibility zu stark auseinandergehen und ihr Engagement mehr Schein als Sein ist.

Umso wichtiger ist es, die CR als integralen Teil der gesamten Unternehmensstrategie zu verankern und die Strategie so zu entwickeln, dass sie sich mit der Unternehmensrealität vereinbaren lässt. Verantwortung muss zu einem natürlichen Markenelement werden und darf nicht nur ein Recruiting-Element darstellen. Deshalb ist es empfehlenswert, Marketingtechniken einzusetzen, die fair und ehrlich sind, und eben auch die Integrität des eigenen Unternehmens widerspiegeln. Ein offener Dialog ist dabei Pflicht. Kommunikation im Sinne des Top-down-Prinzips sollte vermieden werden. Viel besser ist es, stattdessen die Mitarbeiter in soziale Vorhaben zu involvieren.

Fazit: Mitarbeiter wollen für verantwortungsbewusste Unternehmen arbeiten

CSR-Aktivitäten und eine werteorientierte Nachhaltigkeitsstrategie haben das Potenzial, eine Arbeitgebermarke entscheidend zu stärken und bei Mitarbeitern und potenziellen Bewerbern Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen. Daher ist es wichtig, Nachhaltigkeit und CSR in Employer-Branding und Recruiting-Aktivitäten zu integrieren und aktiv zu kommunizieren. Sowohl angehende als auch bestehende Mitarbeiter wollen für ein Unternehmen arbeiten, das für nachhaltige Werte einsteht.

Hinweis in eigener Sache: Natürlich funktioniert Employer Branding auch ganz hervorragend in der t3n-Community! Du bist Recruiter oder Personalmarketer und willst mehr erfahren? Hier entlang: t3n.de/produkte/employer-branding/de
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
3 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Max

Gibt es auch Zahlen dazu, dass VW die Hälfte der Bewerber verloren hat oder zumindest eine Info, woher der Autor diese Zahl hat? Wäre auch cool, wenn der Autor den „Erklärungsversuch“, den er zu Beginn ankündigt, noch nachreichen würde. So liest sich der Text einfach wie ein Werbetext für eine „Employer Branding“-Agentur.

Antworten
Daniel Hüfner

Hi Max,

völlig berechtigte Kritik. Ich habe den Artikel mal entsprechend angepasst und auch einen Verweis auf die Bewerberzahlen von Volkswagen eingefügt. Da ist uns in der Artikelvorbereitung ein Fehler unterlaufen. Bitte entschuldige den Fehler.

Hab trotzdem ein schönes Wochenende und beste Grüße

Daniel

Antworten
Maja W

Hallo,

ich würde auch gerne wissen, welche Studie bestätigt, dass Unternehmen, die CSR-Maßnahmen umsetzen, stärker wahrgenommen werden.

Danke und LG
Maja

Antworten
Abbrechen

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige