Nach Vorbild von Elon Musks Doge: Telekom-Chef fordert eine Effizienzabteilung für Europa

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist die Doge-Behörde immer wieder in den Schlagzeilen. Das Beratungsunternehmen, das inoffiziell von Elon Musk geführt wird, soll die Bürokratie reduzieren – angeblich, um die Kosten für die Regierung und damit auch die steuerlichen Belastungen für US-Bürger:innen zu senken. Allerdings sorgen Massenentlassungen, die Schließung der Behörde für internationale Entwicklungshilfen und der unrechtmäßige Zugriff auf Daten des Finanzministeriums für Kritik und Proteste.
Ein Doge in Europa? Warum der Telekom-Chef so etwas fordert
Umso überraschender ist es, dass Telekom-Chef Timotheus Höttges sich eine solche Behörde auch in Europa wünscht. Wie Handelsblatt berichtet, sagte er auf dem MWC in Barcelona: „Was Europa braucht, ist ein Doge. Für mein Geschäft sind 270 verschiedene Regulierungsbehörden zuständig“. Höttges kritisiert damit, dass die europäische Telekommunikationsbranche von den zahlreichen Regulierungen blockiert wird.
Zu den blockierenden Regulierungen zählen laut dem Telekom-Chef etwa Richtlinien zur Cybersicherheit und zum Datenschutz. In den USA würde das Telekommunikationsgeschäft einfacher und reibungsloser vonstattengehen. Wie Handelsblatt betont, durfte Telekom in den USA unter dem Tochterunternehmen T-Mobile etwa den Wettbewerber Sprint übernehmen und so den Marktanteil weiter ausbauen.
Dementsprechend ist T-Mobile US auch finanziell deutlich erfolgreicher als Telekom in Deutschland. Der Monatsumsatz pro Vertragskund:in in den USA lag 2024 bei knapp über 49 US-Dollar. In Deutschland zahlten Kund:innen der Telekom im selben Zeitraum im Schnitt 19 Euro pro Monat.
Wie Heise berichtet, ist Höttges aber nicht der einzige Tech-Chef, der sich für eine Reduzierung der Regulierungen ausgesprochen hat. Auch Telefónica-CEO Marc Murta sagte: „Es ist an der Zeit, den großen europäischen Telekommunikationsunternehmen zu erlauben, sich zu konsolidieren und zu wachsen. Dies kann die strategische Autonomie Europas stärken, Produktivität freisetzen und das Leben der Menschen verbessern.“