Vorstellungsgespräch bei Apple, Google oder McKinsey: Wie du KI zur Vorbereitung nutzt

Jeremy Schifeling hat als Leiter des Education-Teams bei Linkedin gearbeitet und war OpenAI-Partner während des Launchs des KI-Chatbots ChatGPT. Aktuell hilft Schifeling als Gründer des Karriere-Startups The Job Insiders Jobsuchenden, bei Google, Apple, Amazon oder McKinsey zu landen.
Vorstellungsgespräch: KI-Tools zur Vorbereitung
Dabei rät der Recruiting-Experte bei CNBC auch zur Nutzung von KI-Tools, insbesondere zu ChatGPT sowie einem Feature der Karriereplattform Linkedin. Diese Tools, so Schifeling, könnten – richtig eingesetzt – Bewerber:innen helfen, einen Job bei einigen der wählerischsten Konzernen zu bekommen.
Zunächst müssten sich Jobsuchende fragen, wie ihr Gegenüber die Entscheidung für oder gegen Kandidat:innen trifft. Schifeling zufolge komme es dabei auf zwei Kriterien an: Kompetenz und Sympathie. Die dazugehörigen Fragen der Recruiter:innen lauteten: Kann der:die Bewerber:in den Job erledigen und kann ich mir vorstellen, mit ihm:ihr zusammenzuarbeiten.
Entsprechend sollte die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch anders ablaufen als etwa die Vorbereitung auf einen Test. Das Auswendiglernen von Antworten auf mögliche Fragen sei dafür nicht unbedingt notwendig.
Vielmehr sei entscheidend, was man sagt, wie man dabei auf den:die Andere:n wirkt und ob man auf bestimmte Situationen reagieren und sich anpassen kann. Bei all diesen Fragen kann KI helfen – meint zumindest Schifeling.
Star-Methode für überzeugende Antworten
Und das geht so: Schifeling schlägt vor, die sogenannte Star-Methode zu verwenden, um überzeugende Antworten auf Verhaltensfragen zu geben. Solche Fragen würden mit Phrasen wie „Erzählen Sie von einer Zeit, in der Sie …“ oder „Beschreiben Sie eine Erfahrung mit …“ beginnen.
Die Star-Methode, mit der sich überzeugende Antworten auf eher schwammig erscheinende Fragen formulieren lassen, ist laut dem Experten eine Art Leitfaden, an den man sich halten kann. Das S steht dabei für Situation, das T für Task, also Aufgabe, das A für Aktion und das R für Result (Ergebnis).
Bei der Gestaltung und Perfektionierung der Star-Methode kommt ChatGPT zum Einsatz. Und zwar, indem man den KI-Chatbot eine Liste mit wahrscheinlichen Fragen zum bevorstehenden erstellt. Anschließend soll das KI-Tool eine Star-Antwort dafür erstellen.
Dazu muss dem Chatbot die Stellenbeschreibung sowie der Lebenslauf der Jobsuchenden bekannt sein. Natürlich gehe es nicht darum, die von ChatGPT generierten Antworten auswendig zu lernen. Vielmehr soll die Fähigkeit gestärkt werden, vollständige und prägnante Antworten zu geben, wie es bei CNBC heißt.
Sympathisch rüberkommen – dafür gibt es ein KI-Tool
Ähnlich funktioniert die Vorbereitung auf das zweite Kriterium. Hierbei zählt es laut Schifeling, dass man etwa Blickkontakt herstellt, lächelt und in einem passenden Tonfall spricht. Um das zu üben, empfiehlt der Profi ein eigens von Linkedin angebotenes KI-Tool zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.
Konkret geht es darum, sich beim Beantworten von KI-generierten Fragen, die auch in einem Vorstellungsgespräch vorkommen können, aufzunehmen. Das KI-Tool wertet dies dann aus und geht etwa auf die Redegeschwindigkeit und Variationen der Tonhöhen ein.
Das KI-Feedback soll letztlich dafür sorgen, dass die Jobsuchenden nach regelmäßigem Training automatisch sympathisch rüberkommen. So kann man sich im Vorstellungsgespräch auf die Fragen und das Gegenüber konzentrieren.