Voreingenommen und rassistisch? Facebook untersucht eigene Algorithmen

(Foto: dpa)
Schon öfter musste sich Facebook mit Anschuldigungen befassen, gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen härter vorzugehen als gegen andere, wenn es um Themen wie Hatespeech oder zuletzt auch Rassismus geht.
Intern bildet der Social-Media-Riese nun neue Teams, die sich mit der Untersuchung des sozialen Netzwerks einschließlich Instagram befassen. Geplant ist ein Team für jede Plattform. Der Fokus soll dabei darauf liegen, ob rassistische Vorurteile von den mithilfe von künstlicher Intelligenz trainierten Algorithmen bedient werden und somit bestimmte Personengruppen anders behandelt werden als andere.
Wie ein Facebook-Sprecher gegenüber The Verge bestätigte, werden die Teams die Aufgabe haben, sicherzustellen, dass bei allen Dingen, die Facebook tut, Fairness und Gerechtigkeit eine wichtige Rolle spielen. „Wir werden weiterhin eng mit unserem Responsible-AI-Team zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass mögliche Ungereimtheiten auf unseren jeweiligen Plattformen untersucht werden“, erklärte der Sprecher weiter.
Im Rahmen einer 89-seitigen Bürgerrechtsprüfung, die über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt wurde und der sich Facebook freiwillig unterzogen hatte, forderten die Experten Facebook zuletzt auf, rassistische Vorurteile in seiner von KI geschulten Software zu untersuchen.
Facebook will härter durchgreifen
Mit der Einführung von extra darauf ausgerichteten Teams geht Facebook einen Schritt in diese Richtung, auch aufgrund des starken Drucks der Öffentlichkeit. Nach dem Mord an George Floyd wurde Facebook von Bürgerrechtsgruppen scharf dafür kritisiert, nicht hart genug gegen hasserfüllte Inhalte auf seinen Plattformen vorzugehen. Das führte nicht zuletzt dazu, dass sich viele große Werbekunden dazu entschieden, keine Anzeigen mehr bei Facebook zu schalten.
Laut CNET bremst Facebook allerdings auch die Erwartungen an eine schnelle Besserung. Noch stecke die Arbeit zur Untersuchung und Bekämpfung potenzieller rassistischer Vorurteile nämlich in den Anfängen. In den kommenden Monaten sollen jedoch weitere Informationen diesbezüglich veröffentlicht werden.