30 Missionen bis 2050 geplant: China greift Vormachtstellung der USA im Weltraum an
Im Wettlauf um die nächste Mondlandung ist China der Konkurrenz bereits einen entscheidenden Schritt voraus: Vor wenigen Wochen hatte die Volksrepublik für seine noch vor 2030 geplante Weltraummission zum Südpol des Mondes den Raumanzug für die Astronaut:innen vorgestellt und scheint, im Gegensatz zu den USA, keine Probleme mit der Produktion zu haben.
Nun präsentierten die unterschiedlichen chinesischen Raumfahrtorganisationen, darunter die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS), die Chinesische Nationale Raumfahrtbehörde (CNSA) und die Chinesische Bemannte Raumfahrtbehörde (CMSE), ein 17 Punkte umfassendes Entwicklungsprogramm, das zeigt: Bis zum Jahr 2050 möchte China innerhalb von drei Phasen circa 30 wissenschaftliche Missionen durchführen – und damit die USA als führende Weltraummacht überflügeln.
Weltraumpläne: Suche nach bewohnbaren Planeten und außerirdischem Leben, bemannte Missionen sowie die Erkundung des Mars
Die erste Entwicklungsphase, von jetzt bis 2027, ist bereits in vollem Gange: Im Rahmen des Chang’e-Mondprogramms arbeitet China daran, eine bemannte Mission zum Mond durchzuführen. Rund fünf bis acht weitere Projekte sollen in diesem Zeitraum hinzukommen.
In Phase 2, die von 2028 bis 2035 terminiert wurde, sollen zum einen nicht nur 15 wissenschaftliche Satelliten-Missionen durchgeführt, sondern zum anderen auch die internationale Mondforschungsstation (ILRS) in der Südpolregion gebaut werden, sowie bis 2030 Astronaut:innen dort landen. Außerdem soll die bereits bestehende Raumstation Tiangong auf die doppelte Größe erweitert werden.
Weiterer wichtiger Punkt des Programms: China möchte den Mars erkunden, um auch dort eine permanente Basis zu errichten, die Voraussetzung für bemannte Missionen sein soll. Hierfür sind großangelegte Frachtmissionen für die Jahre 2035, 2037, 2041 und 2043 geplant, die unter anderem in die dritte Phase fallen.
Chinas Entwicklungsprogramm bis zum Jahr 2050 umfasst etwa 30 Missionen, die sich auf die Erforschung potenziell bewohnbarer Planeten sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Sonnensystems konzentrieren. Darüber hinaus werden die Beziehung zwischen Sonne und Erde sowie die Untersuchung von Schwarzen Löchern und Dunkler Materie in den Fokus genommen, wie Ding Chibiao, Vizepräsident der CAS, auf der Pressekonferenz mitteilte.
China wolle bis 2027 in die erste Liga der Weltraumwissenschaft eintreten und 2035 zu den weltweit führenden Nationen in Schlüsselbereichen gehören, sagte Wang Chi, Direktor des National Space Science Centre der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post, und bekräftigte das Ziel, bis 2050 zur führenden Nation in der Weltraumforschung aufsteigen zu wollen.