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Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test: Elektrischer Premium-SUV mit Fokus auf Sicherheit und Komfort

Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric ist der erste vollelektrische Volvo. Der Premium-SUV bietet viel Sicherheit und Komfort, überzeugt aber auch mit zwei leistungsstarken Elektromotoren. Wir waren mit dem Schweden zwei Wochen unterwegs.

Von Frank Feil
6 Min.
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Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric ist ein kompakter SUV mit 400 Kilometern Reichweite. (Foto: Frank Feil)

Mit der Namensgebung des ersten vollelektrischen Volvo haben sich die Schweden keinen Gefallen getan. Denn der Volvo XC40 ist erst einmal nur ein kompaktes SUV, das schon seit einigen Jahren als Verbrenner auf dem Markt ist. Als dann die Zeit reif für Plug-in-Hybride (PHEV) war, kennzeichnete man diese Modelle mit „Recharge“. Wenn also vom Volvo XC40 Recharge die Rede ist, ist in der Regel die PHEV-Variante gemeint. Da aber auch der erste echte Stromer der Schweden im Endeffekt nichts anderes ist, als ein XC40 mit Elektroantrieb, und „Recharge“ schon besetzt war, musste man irgendwie noch den Plug-in-Hybriden von der vollelektrischen Variante trennen.

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Herausgekommen ist dabei die fast schon kryptische Modellbezeichnung Volvo XC40 Recharge Pure Electric – aber auch ein in vielerlei Hinsicht gelungenes Elektroauto, das ein hochwertiges Interieur mit einem leistungsstarken Elektroantrieb und fortschrittlichster Sicherheitsausstattung kombiniert.

Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Reduziert auf das Wesentliche

Beim Thema Elektromobilität geht jeder Hersteller andere Wege. Mercedes-Benz kombiniert beim EQC beispielsweise unterschiedliche Fahrprogramme mit unterschiedlichen Rekpuperationsstufen. Porsche macht das beim Taycan ähnlich, verzichtet aber wie Audi beim E-Tron GT auf die Möglichkeit, die Rekuperation (manuell) so hoch zu stellen, dass One-Pedal-Driving möglich wird.

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Eine gänzlich andere Philosophie verfolgt Volvo beim XC40 Recharge Pure Electric. Es gibt weder Fahrprogramme noch unterschiedliche Rekuperationsstufen. Die Schweden begründen das mit Umfragen, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass die meisten Autofahrer ohnehin immer im selben Fahrmodus unterwegs sind. Selbiges gilt für die Rekuperation, die beim XC40 (wie beispielsweise auch beim BMW i3) von Haus aus auf One-Pedal-Driving eingestellt ist. Eine Feinjustierung ist nicht möglich. Tief in den Menüs versteckt findet man lediglich die Option, die Rekuperation vollständig zu deaktivieren. Wenn man so will, ist der XC40 auf das Wesentliche reduziert.

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Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test

Wenn man auf den kompakten SUV zuläuft, entriegeln sich die Türen und ein Teil der Innenbeleuchtung geht an. Eine Start-Stopp-Taste sucht man vergebens. Stattdessen erkennt ein Sensor im Sitz, dass der Fahrer Platz genommen hat. Man muss nur noch die Bremse betätigen, den Gang einlegen und kann direkt losfahren. Volvo nennt das „Convenient Entry & Start“-Funktion. Auch dieses Feature zahlt auf den reduzierten Ansatz von Volvo ein: Das Fahrerlebnis soll so einfach und intuitiv wie möglich gestaltet sein. Einsteigen, losfahren und keine Gedanken an irgendwelche Fahrmodi oder Rekuperationsstufen verschwenden.

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Diese Philosophie zieht sich durch das gesamte Fahrzeug. Die digitale Instrumentenanzeige (31,2 Zentimeter) hinter dem Lenkrad verfügt zwar über drei Anzeigemodi, gibt sich im Design aber betont minimalistisch und zeigt jeweils nur die wichtigsten Informationen (Geschwindigkeit, Navigation, Akkustand etc.) an. Selbiges gilt für das Infotainmentsystem auf Android-Basis mit Google Maps und Google Assistant, das auf dem aus anderen Volvo-Modellen bekannten zentralen Neun-Zoll-Touch-Display läuft.

Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test – Infotainment Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test – Infotainment

Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Vollelektrischer Fahrspaß

Zeit, loszufahren. Sobald man den Vorwärtsgang eingelegt hat, gleitet der XC40 Recharge Pure Electric geräuschlos dahin. Dass es keine Start-Stopp-Taste gibt, ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber schon nach der dritten Fahrt vermisst man diese nicht mehr. Tatsächlich ist es sogar recht komfortabel, diesen „Zwischenschritt“ auslassen zu können.

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Der XC40 fährt sich angenehm ruhig und komfortabel, macht aber aufgrund des Dynamik-Fahrwerks auch auf kurvigen Strecken eine gute Figur. Das One-Pedal-Driving ist perfekt abgestimmt – die Rekuperation ist weder zu stark noch zu schwach. Schon nach wenigen Fahrten hat man den Dreh raus und kann den kompakten SUV fahren, ohne das Bremspedal betätigen zu müssen. Das erhöht den Fahrkomfort gerade innerstädtisch deutlich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Ansprechverhalten des Gaspedals. Solange man dieses nicht zu stark durchdrückt, beschleunigt der XC40 Recharge Pure Elecrtric in einem für die meisten Situationen des Alltags angenehmen Tempo. Bei einem Auto mit zwei Elektromotoren, die es zusammen auf 408 PS und 660 Nm bringen, ist das entscheidend. Denn bei einem Kick-down beschleunigt der Schwede in sportlichen 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zum Vergleich: Das Basismodell des Porsche Taycan braucht dafür 5,4 Sekunden.

Der ein oder andere wird sich nun zurecht die Frage stellen, ob so viel Leistung in einem Auto wie dem XC40 überhaupt notwendig ist. Die klare Antwort: nein. Der einzige Grund, warum Volvo seinem ersten Elektroauto so viel Leistung spendiert hat, ist die Kooperation mit Geely und Polestar. Denn der XC40 hat die gleiche Batterie (78-kWh-Hochvoltbatterie) und den gleichen Antrieb wie der Polestar 2. Allerdings verfügt der XC40 dadurch auch über Allradantrieb und kann eine Anhängelast von bis zu 1.500 Kilogramm ziehen.

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Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test

Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Reichweite und Verbrauch

Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric hat ein Leergewicht von 2,2 Tonnen. Dennoch konnten wir den kompakten SUV innerorts und auf der Landstraße mit einem (sehr guten) Durchschnittsverbrauch von 18 bis 20 kWh auf 100 Kilometer fahren. Daraus resultiert eine Alltagsreichweite von rund 400 Kilometern. Anders sieht die Sache auf der Autobahn aus. Nicht zuletzt aufgrund der Karosseriebauform schnellt der Verbrauch hier auf rund 24 bis 30 kWh hoch – je nach Streckenprofil, Fahrweise und Außentemperatur. Die realistische Reichweite liegt hier dann eher bei 260 bis 310 Kilometern.

Geladen werden kann der Schwede über das Bordladegerät mit maximal 11 kW (dreiphasig, 16 Ampere) an der heimischen Wallbox oder an einer Gleichstrom-Schnellladestation mit maximal 150 kW. Dort dauert der Ladevorgang (bis 80 Prozent) etwa 40 Minuten, das entspricht rund 100 Kilometern pro zehn Minuten. Bei unserem Testwagen waren bei Temperaturen um den Gefrierpunkt allerdings nie mehr als 80 kW möglich.

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Da Volvo über kein eigenes Ladenetzwerk verfügt, greifen die Schweden auf Plugsurfing zurück. Bei jedem vollelektrischen Volvo-Recharge-Modell ist automatisch ein entsprechendes Konto inbegriffen – und damit der Zugang zu über 200.000 Ladepunkten in 38 europäischen Ländern. Aufgrund der hohen Preise von Plugsurfing dürften allerdings nur wenige Fahrer dieses Angebot tatsächlich nutzen. Eine deutlich günstigere Alternative stellt beispielsweise EnBW Mobility Plus dar.

Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Sicherheit und Infotainment

Wie bei allen Modellen von Volvo, steht auch beim XC40 Recharge Pure Electric das Thema Fahrsicherheit an oberster Stelle. Im Zusammenspiel mit der neuen Advanced-Driver-Assistance-Systems-Sensorplattform verfügt der SUV serienmäßig über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung:

  • Volvo-City-Safety-Notbremssysteme mit Fußgänger-, Fahrradfahrer- und Motorradfahrer-Erkennung
  • Notbremsassistent für Kreuzungen
  • Road-Edge-Detection hält das Fahrzeug auf der Fahrbahn
  • Oncoming-Lane-Mitigation mit aktivem Lenkeingriff verhindert Kollisionen mit dem Gegenverkehr
  • Run-off-Road-Protection zum Insassenschutz bei Unfällen durch Abkommen von der Fahrbahn
  • Cloud-basierte Sicherheitssysteme warnen vor Glatteis und Gefahrenstellen

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 km/h, bis 130 km/h kann das sogenannte Pilot-Assist-System genutzt werden. Ist dieses aktiviert, bremst und beschleunigt das Fahrzeug selbstständig und hält die Spur sowie den Abstand zum Vordermann. Auch die Kartendaten von Google Maps zu Straßenverläufen, Kurven sowie Steigungen und Gefällen optimieren die Funktionsweise von Pilot Assist. Das System funktioniert zuverlässig und macht insbesondere längere Strecken auf der Autobahn deutlich entspannter.

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Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test

Das Infotainmentsystem auf Android-Basis ist dagegen weitestgehend unspektakulär. Bis auf ein paar Podcast- und Streaming-Dienste sind bislang kaum Apps verfügbar – und auch ansonsten beschränkt sich Volvo hier einmal mehr auf das Wesentliche. Bis auf die Steuerung von Musik, Telefon und Navigation werden die meisten Fahrer wohl nie tiefer ins Menü eintauchen. Wobei sich das alles auch problemlos per Sprachsteuerung (Google Assistant) regeln lässt.

Die auf Google Maps basierende Navigation erlaubt eine präzise, fehlerfreie Routenführung und sagt auch den Akkustand bei Ankunft am Ziel präzise voraus. Lediglich die Suche nach Ladestationen ist mitunter etwas unübersichtlich und mühselig.

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Bleibt noch die Frage nach der passenden App. Diese soll in Form der Smartphone-App Volvo on Call mit speziellen E-Auto-Services und privater Carsharing-Funktion zeitnah erscheinen. Dann lässt sich beispielsweise die Vorklimatisierung des Fahrzeugs bequem remote starten.

Volvo XC40 Recharge Pure Electric im Test

Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Fazit

Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric ist ein optisch ansprechendes, komfortables Elektroauto, das als Kompakt-SUV ganz dem Zeitgeist entspricht. Die Schweden verzichten auf aggressive Designmerkmale und setzen auf ein unaufgeregtes, elegantes Äußeres – kombiniert mit einem hochwertigen Interieur aus Materialien mit hohem Recycling-Anteil.

In puncto Sicherheitsausstattung und Assistenzsysteme spielt der XC40 in der obersten Liga. Und auch bei Verbrauch, Reichweite und Leistung braucht sich der kompakte Volvo nicht hinter der deutschen Premium-Konkurrenz verstecken. Allerdings hat das auch alles seinen Preis. Der Basispreis des XC40 Recharge Pure Electric liegt bei stolzen 62.000 Euro (vor Abzug der staatlichen Förderung). Konfiguriert man noch etwas Sonderausstattung dazu, ist schnell die 70.000-Euro-Marke erreicht. Alternativ bietet Volvo den SUV auch im Abo an. Dabei werden monatlich mindestens 699 Euro fällig.

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